Stark gefährdet
Taubwarane erstmals im Tiergarten Schönbrunn zu sehen

Erstmals werden seltene Taubwarane im Terrarienhaus präsentiert. | Foto: Daniel Zupanc
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Jahrelang wurde die seltene Reptilienart hinter den Kulissen des Tiergarten Schönbrunn erfolgreich nachgezüchtet – nun können Besucherinnen und Besucher den Taubwaran erstmals öffentlich bewundern. Doch warum gilt die Art als stark gefährdet – und können diese Warane tatsächlich nicht hören?

WIEN/HIETZING. Passend zum bevorstehenden "Reverse the Red Day" können Besucherinnen und Besucher des Tiergarten Schönbrunn eine Premiere erleben: Erstmals werden seltene Taubwarane im Terrarienhaus präsentiert. Bisher lebte die stark gefährdete Reptilienart hinter den Kulissen des Regenwaldhauses, wo sie erfolgreich nachgezüchtet werden konnte.

"Taubwarane sehen aus wie kleine Drachen. In ihrem natürlichen Lebensraum, den Regenwäldern Borneos, bekommt man sie jedoch so gut wie nie zu Gesicht. Die wenigen Beobachtungen deuten darauf hin, dass Taubwarane sich bevorzugt in der Nähe klarer Fließgewässer mit steinigem Untergrund aufhalten. Leider gelten sie gemäß der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) als stark gefährdet", erklärt Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck.

Lebensraumverlust schreitet voran

Immer mehr Tierarten werden in höhere Gefährdungskategorien der Roten Liste eingeordnet – ein besorgniserregender Trend, dem die globale Initiative "Reverse the Red" entgegenwirkt. Der Tiergarten Schönbrunn selbst ist seit geraumer Zeit im Artenschutz engagiert und arbeitet mit Zoos, Naturschutzorganisationen sowie Ministerien zusammen, um bedrohte Arten zu erhalten. Dabei spielt sowohl der Ex-situ-Artenschutz (Erhalt von Arten außerhalb ihrer natürlichen Lebensräume) als auch der In-situ-Schutz (Arterhaltung in der Wildbahn) eine entscheidende Rolle.

Taubwarane leben semiaquatisch – und sie können hören. | Foto: Daniel Zupanc
  • Taubwarane leben semiaquatisch – und sie können hören.
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Gleichzeitig warnt man eindringlich, dass trotz der Haltung der Taubwarane im Tiergarten ihre Lebensräume aufgrund menschlicher Eingriffe weiter schrumpfen. Der Verlust geeigneter Habitate, etwa durch die Umwandlung von Regenwäldern in Ölpalm-Plantagen und Reisfelder, gefährdet die Art zunehmend. "Mit regelmäßigen Nachzuchten leisten wir einen wichtigen Beitrag zum Aufbau von Reservepopulationen und somit zum Erhalt der Art", erklärt Anton Weissenbacher, zoologischer Kurator im Tiergarten Schönbrunn.

Wie der Taubwaran zu seinem Namen kam

Gleichzeitig würde man dadurch wertvolle Daten über die Reptilien, über die bislang noch wenig bekannt sei, sammeln. "Dieses Wissen möchten wir nun auch unseren Besucherinnen und Besuchern vermitteln. Denn jeder Einzelne kann zum Schutz von Arten beitragen", betont Weissenbacher.

Zwecks der Haltung wurde ein Terrarium in den vergangenen Wochen an die Bedürfnisse der semiaquatisch (Tiere, die sowohl an Land als auch im Wasser leben) Reptilien angepasst und bepflanzt. Eine besondere Eigenheit der Taubwarane ist das Fehlen von Ohröffnungen – eine Eigenschaft, die ihnen ihren Namen gab. Dennoch sind sie durchaus in der Lage, zu hören.

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