Innsbrucker Mittelschule
Die Krise als Impuls für Neues
An der Praxismittelschule der PHT hat sich seit dem letzten Jahr viel bewegt – der Umgang mit Lockdown und Fernunterricht wurde bewusst gestaltet, immer die Bedürfnisse der SchülerInnen im Blick.
In nur wenigen Wochen wurden die SchülerInnen mit Schulbeginn auf die Lernplattform Moodle geschult, und das, obwohl manche ErstklässlerInnen noch nie mit PC und Smartphone zu tun hatten. „Sie haben sich extrem tapfer geschlagen und innerhalb kürzester Zeit unheimlich gut gelernt: Moodle, die Tastatur, alles von der Pike auf“, erklärt Direktor Gregor Örley voller Stolz auf seine SchülerInnen. Der Fortschritt wurde durch IT-Intensiv-Förderstunden unterstützt. Jede/r SchülerIn wird auf seinem/ihrem Level gefördert. „Es sollen nicht nur jene vorankommen, die sich mit eLearning leichttun, sondern auch Leistungsschwächere in dieser Zeit alle grundlegenden Dinge lernen“, hält Örley fest. Die LehrerInnen setzen digitale Medien dabei unterschiedlich stark ein. „Es gibt verschiedene Unterrichtsstile, das ist mir wichtig, denn authentischer Unterricht der Lehrperson ist auch der stärkste Faktor für gelingendes Lernen. Die Gratwanderung, die wir dabei ständig durchschreiten, ist: Welche Regeln des digitalen Unterrichts müssen alle befolgen und wie viel Freiheit gibt es für die einzelne Lehrperson?“, so der Direktor.
Gewohnter Rhythmus
Auf Moodle finden die SchülerInnen alle Kurse übersichtlich nach Fächern geordnet, der Unterricht ist damit einheitlich und koordiniert. Damit die Kinder ihren gewohnten Rhythmus beibehalten können, läuft der Fernunterricht nach Stundenplan. „Die 3. und 4. Klassen sind aber selbständiger und dürfen sich das Wochenarbeitspensum auch selber einteilen“, erklärt Klassenvorstand Michael E. Luxner, der das Lernplattformmanagement sowie Fortbildungen zum eLearning konzipiert und durchführt.
Der Videounterricht dauert etwa vierzig Minuten, sodass es ausreichend Pausen gibt. „Im Schnitt haben SchülerInnen drei bis vier Video-Einheiten pro Tag. Nicht jede Lehrperson hält täglich eine Zoom-Sitzung, manche setzen stärker auf eigenverantwortliches Lernen auf der Lernplattform“, erzählt Direktor Gregor Örley.
Gut aufgehoben und betreut
Die Schule bietet Hilfestellung bei Fragen aller Art: Neben einer Schul-Hotline für technische Probleme erhalten SchülerInnen Hilfe via E-Mail oder eine Videoberatung, wenn sie bei einer Aufgabe nicht weiterwissen. Zahlreiche Laptops wurden an die Kinder verteilt. Für manche gab es auch eine starke soziale Begleitung. Ein Kind durfte coronabedingt monatelang nicht die Wohnung verlassen, so blieben Vertrauenslehrer regelmäßig per Telefon und E-Mail in Verbindung. Auch mit den Eltern steht man in gutem Kontakt. Elternabende per Zoom sind gut besucht und zwischendurch wird über einen Messaging-Dienst kommuniziert.
Die Krise als Impulsgeberin
„Wir hätten drei Jahre gebraucht, um eLearning an unserer Schule so breit und intensiv zu entwickeln – im Lockdown haben wir es in drei Wochen geschafft.
Ich sehe die Krise daher auch als Impulsgeberin, sehe es fast sportlich, wie sich alles entwickelt hat. Es wird sicher einiges davon später in den Regelunterricht übernommen“, resümiert Gregor Örley die Umstellungen durch Corona seit 2020.
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