Ferienblick
150 Jahre Erstbesteigung Olperer
Es war der 10. September 1867, als Paul Grohmann, Georg Samer und Gainer Jackl über den Südostgrat kommend erstmals den 3.476 Meter Gipfel bezwungen hatten. Peter Habeler erzählt über seine Beziehung zum höchsten Berg am Tuxer Hauptkamm. Für ihn war es der erste Dreitausender.
Die Leistung der damaligen Alpinisten könne man nicht hoch genug einschätzen, meint Peter Habeler im Rückblick auf die Pionierzeiten des Bergsteigens in den Alpen. Selbst für ihn stellt der Olperer auch heute noch eine Herausforderung dar, die man nicht unterschätzen sollte. Peter hat eine ganz besondere Beziehung zum Olperer Gipfel: "Der Olperer war mein erster 3.000er. Ich bin damals zusammen mit meinem Bruder am Gipfel gestanden." Acht Jahre war er damals, sein Bruder zwölf, erzählt der heute 75-Jährige. "In Erinnerung sind mir immer noch das Glücksgefühl und die Freude, die ich am Gipfel empfunden hatte." Der Olperer zählt bis heute zu seinen Lieblingsbergen.
Südost- und Nordgrat
Bis heute zählt die Aufstiegsroute der Erstbesteiger Paul Grohmann, Georg Samer und Gainer Jackl über den Südostgrat zu den Standard-Routen auf den Olperer-Gipfel. Die Alpinisten kamen damals vom Zamser Grund über das Riepenkar und den Riepengrat auf den Gipfel. Bis heute ist es die Normalroute auf den Gipfel. Seit 1881 dient die Olpererhütte als Stützpunkt auf dieser Tour.
Gerne wird auch die Route über den Nordgrat gewählt. Schon in den 1920er Jahren wurden von den Bergführern Eisenhaken mit der Hand in die Wand geschlagen. Das sei wohl einer der ersten "Klettersteige" in den Alpen gewesen, meint Peter Habeler. Die Haken sind heute noch im Fels. "Beide Routen sind nicht extrem schwierig, erfordern aber sehr wohl alpine Erfahrung, gute Vorbereitung und eine entsprechende Ausrüstung", erklärt der Extrembergsteiger. Die Aufstiege über die NO-Wand und die NW-Wand und die Tour über den Fußstein (3.380 m) zum Olperer erfordern dagegen viel alpine Erfahrung und Kletterkenntnisse. Belohnt wird man in jedem Fall mit einer grandiosen Aussicht.
Schon allein auf Grund seiner Pyramidenform hebt sich der Olperer von den umliegenden Gipfeln ab. "Auch wenn er nicht der höchste ist, er ist sicherlich einer der beliebtesten Gipfel der Zillertaler Alpen", ist Peter Habeler überzeugt. Grund dafür ist auch seine exponierte Lage, was ihn zu einem der schönsten Aussichtsgipfel der Ostalpen macht.
Altes Spannagelhaus
Rund 1,5 Tage Zeit musste man früher für eine Olperer-Besteigung kalkulieren, erinnert sich Peter. Am ersten Tag ging es zum früheren Spannagelhaus. "Das war sozusagen das Basislager. Hier warteten bis Mitte des 20. Jahrhunderts die Bergführer auf ihre Gäste und gingen am nächsten Tag mit ihnen auf den Gipfel." Heute lässt sich die Tour leicht in einem Tag bewältigen. Von der Bergstation der Hintertuxer Gletscherbahnen sind es rund vier Stunden Gehzeit bis zum Gipfel.
Noch immer fasziniert
Noch immer ist Peter Habeler gerne im Olperer Gebiet unterwegs. Seit seiner ersten Besteigung als Kind hat der Gipfel für ihn nichts von seiner Faszination verloren.
Der Berg hat viele Geschichten zu erzählen. So soll der Wiener Alpinist August von Böhm 1881 auf einer Bergtour zum Olperer den Gruß "Berg Heil!" erfunden haben.
Mehr Geschichten und Informationen aus dem Tuxertal lesen Sie im "Ferienblick", der Stammgäste-Zeitung des TVB Tux-Finkenberg. E-Paper Ferienblick
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