Pralder Straße
"30er-Zone, keine Gehsteige und Parkplatzvernichtung"

Die Pradler Straße im Jahr 2013. | Foto: BezirksBlätter Innsbruck
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Eine aktuelle Diskussionsgrundlage zur Neugestaltung der Pradler Straße sorgt für Aufregung. "Und nun wieder Umbau der Pradler Straße für Begrünung mit Bäumen und 30er-Zone, keine Gehsteige und Parkplatzvernichtung", ist die erste Reaktion eines Traditionsunternehmers in den sozialen Medien. Die Pradler Straße bleibt ein Daueraufreger.

INNSBRUCK. Schon lange ist die Aufwertung der Pradler Straße ein Thema. So lautete die Schlagzeile der BezirksBlätter Innsbruck im Jahr 2013. Im Artikel wurde festgehalten: "Es heißt zwar, es kommt eine Aufwertung der Pradler Straße. Wie und was, das ist aber noch immer eine große Spekulative". Fast zehn Jahre gleichen sich manche Aussagen zur Beschreibung der Situation. "Durch die Inbetriebnahme der Innsbrucker Regionalbahn und der Auflassung der Strecke in der Pradler Straße können sich neue, attraktive Möglichkeiten für das Stadtviertel ergeben", so war im September 2019 der Ansatz der Stadtregierung für die Bürgerbeteiligung.

Bürgerbeteiligung

Leben.Raum.Pradl: "Im Rahmen eines Beteiligungsprozesses in Innsbrucks bevölkerungsreichsten Stadtteil Pradl, soll die Pradler Straße mit ihren Seitenzweigen neugestaltet bzw. belebt werden." So leitete die Stadt Innsbruck im Oktober 2019 den Bürgerbeteiligungsprozess ein. Im Jänner 2020 stand der letzte Workshop auf dem Programm. Rund 100 Vorschläge wurden in den gesammelt und in die Hauptkategorien Grünraum und Belebung, Verkehr und Infrastruktur, Wirtschaft und Vermarktung sowie Vereine, Schule, Institutionen und Familie eingeteilt. Als einer der Ergebnisse wurde im Juli 2020 ein Stadtteilkoordinator eingesetzt.

Plan der Pradler Straße in der aktuellen Diskussionsgrundlage zur Neugestaltung. | Foto: Diskussionsgrundlage
  • Plan der Pradler Straße in der aktuellen Diskussionsgrundlage zur Neugestaltung.
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Diskussionsgrundlage

Jetzt sorgt ein neues Papier für Aufregung. Auf 23 Seiten werden verschiedene Ideen, Pläne und konkrete Forderungen der Anrainerinnen und Anrainer zusammengefasst. Zu Beginn wird aus dem Abschlussbericht "Leben.Raum.Pradl" der Gemnova berichtet. Hier waren u. a. die "Aufenthaltsqualität in der Pradler Straße durch Verbesserung der Verkehrsorganisation zu erhöhen", das "Sichtbarmachen als Einkaufsstraße mit idealer Erreichbarkeit durch ÖPNV" oder die Schaffung von "Shop an Ride"-Plätzen (farblich markierte und ausgewiesene Einkaufsparkplätze" als Maßnahmen definiert. Zur Diskussion gestellt werden die Fragen: "Gehsteig mit Senkung und ohne Gehsteigkante?". Hier wird angemerkt, dass es zahlreiche Bedenken betreffend Überschwemmungsgefahr bei Hochwasser gibt. Bei der Verkehrsentschleunigung durch die Oberflächengestaltung stellt sich die Frage Asphaltierung oder Pflasterung?

Dauerthemen

Die Parkplatzsituation in der Pradler Straße ist seit jeher ein Thema. Im Diskussionspapier wird dazu festgehalten: "Im besten Fall gehen für den südlichen Abschnitt keine Parkplätze verloren." Aber auch die Begrünung und Bepflanzung mit neuen Bäumen wirft für die Anrainerinnen und Anrainer Fragen auf wie z.B. "Wird mit die Sicht im ersten Stock genommen?". Umfangreich ist die Zusammenfassung der Wünsche und Anregungen zur Neugestaltung der Pradler Straße. So wird festgehalten, dass die Verordnung einer 30er-Zone erwünscht wäre. Ein Aufstellen von Fahrradständern sei nicht notwendig, da ausreichend Abstellplätze in den Innenhöfen vorhanden sind. Auch sollen keine zusätzlichen Gastgärten oder Sitzgelegenheiten vor den Häusern platziert werden. Wichtig ist die Beibehaltung der bestehenden Behindertenparkplätze.

Bürgerbeteiligung beim Projekt Neugestaltung Pradler Straße. | Foto: IKM
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Wie geht es weiter

Der Diskussionsprozess ist im Gange und die Ideen werden auch sehr kritisch gesehen.

"2015 Gleisverlegung Defreggerstrasse Ost, 2017 Gleisverlegung Defreggerstrasse West. Mit der Ansage, es werden mehr Kunden wegen der Strassenbahn kommen. Tatsache 10% weniger Kunden wegen Parkplatzvernichtung",
zieht der Unternehmer aus der Pradler Straße eine unerfreuliche Bilanz.

Der Informationsstand der Beteiligten ist derzeit durchaus unterschiedlich. Wirtschaftstreibende, Anrainerinnen und Anrainer und die Politik müssen sich betreffend Zeitplan und konkreten Vorhaben dringend abstimmen. Mitte Mai könnte eine Info-Woche geplant sein. Für Spannung und emotionelle Diskussion ist in der Pradler Straße aber auch in Zukunft gesorgt.

Informationen zur Pradler Straße und den Berichten in den BezirksBlätter Innsbruck finden Sie hier

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