Holzindustrie
Pfeifer übernimmt finnisches Holzverarbeitungsunternehmen
Imst schaut nach Skandinavien: Die Pfeifer Holding kauft Pölkky Oy, das größte private Holzverarbeitungsunternehmen Nordfinnlands.
IMST/KUUSAMO. 1968 gegründet, beschäftigt der nordfinnische Holzverarbeiter Pölkky Oy insgesamt 420 Mitarbeiter. Daran soll die Übernahme durch die von Imst aus operierende Pfeifer Group nichts ändern, wie's in einer Aussendung heißt. Erhalten bleiben sollen ebenso Marke, Management und Geschäftstätigkeit des Virranniemi-Familienunternehmens, das zuletzt einen Jahresumsatz von 200 Millionen Euro erzielte.
Den eigenen Umsatz sieht Pfeifer derweil laut Prognosen für 2023 auf rund 1,4 Milliarden Euro steigen und fühlt sich mit der Übernahme gestärkt in seiner Position als eines der führenden Unternehmen der europäischen Holzindustrie. Pölkky hätte sich dabei als beste Option nach jahrelanger Analyse von etwaigen Akquisitionsmöglichkeiten herausgestellt, erklärt das Unternehmen.
„Wir freuen uns sehr über die Chancen, die sich aus dieser Übernahme ergeben. Pölkky ist ein gut geführtes Familienunternehmen mit kompetentem Management und Mitarbeiterstamm, einzigartiger Lage im waldreichen Norden Finnlands und wertvoller Marktposition. Deshalb passt Pölkky ideal in unsere Strategie, die synergetisches Wachstum vorsieht“, sagt CEO Michael Pfeifer, der mit CTO Clemens Pfeifer und CFO Ewald Franzoi das geschäftsführende Trio der Holding bildet.
Stärker in Skandinavien
Sein bis 2024 geplantes, „ehrgeiziges“ Investitionsprogramm soll Pölkky jedenfalls auch unter Pfeifer-Führung fortsetzen. Petteri Virranniemi, der Pölkky-CEO bleiben werde, betont in der Aussendung die Vorteile der Übernahme: „Für mich und meine Familie bedeutet dieser Schritt die Stärkung unserer Entwicklungspotenziale, wodurch Pölkky weiterhin profitabel wachsen kann. Ich bin zuversichtlich, dass wir dadurch neue Synergien und zusätzliches Marktpotenzial schaffen.“
Mit Pölkky an Bord erhofft sich Pfeifer als bislang in Mitteleuropa angesiedeltes „eine strategisch schlüssige Entwicklung in Richtung Skandinavien“: Neben dem Eintritt in einen attraktiven Markt würden sich mit der Transaktion immerhin neue Bezugsquellen hinsichtlich des qualitativ hochwertigen Holzes aus dem hohen Norden auftun. Das wiederum sichere die eigene Versorgungssicherheit und Lieferfähigkeit nachhaltig ab, heißt es von der Pfeifer Holding GmbH, deren Personalstand mit der Übernahme laut eigenen Angaben auf rund 2.600 Beschäftigte in vier Ländern anwächst.
Über die Pfeifer Group
Die österreichische Pfeifer Holding GmbH wurde 1948 gegründet und wird in dritter Generation von der Familie Pfeifer geführt. Vor der Übernahme von Pölkky gehörten rund 2.200 Beschäftigte an acht Standorten in Österreich, Deutschland und Tschechien zur Pfeifer Group. Der Firmensitz befindet sich in Imst.
In den vollintegrierten Sägewerken der Gruppe werden jährlich rund vier Millionen Festmeter Holz eingeschnitten und vollständig entlang der gesamten Wertschöpfungskette verarbeitet. Der Fokus gilt den Bereichen Holzbau (Brettsperrholz, Brettschichtholz, verleimte Massivholzplatten), Schalung (Betonschalungsplatten, Schalungsträger), Palettenklötze und Verpackungsholz sowie Energie (Pellets, Briketts, Ökostrom und Wärme).
Pfeifer exportiert in 90 Länder weltweit, wobei rund 90 Prozent des Umsatzes in den europäischen Kernmärkten erwirtschaftet werden. Dort ist Pfeifer Marktführer im Bereich Schalungsplatten und Palettenklötzen und zählt zu den größten Produzenten von Schnittholz, Pellets, Schalungsträgern und Brettschichtholz.
Über Pölkky
Pölkky ist Nordfinnlands größtes holzverarbeitendes Unternehmen im Familienbesitz, das sich hohe Produktionsstandards, verlässliche Lieferbeziehungen, Logistik-Expertise und verantwortungsbewusstes Personal auf die Fahnen heftet. Die Sägewerke und Weiterverarbeitungsanlagen finden sich in Kuusamo (Firmensitz), Taivalkoski, Kajaani, Kitka and Oulu. Die Einschnittmenge beläuft sich auf 1,4 Millionen Festmeter; außerdem umfasst das Produktportfolio Schnittholz, gehobeltes Holz, druckimprägniertes Holz, Brettschichtholz sowie Hackschnitzel und Sägemehl. Mit einer Exportrate von über 70 Prozent und Lieferzielen in 35 Ländern gilt Pölkky als maßgeblicher Faktor am globalen Sägemarkt.
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