Frei im Theater: Der große Gatsby
Eine Party zum langen Abschied
Wir sind in den Roaring Twenties in New York, das Leben der Reichen und Schönen eine never-ending Party, und natürlich fehlt was im Inneren. Da sind die unerfüllten Sehnsüchte nach der großen Liebe, die man mit Glamour und Großmannssucht übertünchen muss, wie dies F. Scott Fitzgerald am Parvenü Jay Gatsby und dessen Partygänger:innen so eindrücklich beschrieben hat. Wenn die große Sause zu Ende ist, ziehen sie einfach weiter.
So schwingt bei aller zelebrierten Ausgelassenheit schon auch etwas Wehmütiges mit - in dieser letzten abendfüllenden Choreografie, die Enrique Gasa Valga als scheidender TLT-Tanzchef für das Große Haus kreiert hat. Denn ER ist der geheimnisvolle Fremde, der am einsamen Grab Gatsbys eine Blume niederlegen wird, wohl auch, um sich hier auf dieser Bühne, wo sich tatsächlich ein triumphaler Erfolg an den anderen reihte, noch einmal die Zuwendung seines Publikums abzuholen. Das ihm lautstark zujubelt, von den Sitzen aufspringt und bei der Zugabe begeistert mit-swingt.
Dass Myrtle bei einem Verkehrsunfall stirbt, der große Gatsby gerade von ihrem aufgestachelten Ehemann niedergestreckt wurde – offenbar gleich wieder vergessen. Es war vielleicht doch zu schön, um wahr zu sein. Und so schwelgte man weiter im einnehmenden Jazz-Sound der fantastischen Live-Band mit Sängerin Greta Marcolongo, die einen von der ersten Sekunde mit ihrer Stimme in den Bann schlägt. Dazu Michele Anastasi in der Rolle des Gatsby, der nicht nur perfekt tanzt und steppt, sondern als ausgebildeter Musicaldarsteller auch noch grandios singt. Und last but least Gasa Valgas Tanzcompany, die wie eh und je alle verzaubert
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