Mehr Nachhaltigkeit
Weinviertler Altkleidersack für die zweite Chance

- Abfallverbände präsentierten den neuen Weinviertler Altkleidersack.
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Um diese Verschwendung zu reduzieren, haben fünf Abfallverbände des Weinviertels - G.V.U. Bezirk Gänserndorf, GV Hollabrunn, Abfallverband Korneuburg, GAUM Mistelbach und GAUL Laa/Thaya - das Projekt „Weinviertler Altkleidersack“ ins Leben gerufen. Ziel ist es, Bürgerinnen und Bürgern ein einfaches und sauberes System zur Sammlung ihrer Altkleider bereitzustellen.
WEINVIERTEL. Das Projekt „Weinviertler Altkleidersack“ von fünf Abfallverbänden des Weinviertels soll die Altkleidersammlung optimieren, Ressourcen schonen und die Recyclingquote erhöhen.
"Fast Fashion"
Statistiken zeigen, dass jede Österreicherin und jeder Österreicher durchschnittlich 50 bis 60 Kleidungsstücke pro Jahr kaufen.
Die gekauften Kleidungsstücke werden immer kürzer verwendet. "Fast Fashion" wird dieser Trend am Modemarkt genannt. Dazu kommt, dass rund die Hälfte der ausgemusterten Kleidungsstücke im Restmüll landet und verbrannt wird. Somit gehen wertvolle Rohstoffe verloren.
System mit Zukunft
"50 Prozent können in Second Hand-Läden wiederverwendet werden, 20 Prozent als Dämmmaterial, 20 Prozent für Putzlappen und lediglich 10 Prozent landen im Restmüll", erklärte Stefanie de Krassny des Entsorgungsunternehmens Öpula.

- Katharina Hauser und Angelika Büchler
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Ziel des „Weinviertler Altkleidersacks“ ist ein sauberes und einfaches Sammelsystem, das sicherstellt, dass gebrauchte Textilien nicht ungenutzt verloren gehen.

- Eine Umfrage nahm den Kleidungskonsum genau unter die Lupe.
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Angelika Büchler Geschäftsführerin des Abfallverbands Hollabrunn, erklärte: „Der „Weinviertler Altkleidersack“ soll sicherstellen, dass Altkleider sauber und ordentlich entsorgt werden können, statt lose oder in ungeeigneten Behältnissen in Boxen zu landen und dadurch unbrauchbar zu werden.“
Nachhaltigkeit im europäischen Kontext
Bürgermeister von Retz Stefan Lang und Obmann des Abfallverbandes Hollabrunn Andreas Sedlmayer hoben die Bedeutung dieses Projekts hervor, das ein Bewusstsein für nachhaltige Textilnutzung schaffen soll.

- Schöne Kleidungsstücke sind oft in den Säcken zu finden.
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Die Initiative fügt sich in die Ziele des „European Green Deal“ ein, der auf eine Kreislaufwirtschaft hinarbeitet. Ab 2025 wird eine getrennte Sammlung von Altkleidern verpflichtend. Laut Kurt Wilhelm (Öpula) und Henning Mörch (Humana) ist das Recycling eine Herausforderung, aber auch eine große Chance: „Bis 2035 sollen 65 Prozent der Materialien wiederverwertet werden.“
Kreislauf über Second Hand-Shops
Die Weinviertler Altkleidersäcke können in den Gemeinden und bei den Verbandbüros abgeholt werden und bei den jeweiligen Entsorgungspartnern in den Abgabecontainern rund um die Uhr eingeworfen werden.

- Der Weinviertler Altkleidersack.
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Diese getrennt gesammelten Alttextilien werden zunächst grob vorsortiert und kommen anschließend in Sortierwerke im In- und Ausland. Dort werden sie sortiert nach Waren für den Secondhand-Bedarf sowie in Recycling-Ware oder in sonstige Materialien, die nicht mehr verwertbar sind.
Textilien und Umweltbelastung
Die Textilindustrie gehört zu den umweltschädlichen Branchen weltweit. Frau Zanini Freitag vom Umweltbundesamt führte aus: „20 Prozent des globalen Abwassers und 93 Milliarden Kubikmeter Wasserverbrauch jährlich stammen aus der Textilproduktion.

- Das darf alles in den Weinviertler Altkleidersack.
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Ohne rasches Handeln könnte der Sektor bis 2050 für 26 Prozent der CO₂-Emissionen verantwortlich sein.“ Das Projekt „Weinviertler Altkleidersack“ setzt daher auf regionale Maßnahmen, um globale Probleme zu bekämpfen.
Was gehört hinein
- Damen-, Herren- und Kinderbekleidung
- Bettwäsche, Tischwäsche, Haushaltstextilien (Handtücher, Geschirrtücher, Vorhänge)
- Schuhe, Handtaschen, Taschen
- Pelze und Lederbekleidung
- Accessoires, wie Gürtel, Hüte, Krawatten
- Stofftiere

- Abfallverband Hollabrunn: Obmann Andreas Sedlmayer, Bürgermeister Retz Stefan Lang, Geschäftsführerin Angelika Büchler, Landtagsabgeordneter Richard Hogl.
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Das darf nicht hinein
- nasse und verschmutzte Kleidung
- kaputte und einzelne Schuhe
- gebrauchte Socken und Damenstrumpfhosen
- Polster und Decken
- Teppiche
- Matratzen
- Wolle, Woll- und Stoffreste, Schneidereiabfälle

- GAUL Laa: Abfallberaterin Astrid Fröschl, Geschäftsführer Christian Muck, Abfallberaterin Karin Schild
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Abgabestellen im Weinviertel
Gänserndorf, Hollabrunn: Humana
Mistelbach: Öpula
Korneuburg: Borner

- GAUM Mistelbach: Geschäftsführer Weinviertel Tourismus Hannes Steinacker, Abfallberaterin Tanja Englisch, Obfrau Andrea Hugl, Geschäftsführer Stefan Cerwinka
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Tipps für den Kleiderkauf
- Nur Produkte kaufen, die man wirklich benötigt.
- Kleidung lange verwenden, reparieren lassen und erst, wenn sie nicht mehr funktionsfähig ist, entsorgen.
- Schnäppchenjagden und Ausverkauf vermeiden.
- Secondhand oder am Flohmarkt kaufen, tauschen oder ausborgen.
- Bei Online-Bestellungen Retour-Sendungen - wenn möglich - vermeiden.

- Abfallverband Korneuburg: Bürgermeister Großmugl Christoph Mitterhauser, Abfallberaterin Carina Ehm, Obmann Gerhard Münzker.
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Kleider in Zahlen
- Laut einer Greenpeace-Studie aus dem Jahr 2023
- gaben die Befragten im Durchschnitt 800 Euro für Bekleidung aus.
- besitzen die Befragten etwa 100 Kleidungsstücke.
- tragen die Befragten 25 % der Kleidung nur gelegentlich, 15 % sehr selten, 12 % nie.

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