Baustellenradar
Kriegsrelikteuntersuchung am Bozner Platz, Pflasterarbeiten in der Stiftgasse
In der Stiftgasse beginnen die ersten Pflasterarbeiten in der Altstadt. Auch am Bozner Platz findet der Auftakt der Arbeiten mit den Abbruch der WC-Anlagen statt. Davor wird jedoch noch eine Kriegsreliktuntersuchung durchgeführt.
INNSBRUCK. Im Auftrag der Stadt Innsbruck erfolgen in der Stiftgasse Pflasterarbeiten inkl. Vor- und Nebenarbeiten. "Zu Fuß kommen Sie immer an der Baustelle vorbei. Auch die Haus- und Geschäftszugänge sind immer gewährleistet. Eine unbedingt notwendige Befahrung der
Stiftgasse ist bitte mit der Bauleitung der Fa. PORR rechtzeitig abzustimmen. Wir versuchen die Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten und bitten um Ihr Verständnis", teilt die Stadt dazu mit. Die Bauarbeiten beginnen am 10.10. und sollen am 11.11.2022 enden. Gearbeitet wird Bereich der Stiftgasse 8 bis 23 bzw. Riesengasse 10.
Bozner Platz
Mit dem Abbruch der WC-Anlagen und den Bodenerkundungen beginnen die Vorarbeiten für den Bozner Platz neu. Der Abbrucharbeiten der WC-Anlagen konzentrieren sich auf den westlichen Grünflächenbereich. Im Zuge von Bodenschürfungen an unterschiedlichen Stellen des Bozner Platzes kann es kurzzeitig zu Verkehrsbehinderungen kommen. Vom 7. bis 9. Oktober werden auf der südlichen Platzhälfte Kriegsrelikteuntersuchungen durchgeführt. Für diese Arbeiten müssen Parkplätze aufgehoben und Hindernisse entfernt werden.
Gefunden wird immer etwas, BezirksBlätter Innsbruck Artikel
Fliegerbombe
Im Jänner 2012 wurde bei Grabungsarbeiten eine 250 Kilo schweren Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Von den Evakuierungsmaßnahmen war Wohnungen, Arzt- und Anwaltspraxen, die Landeshypothekenbank und Teile des Neuen Landhauses rund um den Bozner Platz betroffen. Zum Vorschein kam der Fund bei Kanalgrabungsarbeiten. Der Zünder dürfte sich nach ersten Einschätzungen der Experten im Lauf der letzten Jahrzehnte zersetzt haben. Zwischen dem 15. Dezember 1943 und dem 20. April 1945 gab es 22 Luftangriffe. Das Haus Bozner Platz 4 wurde bereits beim 1. Luftangriff stark beschädigt. An der Nordfassade des Gebäudes sind noch drei Fenster des Luftschutzkellers sichtbar.
Das Dossier zum "Bozner Platz" der BezirksBlätter Innsbruck
Erster Angriff
Am 15. Dezember 1943 nutzte die 15. US-Luftflotte erstmals ihre durch die neuen Basen im Raum Foggia verbesserte strategische Lage und startete den ersten und verhängnisvollsten von insgesamt 22 Angriffen auf Innsbruck. 48 B.17 („Fortress“) Bomber und 39 P.38 Jäger warfen, um ihr Angriffsziel der Zerstörung der Bahnanlagen, 126 Tonnen Bomben über der Gauhauptstadt ab. Die Bilanz war verheerend: 269 Tote, 500 Verwundete, 1.627 Obdachlose, 45 Häuser total zerstört, 92 mittelschwer und 203 leicht beschädigt. Am Ärgsten in Mitleidenschaft gezogen wurden die Stadtteile Wilten mit 336 und die Innenstadt mit 127 Schadensfällen. Der erste Innsbrucker Bürgermeister der Zweiten Republik, Anton Melzer, stellte rückblickend fest, dass der Tod und das Grauen Triumphe gefeiert habe.
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