Bergsilvester
Lichtspaziergang als neues Konzept soll begeistern

Bergsilvester 2021/22: Lichtsapziergang als neues Konzept | Foto: Innsbruck Tourimus
  • Bergsilvester 2021/22: Lichtsapziergang als neues Konzept
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  • hochgeladen von Georg Herrmann

INNSBRUCK. Die Planung für das kommende Bergsilvester sind im vollen Gange. Nach der Diskussion über die INNS'zenierung 2019/20 und des Feuerwerks beim Corona-Jahreswechsel 2020/21 soll ein neues Konzept zu einem eindrucksvollen Spaziergang im Licht einladen.

Vorbereitungen

"Strahlend, funkelnd, glitzernd – einfach zauberhaft schön. Innsbruck, die alpin urbane Stadt, soll an den letzten drei Tagen im „alten Jahr“ zu einem leuchtenden Gesamtkunstwerk erstrahlen", leitet Vizebürgermeister Johannes Anzengruber seine Aussendung ein: "Das Innsbrucker Bergsilvester ist eine der wichtigsten touristischen Veranstaltungen der Stadt im Jahreskreis. Die Konzepte sind bereits ausgearbeitet und liegen jetzt auf dem Tisch. Nun muss der Stadtsenat diese noch zeitnah beschließen, damit frühzeitig mit dem Marketing und den Vorbereitungen begonnen werden kann“, betont der für den Tourismus verantwortliche Vizebürgermeister Anzengruber.

Lichtspaziergang

Licht spielt beim Konzept eine wichtige Rolle. Der Vorplatz bei der Hofburg, das Tiroler Landestheater mit dem Haus der Musik, die Altstadt beim Goldenen Dachl, der Domplatz und der Marktplatz mit der Silhouette von Mariahilf laden zu einem eindrucksvollen Spaziergang im Licht ein. Die Lichtinszenierung wird an diesen Plätzen mit feiner Hintergrundmusik und Musik-Band gekoppelt und verhilft zu einem perfekten Ausklang. „Mit Einbruch der Dunkelheit starten eindrucksvolle Projektionen auf die Fassaden, diese werden die Innsbruckerinnen und Innsbrucker wie auch unsere Gäste in der Innsbrucker Innenstadt bezaubern“, ist sich Anzengruber sicher.

Silvester 2020/21

Als einzige Landeshauptstadt Österreichs hat Innsbruck ein Feuerwerk zum Jahreswechsel geboten. Die geplante Lichtinszenierung in der Innen- und Altstadt war aufgrund der Lockdown-Verordnung nicht möglich und wurde auf 2021 verschoben. Das Feuerwerk auf der Seegrube dauerte vier Minuten. Die Kosten betrugen rund 40.000 Euro, bot insgesamt ca. 14.000 Einzeleffekte und etwa 4000 Abschussmörser waren im Einsatz. Kritik gab es  an der möglichen Gefahr, dass Menschen trotz Ausgangsbeschränkungen dazu animiert werden, sich auf der Straße zu versammeln. Die Stadt-Verantwortlichen sprachen hingegen von einem "Signal der Hoffnung" für das neue Jahr und dem Einkehren von ein wenig Normalität. "Es war definitiv die richtige Entscheidung dieses Feuerwerk als Zeichen und als leuchtendes Signal der Hoffnung und des Optimismus für das neue Jahr zu veranstalten“, erklärten Anzengruber in einer damaligen Aussendung. Die Entscheidung für das Feuerwerk hat der Stadtsenat (pro ÖVP, FI, FPÖ, kontra Grüne, SPÖ) mehrheitlich getroffen. Anfang Dezember 2016 beschloss der Stadtsenat einstimmig, dass das Feuerwerk in Innsbruck zu Silvester 2016 zum letzten Mal statt finden würde. Damals sprachen mehrere Gründe für die Abschaffung des Feuerwerks: Einerseits gäbe es verschärfte EU-Richtlinien zum Abschießen von Feuerwerken, so Stadtrat Franz Gruber (ÖVP, Dezember 2016). Auch Gründe des Umweltschutzes wie der Tierschutz oder die Feinstaubbelastung nach einem Feuerwerk sprachen gegen ein weiteres Feuerwerk. Ein weiteres Problem sei auch die Brandgefahr wie in den vergangenen Jahren.

Silvester 2019/20

Die Organisatoren zeigten sich zufrieden, die Politik forderte eine Nachbesprechung und in den sozialen Medien wurde scharfe Kritik geübt. Die INNS'zenierung beschäftigte die Gemüter. Rund 1.200 schwimmende Pontons bildeten den schwimmenden Steg mit einer Länge von ca. 200 Metern. 80 Pumpen wurden auf dem im Inn schwimmenden Steg aus Pontons installiert, die Fontänenhöhe betrug bis zu 70 Meter. Ca. 300 Personen waren im Vorfeld und am Silvesterabend für das Bergsilvester Innsbruck im Einsatz und leisteten insgesamt etwa 2.000 Arbeitsstunden. Gemeindepolitiker zeigen sich von der INN`S'zenierung enttäuscht. "Von einem großen, angekündigten Spektakel waren wir weit entfernt. Die INNS'zenierung blieb weit unter meinen Erwartungen. Es war sehr enttäuschend, was hier um eine halbe Mio. Euro geboten wurde“, zeigt sich die NEOS GR Julia Seidl enttäuscht über die abgelieferte Leistung. Benjamin Plach von der SPÖ meinte in den sozialen Medien: "Also ich war von der Lasershow gestern nicht wirklich beeindruckt. Das Konzept mit einer Lichtshow statt dem Feuerwerk find ich super, aber die Inszenierung war einfach lieblos und in der 3. Reihe am Innufer hat man den Großteil der Show nicht mal mehr gesehen, auch der musikalische Rahmen ließ nicht wirklich Stimmung aufkommen. Fazit: Das geht viel besser, vor allem um das Geld." Gerald Depaoli vom Gerechten Innsbruck hat bereits vor der Veranstaltung eine Anfrage im Innsbrucker Gemeinderat eingebracht. Der "Vater des Bergsilvesters", Stadtrat Rudi Federspiel zeigt, sich enttäuscht und erzürnt. "Nach einer großartigen Ankündigung folgt eine bittere Enttäuschung. Das 500.000-Euro-Projekt war weder für Touristen noch für Einheimische ein Höhepunkt und einmal mehr ein städtisches Desaster." Während Besucher in den ersten Reihen noch durchaus zufrieden waren, gab es vor allem Kritik an der mangelnden Sicht auf das Geschehen sowie dem dichten Gedränge.

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