Konflikt: Bürgerinitiative und Jäger

- Vor allem Schwarzwild ist Ziel der Riegeljagden, wie sie im Dunkelsteinerwald stattfinden.
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- hochgeladen von Simone Göls
REGION. "Der Dunkelsteinerwald muss in seiner Gesamtheit ein Schutzgebiet werden", das fordert Walter Kosar, der Sprecher der Bürgerinitiative "Freunde und Freundinnen des Dunkelsteinerwaldes". Das wäre an und für sich nichts Verfängliches. Aber nachdem sich die Initiative anfänglich gegen den Steinbruch Paudorf/Hörfarthgraben formiert hatte, kritisierte Kosar auf der Homepage www.dunkelsteinerwald.org nun die jährlich stattfindenden Treibjagden.
Kosar: "Sie dienen hauptsächlich dem Vergnügen der Teilnehmer sowie dem Profit und dem Prestige des Jagdveranstalters." Den Originaltext, in dem Kosar den Grundbesitzer und Präsidenten der Land- und Forstwirtschaft Österreichs und den Jagd-Usus kritisierte, nahm er bereits aus dem Netz.
Den Grund verrät der Bürgerinitiativen-Sprecher selbst in einer Aussendung: "DI Felix Monteccucoli ... versucht bereits zum zweiten Mal den Sprecher der Bürgerinitiative..., den freischaffenden Künstler und Journalisten Walter Kosar, mundtot zu machen."
Ein Umstand, den der darin angeführte Felix Monteccucoli erklärt: "Ich habe Herrn Walter Kosar wegen öffentlicher unrichtiger Behauptungen und Rufschädigung nach dem Mediengesetz geklagt. In seinen Ausführungen und Behauptungen verleumdet er mich und unterstellt mir vorsätzliche Tierquälerei und grobe Fahrlässigkeit. Das Gericht wird darüber entscheiden."
Unter anderen attestiert Kosar den Riegeljagden "umwelt-, mensch- und tierfeindlichen Folgen" und erinnert an Jagdunfälle der jüngeren Vergangenheit.
"Im Hegering Dunkelstein und besonders in meinen Revieren sind keinerlei Jagdunfälle vorgekommen", versichert Montecuccoli und erläutert: "Riegeljagden sind eine alte und traditionelle Form der Bejagung, wurden jedoch seit einigen Jahrzehnten in unserer Region nicht durchgeführt. Seit zwei Jahren werden Riegeljagden auf Schwarzwild als besonders effektive Methode von der Landesregierung und vom Landesjagdverband ausdrücklich empfohlen."
Wegen hoher Schäden fordern Forstbehörde, Jagdwissenschaft und Agrarpolitik seit Jahren eine Reduktion von Rehen und Wildschweinen, die unmöglich durch traditionellen Ansitz und Einzelabschuss erreicht werden könne.
Die Riegeljagd sei sogar eine sehr naturnahe Methode. Montecuccoli: "Vergleichbar mit dem Überfall eines Wolfrudels, wird an einem Tag der Großteil der Strecke erlegt und danach kehrt wieder Ruhe im Revier ein. Durch die Riegeljagd kann die notwendige Regulierung des Wildbestandes mit einer minimalen Störung an wenigen Tagen durchgeführt werden."


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