Schulstart am 12. September
"Schulstraßen wären die Lösung"
In Südtirol sind Schulstraßen, die auf begrenzte Zeiträume für den Autoverkehr gesperrt sind, gang und gäbe. Innsbrucks VolkschuldirektorInnen würden sich das auch wünschen.
INNSBRUCK. Auf dem Weg zur Schule lauern Unmengen von Gefahren. Besonders, wenn man eine der 1.100 TafelklässlerInnen ist, die sich zum ersten Mal auf den Schulweg in Innsbruck machen. Während in ländlichen Gegenden Kinder oft alleine bis zur Schule gehen, sind Elterntaxis in den Städten ein echtes Problem.
164 Kinder in 15 Minuten
Exemplarisch stehe hier die Volksschule Amras: Die 164 Kinder steuern innerhalb von zirka 15 Minuten (zwischen 7:45 Uhr und 8:00 Uhr) alle gleichzeitig die Schule durch den schmalen Kirchsteig an. Unübersichtliche Situationen sind in diesem Zeitraum vorprogrammiert. Besonders, wenn Eltern in die schmale Gasse mit ihren Autos hineinfahren und durch den Strom an Schulkindern wieder rückwärts rausmanövrieren. Deshalb wünscht sich die Direktorin schon seit geraumer Zeit eine Schulstraße, wie sie in Südtirol seit 30 Jahren funktionieren: Die Straße wird zu den Stoßzeiten gesperrt. Der Wunsch wurde mit der Begründung, dass es einen Tafelwirrwarr geben würde – da auch AnrainerInnen am Kirchsteig wohnen – abgeschmettert. Eine Lösung hat die Direktorin für das Problem nicht: "Wir können mit den Kindern nur üben, üben, üben und die Eltern immer wieder bitten, nicht mit dem Auto zu kommen."
Im September wird die Siebererstraße gesperrt
Was bei de VS Amras nicht möglich war, soll nun in der Volksschule Saggen umgesetzt werden. An zwei Wochen – wochentags vom 12. September bis zum 23. September 2022 – wird die Siebererstraße zwischen Claudiastraße und Falkstraße für den motorisierten Verkehr gesperrt. Die Initiatorinnen sind Eltern von Volksschulkindern, die hoffen, dass Schulstraßen bald zum Alltag gehören.
Pedibus in zwei Schulen in Innsbruck
Den Gedanken der nachhaltigen Anreise forciert das Klimabündnis Tirol mit dem "Pedibus". Er ist eine Maßnahme, Kinder umweltfreundlich und sicher in die Schule zu bringen. Ehrenamtliche Begleitpersonen – meist Eltern oder Großeltern – werden zu SchulpolizistInnen ausgebildet und gehen auf dem Weg zur Schule verschiedene Haltestellen ab, wo Kinder "zusteigen" können. Der Pedibus wird für einen Zeitraum von vier bis sechs Wochen angeboten. In Innsbruck machen die Praxisvolksschule der Pädagogischen Hochschule und die Volksschule Igls mit.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.