Verkehrsberuhigte City
Podiumsdiskussion zum Thema „Autofreies Wien"
Eine Podiumsdiskussion zum Thema "Autofreies Wien" fand vor kurzem am Wiener Schottenring statt. Expertinnen und Experten, Umweltschützerinnen und der Planungsdirektor der Stadt Wien diskutierten dazu.
WIEN/INNERE STADT. Inflation, Rekord-Spritpreise und flächendeckendes Parkpickerl: Ist in Zeiten wie diesen das Auto überhaupt noch ein zeitgemäßes Fortbewegungsmittel? Zwar verzichtet in Wien bereits fast die Hälfte der Haushalte auf ein Auto, trotzdem sind hier noch immer täglich 120.000 Pendlerinnen und Pendler mit dem Auto unterwegs.
Um herauszufinden, was es in der Stadt benötigt, hat der E-Bike-Hersteller QWIC am Schottenring eine Diskussionsrunde zum Thema "Autofreies Wien – Utopie oder Zukunft?" veranstaltet. Der Mobilitätsexperte Stefan Wisiak von QWIC diskutierte dabei mit Thomas Madreiter, Planungsdirektor der Stadt Wien, dem ÖAMTC-Verkehrsexperten Matthias Nagler und "LobauBleibt"-Sprecherin Anna Kontriner.
Stadt Ljubljana als Vorreiter
Dass eine autofreie Innenstadt funktionieren kann, zeigte Vita Kontič Bezjak am Beispiel Ljubljana: Das Zentrum der slowenischen Hauptstadt ist seit 2007 autofrei. Planungsdirektor der Stadt Wien, Thomas Madreiter, findet ebenfalls Gefallen an den Entwicklungen der slowenischen Hauptstadt in den letzten Jahren.
„Was die Stadt Ljubljana in dieser Hinsicht gemacht hat, finde ich sehr beeindruckend und sollte auch als Vorbild dienen. Wir in Wien haben mit Sicherheit dieselbe Zielvorstellung, im Zentrum einer 2-Millionen-Einwohnerstadt ist das Ganze jedoch um einiges komplexer. Deshalb müssen wir uns von einem 100-Prozent-Ansatz lösen. Wir arbeiten gerade intensiv an der im Regierungsprogramm fixierten verkehrsberuhigten Innenstadt, es braucht dazu aber vorher eine Änderung der Straßenverkehrsordnung auf Bundesebene.“, so Madreiter.
Alternativen und verkehrsberuhigte City
In einem sind sich die Experten einig: Es braucht mehr alternative Verkehrsmittel und eine besser ausgebaute Infrastruktur. Das betont auch Klimaaktivistin und LobauBleibt-Sprecherin Anna Kontriner: „Wir haben in Wien ein massives Infrastrukturproblem. Autos nehmen noch immer den Großteil des Platzes ein, das ist weder eine lebenswerte Mobilität noch ein gemeinsames Miteinander“. Sie meint weiter: „Ich habe das große Glück, in einem Gebiet zu wohnen, wo kein Auto notwendig ist. In Zeiten einer akuten Klimakrise braucht es hier einfach eine besser ausgebaute Infrastruktur.“
Wie es um die verkehrsberuhigte Innere Stadt im Moment steht, erzählt Bezirkschef Markus Figl im Interview mit der BezirksZeitung: "Jetzt liegt es an der Frau Bundesministerin (Anm.: Leonore Gewessler, Grüne), das rechtlich zu prüfen, damit wir es auch rasch umsetzen können. Sowohl in der Bezirkspolitik als auch vonseiten der Stadt Wien gibt es einen breiten Konsens zu diesem Thema".
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