Viel Lärm um nichts bei Bauarbeiten am Pitztaler Gletscher?
Im Pitztaler Eis wird wieder gebaggert
MANDARFEN. Groß war in der vergangenen Woche die Aufregung, als am Pitztaler Gletscher wieder die Bagger anrückten. Sowohl am Grat des Brunnenkogels - hier wurde ja ohne Genehmigung ein Teil des Grates abgetragen und von der Behörde ein Rückbau verordnet - als auch am Gletscher selbst wurde mit schwerem Gerät die Arbeit aufgenommen. Alpenverein und WWF schlugen Alarm und orteten einmal mehr ungenehmigte Eingriffe in die Ökologie.
BH Raimund Waldner beruhigte auf Nachfrage: "Alle Arbeiten sind von der Behörde genehmigt, bzw. sogar in Auftrag gegeben worden. Der Grat bei der Skistraße muss wiederhergestellt werden, hier haben wir ja damals einen Baustopp samt Sperre der Skistraße verfügt. Diese Arbeiten am Grat sind Auftrag der Behörde." Auch die Baggerarbeiten am Gletscher erscheinen auf den ersten Blick wenig erfreulich, doch auch diese haben einen ernsten Hintergrund.
Eberhard Schultes, seit Juni diesen Jahres der Geschäftsführer der Pitztaler Gletscherbahnen, erklärt: "Die Arbeiten auf der Gletscherpiste müssen jährlich durchgeführt werden, um Gletscherspalten auf der Piste mit Eis und Schnee zu füllen - eine Sicherheitsmaßnahme, die unverzichtbar ist. Auch wenn das ganze während der Arbeit dramatisch aussieht, sind es in Wahrheit harmlose Korrekturmaßnahmen ohne messbare Auswirkungen. Am Ende des Tages sieht alles wieder wie zuvor aus."
Wie berichtet, läuft derzeit ein Behördenverfahren für eine Verbindung des Skigebiets Pitztaler Gletschers mit dem Ötztaler Gletscher. Dafür sollen drei neue Lifte gebaut werden. Geplant sind auch 64 Hektar zusätzlicher Pisten auf bislang unberührter Gletscherlandschaft. Der WWF Österreich fordert zusammen mit Naturfreunden und dem Österreichischen Alpenverein den Stopp des Projektes. Im Laufe des Septembers soll das Umweltverträglichkeitsgutachten (UVGA) vom Land Tirol öffentlich aufgelegt werden. Für den Oktober ist die mündliche Verhandlung geplant.
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