Die Einflüsse anderer Kulturen auf Österreich und Europa – Melting Pot der Ideen

Foto: Heute zählen 28 Staaten zu der EU; Pixabay.com © Lusign (CC0 1.0)
11Bilder
  • Foto: Heute zählen 28 Staaten zu der EU; Pixabay.com © Lusign (CC0 1.0)
  • hochgeladen von Astrid Neureiter

Über die europäische Identität gibt es unzählige Bücher, Filme, Studiengänge und wiederkehrende Diskussionen, denn die Deutungshoheit und eine klare Definition kann kein Land auf dem europäischen Kontinent für sich allein beanspruchen. Der Friedensnobelpreis für die Europäische Union 2012 würdigt eine friedensstiftende Geschichte, die trotz und mit einer Vielzahl an Staaten und Konfliktsituationen Stabilität und Frieden stiftete. Gerade deshalb lohnt sich der Blick auf die verschiedenen Einflüsse der angrenzenden Länder, aber auch auf die Bedeutung entfernter Länder auf Europa und Österreich, das Miteinander und Gegeneinander, das bis heute der Motor für Austausch und Konflikt darstellt.

Kulturelle Vielfalt und Globalisierung – Ein Überblick

Interkultureller Dialog
2008 war das Europäische Jahr des interkulturellen Dialogs, in welchem Bürgerinnen und Bürger auf unterschiedliche Kulturen aufmerksam gemacht werden sollten und eine aktive Teilnahme am gesellschaftlichen Leben von allen in Europa lebenden Menschen deutlich sichtbar werden sollte. In Österreich hieß die Aktion „voneinander lernen“, denn der Dialog soll nicht nur zwischen internationalen Institutionen ablaufen, sondern vor allem zwischen allen Menschen des Landes. Bildung, Jugend, Sport und Kultur waren die vorherrschenden Arbeitsfelder und Österreich stellte zum Beispiel eine kombinierte Förderung von Zweisprachigkeit vor, was der Bericht des Europäischen Instituts für vergleichende Kulturforschung (ERICarts) herausstellt. Besonders Wien und Salzburg besitzen einen großen Anteil an Bürgern mit Migrationshintergrund, allerdings ist heutzutage ein Deutschnachweis verpflichtend vor der Einwanderung. In vielen Kindergärten der Städte gibt es Konzepte für die Förderung von der Muttersprache und der deutschen Sprache mit interkulturell geschultem Personal.

Mehrsprachigkeit und ihre weltweite Bedeutung
Mehr als die Hälfte der Menschheit wächst mit mehr als nur einer Sprache auf. Innerhalb der Europäischen Union sollen die Bürger zu ihrer Muttersprache noch mindestens zwei weitere Sprachen erlernen und beherrschen können. 24 Amtssprachen sind momentan innerhalb der EU verzeichnet und die Einwohner der EU haben Anspruch darauf, die Dokumente in ihrer jeweiligen Amtssprache zu erhalten. Hirnforscher fanden sogar heraus, dass gelebte Mehrsprachigkeit die Konzentrationsfähigkeit und kognitive Leistungen bis ins hohe Alter steigern kann. In Österreich gibt es immer mehr Schüler, deren Erstsprache nicht Deutsch ist. 20 Prozent wächst mit einer anderen Sprache auf, so dass Herausforderungen im Schulunterricht und Alltag zunehmen. In Wien sind es sogar 45 Prozent. Mehrsprachigkeit unterstützt dabei die kulturelle Vielfalt Europas und kann Wirtschaft und Bildung vorantreiben, wenn sie gefördert wird.

Europäisches Weltkulturerbe
In Europa lassen sich zahlreiche historische Stätte wiederfinden, die eine tragende Rolle im Laufe der europäischen Entwicklung besessen haben, wie beispielsweise Stonehenge in England, der Kölner Dom, die Akropolis in Athen, die historischen Zentren Roms, Wiens oder Venedigs und viele mehr. Europa zählt knapp 400 Weltkulturerbestätten, die alle eine wichtige Bedeutung für Kultur und Geschichte darstellen. Dabei lassen sich die unterschiedlichen Einflüsse vieler Kulturen, Völker und Religionen deutlich erkennen, wie die Bauten der Römer oder vorchristliche Spuren. In Spanien lassen sich beispielsweise noch Prachtbauten islamischer Fürsten finden und in Österreich Spuren der Habsburger, die ihren Einfluss weitreichend geltend machten.

Indien – Faszination und koloniales Erbe in Europa

Yoga & Ayurveda – Die Kraft der Symbole und der uralten Traditionen
Nur noch wenige Länder der Welt sind von äußeren Einflüssen abgeschnitten. Die meisten Staaten leben von Exportprodukten, importieren Güter aus aller Welt und halten internationale Beziehungen und Handelsoptionen. Aus Indien kommen nicht nur Lebensmittel und Religion, bekannt sind vor allem die Entspannungsübungen des Yoga, zusammen mit den Symbolen und ursprünglichen indischen Traditionen. Durch die Handelsrouten wie die Seidenstraße kam bereits im 18. Jahrhundert die Faszination für Indien auf und im 19. Jahrhundert gab es die ersten Yoga Techniken und Übungen in Europa. Ab den 30er und 40er Jahren wurden die ersten Yogaschulen in Deutschland und Österreich errichtet. Doch nicht nur die gesundheitlichen Aspekte und der Indientrend waren beliebt, auch die fremden Symbole und ihre Wirkung faszinierten die Europäer, die sich näher damit auseinandersetzten. So hilft beispielsweise das bekannte Om-Zeichen die spirituelle Kraft zu verstärken, während die Lotusblüte für Entfaltung steht. Diese Zeichen können ihre nachhaltige Wirkung sogar in gegenständlicher Form beispielsweise als Abdruck auf der Kleidung, als Artefakte oder in der Natur erzielen, was sportscheck.at mit weiteren Symbolen ausführlicher beleuchtet.

Hinduismus & Buddhismus – Modereligion oder Rückkehr zum Ursprung?
Mit der Faszination für das Land kommen auch religiöse Strömungen und Überzeugungen nach Europa, die zwar nicht das vorherrschende Christentum verdrängen, aber vielen Menschen einen neuen Blick auf andere Religionen geben. Bereits im 20. Jahrhundert siedeln sich in Europa Hindus aus Südasien an, wie beispielsweise die Tamilen aus Sri Lanka, Hindus aus Indien oder Afghanistan.
Der Buddhismus wird vor allem dank der Kolonien in buddhistischen Ländern in Europa bekannt und erhält ab den 60er Jahren weltweit einen Schub an Aufmerksamkeit durch spirituelle Suchende, eine Aufbruchsstimmung und den kriegerischen Konflikt um Tibet. Der europäische Buddhismus entwickelt sich parallel, passt sich den Gegebenheiten an, wie der Neubelebung des Diamantwegs, was diese Homepage erläutert. Der Dalai Lama – das Oberhaupt der Buddhisten – warnt jedoch davor, den Buddhismus zu einer Mode werden zu lassen, indem die religiöse Überzeugung wie Kleider gewechselt werden. Österreich ist für den Dalai Lama jedoch prägend, denn der österreichische Bergsteiger Heinrich Harrer verbrachte einige Jahre in Tibet als Privatlehrer des jungen Dalai Lama.

Exportschlager – Textilien, Tee, Gewürze
Der erste Bezugspunkt zu Indien war der Handel aus den ehemaligen Kolonien mit fremdartigen Gewürzen und Teesorten. Heutzutage ist Indien besonders als Niedriglohnland für die Textilproduktion bekannt. Österreich importierte 2013 beispielsweise Waren für rund 565 Millionen Euro aus Indien, unter anderem Schuhe und Textilien.
Die Gewürze verhalfen der Küche in Europa zu neuer Inspiration und revolutionierten Gerichte und Handel. Sie boten außerdem Grund für erneute Eroberungsrouten für die Erschließung der Herstellungsländer. Berühmt sind die Currymischung, der Pfeffer, der schwarze und grüne Kardamom und die Kurkumapflanze.

Indien und Österreich – Verhältnis und Zusammenarbeit
Vor allem im Bereich Technologie und Entwicklung arbeiten Österreich und Indien auf bilateraler Ebene zusammen. Knowhow aus Österreich soll verstärkt im Boomland Indien eingesetzt werden und so gibt es bereits ein Eisenbahnabkommen, bei welchem österreichische Firmen große Projekte im Land durchführen. Maschinenbau und Fahrzeuge werden aus Österreich in Indien umfangreich eingesetzt und die Zukunftsbranche für erneuerbare Energien steht ganz oben auf der Liste der Kooperationswünsche Indiens. Namhafte Unternehmen wie Andritz, Böhler, Wienerberger oder Swarovski haben sich bereits in Indien niedergelassen.
Laut Statistik Austria leben in Österreich rund 13.000 Personen mit Migrationsherkunft aus Indien und bis zu 50.000 Menschen mit indischen Wurzeln. Die Österreichisch-Indische Gesellschaft sorgt für einen regen Austausch zwischen zahlreichen Gebieten, während der Verein Ganesha die traditionelle indische Musik, Tänze oder Poesie in Österreich zugänglich macht.

Türkei – Eroberungen, Konflikte und Kulturgüter

Österreich-Ungarn und das Osmanische Reich - Zwei Imperien zerfallen
Österreich-Ungarn besteht von 1867 bis 1918, während das Osmanische Reich von ungefähr 1300 bis 1922 existiert. Direkte Auseinandersetzungen in den Regionen finden im 16. und 17. Jahrhundert statt zwischen dem Osmanischen Reich und den Habsburgern während der Türkenkriege. Die berühmten Belagerungen der Stadt Wien 1529 und 1683 sorgen für eine Erschütterung Europas und die Kriege sind eine Belastung für die gesamte Region. Detaillierte Abläufe liefert die Stadtgeschichte Wien auf ihrer Homepage.
Das größte Problem beider Imperien war neben den Kriegen und Konflikten mit angrenzenden Ländern und dem Expansionsgedanken die Vielvölkerproblematik innerhalb der eigenen Landesgrenzen. Letztendlich scheiterten beide Staaten unter anderem an internen Konflikten und an der Diskussion um die Nationalitätenfrage.

Türkischer Einfluss auf dem Balkan: Sprache, Küche, Kulturgüter
Das Osmanische Reich hatte große Ausmaße innerhalb Europas angenommen und bis heute haben sich dort einige kulturelle Erinnerungen bewahrt. Mit dem Ende des Reiches kamen die Konflikte auf den Balkanstaaten, die sich neben den einzelnen Ländern zwischen Österreich-Ungarn, Russland und dem osmanischen Reich ereigneten. Die jahrhundertelange Besetzung durch die Osmanen hat Spuren in Küche, Sprache und Kultur hinterlassen. So sind vor allem in den muslimisch geprägten Staaten wie Bosnien-Herzegowina, Mazedonien und Albanien Börek und Pilav zu finden oder Cevapcici, gehackte Lamm- oder Rindfleischspieße. Das Wort „Balkan“ stammt selbst aus dem Türkischen und bezeichnet eine bewaldete Bergregion und bis 1850 war die Bezeichnung „Europäische Türkei“ ebenfalls weit verbreitet. Berühmt ist der Basar von Sarajevo und innerhalb der Gesellschaft sind beispielsweise die türkischen Seifenopern sehr beliebt. Die osmanische Musik ist in der traditionellen Musik der Balkanstaaten immer noch zu spüren.

Die türkische Küche – Kulinarischer Einfluss durch Migration
Durch die Gewürze, die zahlreichen Süßspeisen und die neuen Formen der Zusammenstellung von Gerichten wurden türkische Restaurants und Speisen immer beliebter. Ein klassisches Gericht ist das Gulasch, Rindfleisch mit Paprika, Kümmel und Majoran, das über Ungarn seinen Weg in die österreichischen Küchen fand. Durch die Verbreitung der Gewürze über das osmanische Reich konnte die ungarische Bevölkerung neue Rezepte entwickeln, die sich letztendlich in Österreich wiederfanden. Berühmt ist auch die Geschichte des Kipferl, der bereits im 17. Jahrhundert in Form von Halbmonden adaptiert wurde, denn angeblich konnten die Wiener dadurch den „türkischen Feind“ mitessen. Zumindest sollen die Kipferl Vorbild für die berühmten französischen Croissants gewesen sein, was ORF.at hinterfragt und ein Rezept mitliefert. Der Döner lässt sich seit den 90er Jahren auch in Österreich an jeder Ecke finden.

Streitfall Europäische Union – Ewiger Stillstand?
Die Türkei ist ein Land auf zwei Kontinenten: Europa und Asien. Historisch bedingt sind sowohl viele asiatische als auch europäische Länder mit der Türkei verbunden und bis heute gibt es Konfliktpunkte, die immer wieder an die Oberfläche kommen, wie seit einigen Jahren der Beitritt der Türkei zur Europäischen Union. Seit 2005 bestehen die Beitrittsverhandlungen zwischen der EU und dem türkischen Staat, doch in den elementaren Punkten gibt es kaum Annäherungen. Vor allem die Menschenrechtssituation, Meinungsfreiheit und Schutz der Minderheiten sehen viele in der Türkei mangelhaft umgesetzt. Die Blockade von sozialen Netzwerken und der Umgang mit Demonstrationen und Kritikern der Regierung seien nicht mit den Leitlinien der Europäischen Union vereinbar.
Dabei sieht Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan die Türkei als wichtige Brücke zum Nahen Osten, Nordafrika und Europa. 

Exkurs: Der Islam in Österreich
Seit Februar 2015 gibt es in Österreich ein neues Islamgesetz. Darin gibt es Verbote für die Finanzierung islamischer Geistlicher aus dem Ausland, aber auch Ansprüche auf Seelsorge, ein eigenes Theologiestudium, gesetzliche Feiertage und Lebensmittelbestimmungen beispielsweise für öffentliche Einrichtungen. Der genaue Wortlaut findet sich unter derislam.at. Dabei gab es viel Kritik innerhalb und außerhalb Österreichs, wie von dem türkischen Religionsamt Diyanet, das Imame in anderen Ländern ausbildet. Geschätzt leben rund 600.000 Muslime in Österreich, die meisten von ihnen kommen aus Bosnien-Herzegowina oder der Türkei. Seit 1912 ist der Islam eine gesetzlich anerkannte Religionsgemeinschaft im Land und seit den 70er Jahren ist er die am weitesten verbreitete Religion von ausländischen Mitbürgern. Allerdings gibt es auch in Österreich immer wieder Diskussionen um die Zugehörigkeit des Islams innerhalb des Landes, denn vor allem die FPÖ sieht die Religion nicht als Teil österreichischer Leitkultur und beobachtet den Zuwachs eingebürgerter Muslime kritisch. Mitglieder anderer Parteien sprechen sich für ein Kopftuchverbot aus oder wollen ernste Konsequenzen für „integrationsunwillige“ Zuwanderer. Es bleibt in Österreich ein schmaler Grat zwischen Anerkennung und Ablehnung von beiden Seiten, doch die Vielfalt der unterschiedlichen islamischen Vereine und Verbände laut Islam-landkarte.at innerhalb Österreichs zeigt, dass viele Ansatzpunkte vorhanden sind.

Russland – Schwieriger Nachlass der Sowjetunion

Erdgas als Druckmittel?
Abhängigkeiten kleinerer und größerer EU-Staaten
Russland und Europa verbindet eine lange gemeinsame Geschichte. Nach dem Zerfall der Sowjetunion entspannt sich das kriegsgebeutelte Europa nur langsam und die Beziehung der Großmacht und der Europäischen Union soll über die kommenden Jahrzehnte kompliziert bleiben. Die Machtverhältnisse zwischen den USA, Europa und Russland verschieben sich bis heute immer wieder, zuletzt durch die aktuelle Ukraine-Krise. Russland ist das größte Land der Welt mit einer Fläche von über 17 Millionen Quadratkilometern. Besonders die großen Erdgas- und Erdölvorkommen machen den Staat zum Lieferanten für alle angrenzenden Regionen. Dabei sind nicht nur die kleineren Staaten wie die Ukraine oder Polen abhängig von den Energieimporten, auch Schwergewichte wie Deutschland sind auf die Importe angewiesen.
Die South Stream Pipeline durch das Schwarze Meer nach Wien ist seit Ende 2014 gestoppt und durch die Konflikte mit der EU wird Russland bald nur noch Gas über die Türkei einführen wollen. Polen, Bulgarien, Finnland und die Slowakei erhalten ihr Gas ausschließlich von Russland und Österreich importiert rund 56 Prozent. Das Hayek Institut aus Österreich berichtet darüber, dass ab 2019 die Trans-Adria-Pipeline (TAP) vom Kaspischen Meer über die Türkei und Griechenland nach Italien führen soll und so unabhängig von Russland Gas nach Europa liefert. Auf der anderen Seite kann sich Russland über China als zahlenden Kunden freuen, denn ab 2018 wird die Volksrepublik jährlich 38 Milliarden Kubikmeter Erdgas importieren. Der Gasstreit ist noch lange nicht beendet.

Feindbild Europa oder eurasische Bewegung? Die Auflösung Österreichs als Zukunftsvision
Europa und Russland sind über die historisch bedingten Verwicklungen immer wieder in Konflikte und Kriege geraten und seit Ende des Kalten Krieges hat sich die angespannte Stimmung nur langsam verbessert. Besonders der amtierende Präsident Wladimir Putin hat durch seine politische Linie viel Unmut geschürt und macht deutlich, in welcher Vormachtstellung er Russland innerhalb des eurasischen Raumes sieht. Anfang des Jahres machte der russische Publizist Alexander Dugin auf sich aufmerksam, als er seine Eurasientheorie verbreitete, in welcher er Ungarn, Österreich, Rumänien, Serbien und die Slowakei auflösen und in einen Staat eingliedern würde. So ergäbe sich eine Pufferzone zwischen einem eurasischen Großreich und Europa, vor dem Friedensvertrag von Trianon. Krone.at berichtet über weitere Ideen des Russen. Seit 2015 besteht zumindest die eurasische Wirtschaftsunion (EAWU), mit Weißrussland, Kasachstan, Armenien und Kirgistan als Mitglieder, die nach der Zollunion von 2007 weitere Märkte erschließt und Zusammenarbeiten vertiefen soll.

Der Kommunismus Russlands als Blaupause für eine neue Weltordnung?
Die kommunistische Herrschaft in der ehemaligen Sowjetunion hat tiefe Einschnitte in der Gesellschaft hinterlassen und nach ihrem Zusammenbruch suchte die Gesellschaft lange nach einem Ersatz für die marxistisch-leninistische Weltanschauung. Wichtig war vielen Reformern und Mitgliedern der Kommunistischen Partei die Einheit des Imperiums und so wurde die „russische Idee“, die nationale Identität zur wichtigen Grundlage der Sinnstiftung. Der Übergang zur Demokratie ist durchwachsen verlaufen und neben der gemeinsamen Identität gibt es ein großes Zugehörigkeitsgefühl vieler russischen Gemeinden in ehemaligen Ostblockstaaten. Innenpolitisch sorgt Putin für eine „patriotische Erziehung“, die das patriotische Bewusstsein der Bürger stärken und eine geistig-moralische Einheit der Gesellschaft herstellen soll. Einheit, Selbstbewusstsein und Stärke sind die prägenden Elemente der Botschaft Putins an die Bürger und an die Außenwelt. Seit 2013 krönt Putin die „Helden der Arbeit“, die dadurch zu beruflichen Höchstleistungen angespornt werden sollen. Der Kommunismus von damals ist jedoch nicht wieder zurückgekehrt; Putin versucht über die Auszeichnungen aus Zeiten der Sowjetunion das Gemeinschaftsgefühl wieder hochleben zu lassen.

Musik, Kunst und Literatur – Russlands Kulturexportschlager
Kulturhistorisch bedingt kann Russland einige Klassiker vorweisen, wie Peter Tschaikowski, Modest Mussorgski, Sergei Prokofiev, Dimitri Schostakowitsch oder Igor Stravinsky. Viele der Musiker verbanden ihre Musik mit der Volksmusik, welche gleichzeitig eine Verwurzelung und eine Sehnsucht zeigen sollten. So zeigt sich in Igor Stravinskys „Sacre du Printemps“ ein dörfliches Russland, das sich gegen die Naturgewalten behaupten muss.

In der Literatur stehen bei den meisten Europäern Leo Tolstoi, Fjodor Dostojewski oder Alexander Puschkin hoch im Kurs. Dazu kommen Autoren des 20. Jahrhunderts wie Vladimir Nabokov oder Boris Pasternak. Bekannt ist auch die russische Avantgarde-Kunst unter Wassily Kandinsky und Kasimir Malewitsch, deren Werke bis heute die Kunstszene in Europa prägen. Kandinsky lebte und wirkte selbst jahrelang in Deutschland und Frankreich und gründete mit Franz Marc die berühmte Gruppe „Der Blaue Reiter“.

Fazit

Europa wird immer ein Schmelztiegel unterschiedlicher Kulturen und Einflüsse bleiben. Zu sehr sind die europäischen Länder miteinander vernetzt, global in Handelsbeziehungen verstrickt und in politische und militärische Konflikte verwickelt. Geschichtlich bedingt haben einige Länder einen nachhaltigeren Einfluss hinterlassen, wie beispielsweise das osmanische Reich in Österreich oder Indien, zu dem Österreich als eines der ersten Länder wirtschaftliche Beziehungen nach der Unabhängigkeit aufnahm. Große Reiche wie die Habsburger oder die Sowjetunion hinterließen Spuren, die bis heute zu finden sind, ob in der Literatur, Kunst, Musik, den politischen Systemen oder wirtschaftlichen Abhängigkeiten. Österreich ist durch seine lange und intensive Geschichte in der Mitte Europas von vielen Seiten beeinflusst worden und ist heutzutage wichtiger Wirtschaftsstandort für zahlreiche internationale Firmen. Metalle und Metallverarbeitung, Agrarprodukte, aber auch Holz und Papier sind bedeutende Exportgüter innerhalb Europas und der Welt. In Zukunft werden weitere Kooperationen entstehen und zukunfteuropa.at sieht Österreich als zweitreichstes Land hinter Luxemburg, durch ein hohes Bruttoinlandsprodukt, das weiterhin ansteigen wird.

Weitere Bildquellen:
Abbildung 1: Pixabay.com © PublicDomainPictures (CC0 1.0)
Abbildung 2: Pixabay.com © tpsdave (CC0 1.0)
Abbildung 3: Wikimedia.commons.org © Michael Hanisch (CC BY-SA 2.0 DE)
Abbildung 4: Pixabay.com © jarmoluk (CC0 1.0)
Abbildung 5: Pixabay.com © jagdi (CC0 1.0)
Abbildung 6: Pixabay.com © Nemo (CC0 1.0)
Abbildung 7: Pixabay.com © LoggaWiggla (CC0 1.0)

Wo: Europa, Europa auf Karte anzeigen

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN


Hier gehts zu den aktuellen Nachrichten aus Wien

Breaking News als Push-Nachricht direkt aufs Handy

MeinBezirk auf Facebook

MeinBezirk auf Instagram

MeinBezirk auf Twitter

MeinBezirk auf WhatsApp

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus deinem Bezirk und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Video einbetten

Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.

Abbrechen

Karte einbetten

Abbrechen

Social-Media Link einfügen

Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.

Abbrechen

Code einbetten

Funktionalität des eingebetteten Codes ohne Gewähr. Bitte Einbettungen für Video, Social, Link und Maps mit dem vom System vorgesehenen Einbettungsfuntkionen vornehmen.
Abbrechen

Beitrag oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Foto des Tages einbetten

Abbrechen

Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.