Mit einer Wohnung fängt es an

Der Innsbrucker Wohnungsmarkt ist schon übervoll.
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INNSBRUCK/TIROL. Edith Avanzini hat sich getraut: "Für mich war klar, dass sie die Wohnung bekommen", erklärt sie im Gespräch mit dem STADTBLATT. Mit "sie" meint die Vermieterin aus Wörgl zwei Flüchtlinge auf Wohnungssuche. Warum? "Sie finden sicher nicht so einfach eine Wohnung. Ich bin zwar nicht verantwortlich für den Krieg, aber eine menschliche Verantwortung hat man schon", meint Avanzini. Die zwei jungen Syrer leben nun seit einigen Monaten in der Zwei-Zimmer-Wohnung in der Wörgler Innenstadt. Gefunden haben sich Vermieterin und Mieter durch das neue Projekt der Diakonie.

Integrationsstationen

Seit einem Jahr gibt es die Integrationsstationen der Diakonie. Hauptaufgabe der Mitarbeiterinnen der Integrationsstationen ist es, so schnell wie möglich eine ständige Bleibe für anerkannte Flüchtlinge zu finden. Das möglichst außerhalb des klassischen Ballungsraums: Innsbruck und Umgebung. Finanziert wird das Projekt aus Geldern vom Land Tirol und der Europäischen Union – dahinter steht der Wille, Flüchtlinge in Tirol besser aufzuteilen und den ohnehin schwierigen Wohnungsmarkt in Innsbruck zu entlasten. Billigere Wohnungen und mehr Möglichkeiten bieten sich im Ober- und Unterland. Da kann auch das Sozialamt – welches für arbeitslose Menschen in der Mindestsicherung einen gewissen Betrag für eine Wohnung auszahlt – schneller unter die Arme greifen.


Suche in Wörgl und Imst

In Wörgl und Imst sitzen jeweils 2 Mitarbeiterinnen der Diakonie und vermitteln zwischen Vermietern und wohnungssuchenden Flüchtlingen. Oft werden sie mit Ängsten seitens der Wohnungsinhaber konfrontiert: Wie werde ich mit den Flüchtlingen kommunizieren können? Wer zahlt die Miete? Wohin kann ich mich wenden, wenn ich ein Problem mit meinen Mietern habe? Diese Fragen will die Diakonie den Vermietern abnehmen: Teilweise mietet die Diakonie selbst Wohnungen an und sichert damit, dass die Miete regelmäßig kommt. Sogar mit Wohnversorgerworkshops will man Problemen des Zusammenlebens vorgreifen: Es wird die Hausordnung erklärt, wie man richtig lüftet, wie man den Müll trennt. Der Flüchtlingsdienst der Diakonie steht außerdem als Ansprechpartner zwischen Vermietern und Mietern zur Verfügung.
Auch begleiten sie – daher der Name Integrationsstationen – die Flüchtlinge weiter: Sie bleiben Ansprechpartner in Angelegenheiten rund um Behördengänge, Deutschkurse und Arbeitssuche.

Zur Sache

Die Diakonie sucht nach freien Wohnungen in Tirol: Falls Sie eine zu vergeben haben und weitere Informationen benötigen, steht Ihnen der Flüchtlingsdienst zur Verfügung. T.: 06648421111;http://fluechtlingsdienst.diakonie.at

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