"Ich fand Falcos Leiche"

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Tom Landon, Zeuge beim Falco-Unfall wurde mehrfach bedroht und attakiert – wusste er zuviel?
ST. PÖLTEN (wp). Den 6. Februar 1998 wird Tom Landon wohl sein Leben lang nicht vergessen. Als er mit seinem Auto in der Dominikanischen Republik zwischen Villa Montellano und Puerto Plata unterwegs war, kam er zu einem Unfall, der die Musikwelt in helle Aufregung versetzen sollte. „Es sah alles nach einem Überfall aus“, so Landon, „aber bei näherer Betrachtung der Lage, wusste ich, da ist ein schrecklicher Unfall passiert. Und der im Unfallwrack Sterbende, war niemand geringerer als Hansi Hölzl.“ Aber jede Hilfe kam zu spät. Hölzl, besser bekannt als Weltstar Falco, war arg zugerichtet, röchelte nur mehr und erstickte an seinem eigenen Blut. Bei der Ausfahrt von seinem Parkplatz war der geländegängige Daihatsu von einem Touristenbus touchiert worden. Bald rankten sich die Legenden über den Tod des Musikers. Er hätte alkoholisiert den Unfall verursacht, was angeblich durch Blutproben nachgewiesen wurde. „Das ist völliger Humbug. Falco hatte nur Wasser getrunken“, will Landon bewiesen haben– dazu stünden ihm Originaldokumente zur Verfügung. „Aber sein Körper lag stundenlang in der prallen Sonne, das Blut begann aufgrund des natürlichen Zuckergehalts zu gären.“
Nachdem bekannt wurde, dass Landon zum Zeugen des Geschehens wurde, und im Besitz wichtiger Untersuchungsergebnisse war, begann die Medienorgel zu spielen. „Ich wurde rund um die Uhr angerufen. Wiener Redaktionen von namhaften Tageszeitungen drohten mir sogar, gegen mich gerichtlich vorzugehen, wenn ich ihnen nicht die Story liefere. Es war ein Alptraum.“ Er wäre am Telefon sogar mit dem Erschießen bedroht worden. Eines Tages wurde dann tatsächlich auf sein Auto geschossen. Nach den Erlebnissen und Drohungen aus Österreich wandte er sich der amerikanischen Medienwelt zu, und recherchierte Drogen- und Waffengeschäfte. Aber auch das dürfte ihm nicht wohlbekommen sein. Eines Tages, als er in Berlin weilte, wurde er Opfer eines Attentats. „Ich spürte einen Schlag am oberen Rücken.“ Ein Unbekannter hatte ihn mit einem Messer attakiert. „Während die Passanten ringsherum wegschauten und davonliefen, musste ich selbst blutüberströmt mit dem Handy Hilfe herbeirufen.“ Seine Erfahrung rund um den Fall Falco arbeitete Landon in seinem Buch „Geliebte Honigmaus“ auf. Aber auch das Buch zur Falco-Show, die jüngst vom St. Pöltner Europaballet umgesetzt wurde, stammt von ihm.
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