Notschlafstelle braucht die Polizei

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Während der sibirischen Kälte in den vergangenen Wochen wies die Notschlafstelle keine Menschen ab. Zu Spitzenzeiten waren mehr als 50 Personen in der Notunterkunft, Platz ist eigentlich nur für 35 Leute. Neben feuerpolizeilichen Schwierigkeiten gab es auch Zwischenfälle, die einen Polizeieinsatz forderten.

Clique macht Probleme
"Schon vor der Kältewelle musste die Polizei kommen. Ein Mitglied einer bestimmten Clique von Nordafrikanern hat eine Mitarbeiterin angegriffen und gewaltsam gegen die Wand gedrückt. Normalerweise gehen die anderen der Gruppe dann dazwischen, dieses Mal war es aber so, dass sie sich einen Spaß daraus gemacht haben. Der Gruppe wurde deshalb ein Hausverbot auferlegt. Ein Nordafrikaner, der schon ein Hausverbot hatte, wurde zudem immer wieder in die Schlafstelle eingeschleust und hat sich geweigert zu gehen, auch da haben wir die Polizei rufen müssen", erzählt der Leiter Christian Schönherr. Während der Kältewelle wurde das Hausverbot aber kurzfristig wieder aufgehoben: "Im Nachhinein wissen wir, dass das ein Fehler war", weiß Schönherr.

Drogen und Gewalt
Die jungen Männer, alle um die zwanzig Jahre alt, haben dadurch den Respekt vor den MitarbeiterInnen der Notschlafstelle verloren und getan, was sie wollten. Es gab nicht nur Fälle von Gewalt, auch missachtete diese Gruppe alle Regeln und machte einen solche Radau, dass andere Obdachlose in der Notschlafstelle sich schon beschwert haben. Wieder musste die Polizei eingeschaltet werden. "Zudem wurden offensichtlich Drogen konsumiert und wahrscheinlich auch gehandelt", vermutet Schönherr. Eine größere Menge an Drogen wurde von der Polizei in der Notschlafstelle aufgespürt. Diese Clique hat nun endgültig Hausverbot für diesen Winter.

Sicherheit geht vor
"Für diese Zeit haben wir die Polizei auch gebeten, vermehrt Streife in der Umgebung zu fahren. Es ist natürlich möglich, dass dadurch Leute abgeschreckt werden – nach diesen Polizeieinsätzen war es auch ruhiger in der Notschlafstelle – aber die Sicherheit unserer MitarbeiterInnen und auch der Obdachlosen in der Notschlafstelle geht einfach vor", hält Schönherr fest. In der Stelle haben immer zwei MitarbeiterInnen gleichzeitig Dienst. Bis auf diese Zwischenfälle soll es aber relativ ruhig gewesen sein: "Man hat einfach gemerkt, dass die Menschen vollkommen fertig von der Kälte waren", erzählt Thomas Schmid, ein Mitarbeiter der Notschlafstelle. Auch insgesamt gäbe es diesen Winter weniger Fälle von Gewalt als im vergangenen Jahr.

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