Marode Traismaurer Gemeindefinanzen verhindern Lückenschluss im Radwegenetz -

- Neuer Rad- und Gehweg in Herzogenburgerstraße endet bereits 150 Meter vor Einmündung in Gärtnereistraße.
- hochgeladen von Lukas Leitner
2016 kommt nur "Rumpfradweg" in Herzogenburger Straße.
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Der für die Herzogenburger Straße vorgesehene kombinierte Rad- und Gehweg sollte ursprünglich bereits 2015 den Bereich der Kreuzung zur Gärtnereistraße Richtung Nussdorf und den Kreisverkehr bei der Traisenbrücke umfassen. So erklärte Bürgermeister Pfeffer noch im Jänner 2015 anlässlich des Neujahrsempfanges der Stadtgemeinde (wörtliches Zitat aus seiner veröffentlichten Rede) zur Herzogenburger Straße: "Ein kombinierter Geh- und Radweg sowie eine neue Asphaltdecke werden von verkehrsberuhigenden Maßnahmen begleitet. Die Realisierung wird noch in 2015 erfolgen." Und weiter: "Wir setzen auf Verkehrsberuhigung, Radwege, E-Car-Sharing und regionalen öffentlichen Verkehr. Neben dem aktuellen Projekt zur Radwegenetzerweiterung in der Herzogenburgerstraße bis hin zur Gärtnereistraße gibt es auch Bestrebungen gemeinsam mit der Marktgemeinde Nußdorf den Lückenschluss zwischen den beiden Gemeinden herzustellen".
Obwohl schon für 2015 zur Gänze zugesagt, wird nun - mit bereits einem Jahr Verzögerung - in der Herzogenburger Straße erst wieder nur eine kleine Rumpfvariante realisiert: So wird der neue Rad- und Gehweg gar nicht mal bis zur Gärtnereistraße führen, sondern endet schon weit vorher mitten im Verlauf der Herzogenburger Straße (ohne sinnvoller Einmündung in eine weitere Straße). Der Grund ist banal: Das Budget für den Straßenbau ist heuer laut Aussage des zuständigen SPÖ-Baustadtrates mit dieser Maßnahme bereits erschöpft, die Realisierung bis zur Gärtnereistraße daher nicht möglich. Von einem Lückenschluss im Radwegenetz in Richtung Nußdorf über die Gärtnereistraße kann damit auch in 2016 keine Rede mehr sein, auch Nußdorf hat dazu laut dem Traismaurer Baustadtrat vorerst keine Budgetmitteln vorgesehen. "Diese Ankündigungen eines sinnvollen Lückenschlusses in unserem Radwegenetz waren einmal mehr bloß inhaltsleere Wahlversprechen, die Realität sieht leider heute aufgrund der maroden Gemeindefinanzen anders aus!", erklärte dazu die Klubobfrau der Bürgerliste MIT, Gemeinderätin Elisabeth Wegl.
Diesen Investitionsrückstau spüre man leider auch bei vielen anderen Projekten, die aufgrund der maroden Gemeindefinanzen auf der Strecke bleiben, etwa die Sanierung des Alten Rathauses, des denkmalgeschützten Stadtamtes (der sogenannten Alten Schule) oder den Schulgebäuden, bei der verzögerten Realisierung des Oberndorfer Steges und der ausbleibenden Sanierung und Schaffung zahlreicher Gemeindestraßen (auch bei Straßenzügen, für die die Bewohner ihre Aufschließungsabgaben schon längst entrichtet haben).
Ztl.: Bürgerliste MIT fürchtet Gebührenerhöhungen "am Rücken der Bürgerinnen und Bürger".
"Unsere Gemeinde - und das hat ja auch der letzte Rechnungsabschluss für 2015 wieder deutlich gezeigt - rettet sich ohnehin nur mehr mit Überschüssen aus Gebühren am Rücken der Bürgerinnen und Bürger von einem Haushaltsjahr in das nächste. Wir werden uns alle noch wundern, was uns in den nächsten Jahren noch so alles an Gebührenerhöhungen und neuen Belastungen umgehängt werden wird!", so Wegl abschließend.


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