Innsbrucker Bäder Geschichten
Teil 4, das Tivoli Freischwimmbad

Die Freizeitanlage hat eine Gesamtfläche von 60.000 Quadratmetern. | Foto: IKB
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Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Am 6. Mai startet das Tivoli Freischwimmbad in die neue Saison. Bis 9. September steht das Areal mit seinem Becken von 9 bis 19 Uhr zur Verfügung. Die Tageskarte kostet 5,70 Euro. Die Saisonkarte 142,50 Euro und für Jugendliche 87,50 Euro. Ein BezirksBlätter-Redaktion-Innsbruck-Blick auf die Geschichte der grünen Lungen in der Stadt.

INNSBRUCK. 28.000 m2 Liegewiese und fünf Schwimmbecken stehen den Erholungssuchenden im Freischwimmbad Tivoli zur Verfügung. Am 6. Mai startet die neue Saison. Geöffnet ist das Tivoli von Montag bis Sonntag von 9 bis 19 Uhr, an ungeraden Kalendertagen gibt es das Frühschwimmen von 7.15 bis 8.45 Uhr, der letzte Einlass ist um 18.15 Uhr. Das Freizeitticket berechtigt zu einem einmaligen ganztägigen Eintritt pro Tag im Tivoli. Die Eintrittspreise für 2023:

Eintrittspreise 2023 | Foto: IKB

Die Geschichte

Das Freibad Tivoli wurde in den Jahren 1957 bis 1961 nach Entwürfen des Architekten Norbert Heltschl errichtet und im Mai 1961 eröffnet. Der Eingangsbereich ist durch ein Kassenhäuschen mit flachem, frei auskragendem Grabendach und seitlichen Anbauten
gestaltet. Dahinter befinden sich ein langgestreckter zweigeschossiger Kabinen- und Schließfachtrakt mit Flachdach, dem nach Osten und Norden die Schwimmbecken vorgelagert sind. Neben mehreren Nebengebäuden sind vor allem die Zuschauertribüne an der Purtschellerstraße sowie ein Sprungturm mit Uhr architektonisch bemerkenswert. Laut Achleitner ist die Anlage „ein Bekenntnis zur internationalen Architektur der Nachkriegszeit“. Die gesamte Anlage steht gemäß § 2a Denkmalschutzgesetz unter Denkmalschutz.

Der Sprungturm im Tivoli Freischwimmbad | Foto: Teresa Stillebacher
  • Der Sprungturm im Tivoli Freischwimmbad
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Zuletzt wurde das Freischwimmbad Tivoli 2018 in der Ö1-Radiosendung zum „Radioprojekt im Jahr der Zeitgeschichte – eine Geschichte der Republik Österreich anhand von Bauwerken“ österreichweit stellvertretend für das Jahr 1961 gewählt.

Die in Österreich einmalig angelegte Freibadeanlage mitten im Stadtbereich umfasst eine Gesamtfläche von 60.000 Quadratmetern, davon 28.000 Quadratmeter Rasenfläche. Die Tribünen im Bereich der Wettkampfanlagen für den Schwimmsport können 2.000 Zuschauer aufnehmen. Die maximale Besucherzahl des Freibades liegt bei 8.000 Personen.

Das Tivoli im Jahr 1965 | Foto: IKB

Das Freibad Tivoli verfügt über ein 50-Meter-Wettkampfbecken, einen Sprungturm mit 1, 3, 5, 7 und 10 Metern samt Springerbecken, ein Schwimmerbecken, ein Nichtschwimmerbecken, eine Erlebnisrutsche, einen Wasserspielgarten mit Kleinkinderrutsche und Wasserkanonen und ein Kinderplanschbecken mit einer Gesamtwasserfläche von ca. 3.000 Quadratmetern. Neben den Schwimmeinrichtungen bestehen im Areal zwei Beachvolleyballplätze, ein Streetballplatz, ein kleines Fußballfeld, Fitnessgeräte, Tischtennistische, eine Bocciabahn, ein Klettergerüst, ein Kinderspielplatz und ein Sandspielplatz. Am Dach des Kabinentraktes befindet sich eine FKK-Sonnenterrasse für Damen, Herren und gemischtes Publikum.

Sportliche Wettkämpfe in verschiedensten Wassersportarten finden im Tivoli statt. | Foto: IKB
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Sanierung

Nach mehr als 20-jähriger Betriebszeit wiesen alle Bauteile und die gesamte Bädertechnik schwerwiegende Schäden auf und mussten von September 1984 bis Juni 1985 saniert werden. Mitte der 1990er Jahre zeigten nahezu alle Hochbauten neuerlich schwerwiegende Schäden durch eingedrungenes Niederschlagswasser. Die dadurch verursachten Durchbiegungen der Stahlbetonteile führten zu massiven Betonabplatzungen und gefährdeten die Standsicherheit. Im Juli 1995 wurde daher der bereits mit der ursprünglichen Planung beauftragte Architekt Norbert Heltschl mit der Sanierungsplanung beauftragt. Unter Einbeziehung des Denkmalamtes erfolgte eine Redimensionierung der Kabinentrakte, der Abbruch der bereits seit Jahren stillgelegten Sauna und die Errichtung eines neuen behindertengerechten Zugangs im östlichen Teil der Anlage.

Teil 1, der Baggersee in der Roßau

Tivolistadion alt

Im Zuge der Umlegung des Tivolifußballstadions und der Errichtung eines Hotelturms an der Olympiastraße wurden die ursprünglich im Süden des Areals gelegenen Ballspielplätze im Jahr 2005 auf einer westlich des Areals gelegenen flächengleichen Tauschfläche neuerrichtet. An künftig anstehenden Sanierungsmaßnahmen ist vor allem die  Instandsetzung der Tribüne des 50-Meter-Sportbeckens zu erwähnen. Das aus der  ursprünglichen Bauphase stammende Stahlbetonbauwerk konnte trotz intensiver technischer Bemühungen bis zuletzt nicht hinreichend gegen Niederschlagswasser abgedichtet werden. Um eine dauerhafte und optisch ansprechende Sanierung zu  gewährleisten, ist geplant, das Tragwerk zu verstärken und die Oberflächen mit Fertigbetonelementen zu belegen.

Liegeflächen und fünf Becken bieten Erholung. | Foto: IKB
  • Liegeflächen und fünf Becken bieten Erholung.
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250.000 Gäste

Das Freibad Tivoli ist jährlich von Anfang Mai bis Mitte September geöffnet und wird in dieser Zeit von bis zu 250.000 Badegästen besucht. Aus heutiger Sicht bildet das Freibad Tivoli insbesondere wegen seines 50-Meter-Sportbeckens eine tragende Säule des Schwimmsports in Tirol, was sich in den regelmäßig ausgetragenen nationalen und internationalen Schwimmsportveranstaltungen zeigt.

Teil 2, das Hallenbad Amraser Straße

50-Meter-Halle

Das Areal des Freibades Tivoli ist in den letzten Jahren wegen der Bestrebungen, auf der nördlichen Liegewiese ein 50-Meter-Sporthallenbad zu errichten, in den Fokus der  Bevölkerung gerückt. Neben den zahlreichen Befürwortern haben sich auch Gegner des Projektes formiert, die auf die Bedeutung des Freibades als grüne Lunge im Zentrum der Stadt hinweisen. Sie erachten den Eingriff in einen Teil der nördlichen Liegewiese als massive  Beeinträchtigung der Badeanlage und möchten die Errichtung eines neuen Bades am Standort verhindern.

Der Blick auf die neue Schwimmhalle vom Sprungturm aus. | Foto: Foto (Studie) Bauconzept
  • Der Blick auf die neue Schwimmhalle vom Sprungturm aus.
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Teil 3, das Dampfbad Salurner Straße

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