"Therapie? Ich bin doch nicht Irre!"

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IMST (sz). "Ich geh bestimmt nicht zu einem Psychiater oder Psychotherapeuten - ich bin doch kein Verrückter!" - dieser und ähnliche Gedanken ist in den Köpfen vieler, vor allem älterer, Menschen nach wie vor fest in den Gedanken verankert. Aus diesem Grund hat der Tiroler Landesverband für Psychotherapie (TLP) für 2015 einen Aufklärungsschwerpunkt bei älteren Menschen gesetzt.

Stark spürbar ist diese Einstellung vor allem auch im Tiroler Oberland, wie TLP-Vorsitzende Verena Berger-Kolb erklärt: "Viele der älteren Menschen haben nie gelernt über erlittene Traumata, Enttäuschungen, Krankheiten oder Verluste zu sprechen. Die ältere Generation ist in vielerlei Hinsicht eine 'Verschlossene'."

Dabei verstehen sich die Psychotherapeuten nicht als Seelenklempner sondern als Helfer um das Leben leichter zu bewältigen. "Über Probleme offen zu reden ist speziell im ländlichen Bereich wenig üblich. Besonders von älteren Leuten wird das Angebot nur sehr schwer angenommen." Diese "Verschlossenheit" sei bei der jüngeren Generation zwar deutlich abgeschwächt, "dennoch bedarf es noch viel Aufklärungsarbeit in allen Altersbereichen", ergänzt die Psychotherapeutin Ines Hadwiger.

Bekräftigt wird dieser Verdacht einerseits durch die Tatsache, dass über 20 Prozent der Menschen über 60 Jahren im Oberland an Depressionen leiden, wobei die Dunkelziffer in diesem Bereich sehr hoch sein dürfte. Post-traumatische Belastungsstörungen, zunehmende Schnelligkeit und Schwierigkeiten im Alltag sind nur einige Gründe für diese Krankheit.

Andererseits werden über 50 Prozent aller Antidepressiva an ebensolche Gruppe verschrieben. "Selten geht es darum die Ursache für die 'versteckte Depression' zu finden, oft werden mit der Verschreibung der Antidepressiva aber nur die Symptome bekämpft", so Berger-Kolp.

Hadwiger ergänzt: "Ältere Menschen haben im Laufe ihres Lebens oft erstaunliche seelische Kräfte entwickelt, um mit Enttäuschungen und Verlusten fertig zu werden. Aber es gibt Situationen, in denen diese nicht ausreichen. Es ist nie zu spät, professionelle psychotherapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen."

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