Lehre2020
Im zweiten Anlauf "ab ins Beet"
29 Garteninteressierte haben vor kurzem in der Gartenbauschule Großwilfersdorf die Ausbildung zum Gärtner im 2. Bildungsweg gestartet. Und die Warteliste für das kommende Jahr ist schon jetzt sehr lang.
GROSSWILFERSDORF. Als größte gärtnerische Berufsschule Österreichs werden hier jährlich rund 125 Junggärtner ausgebildet. Trotz der starken Debatte rund um Klima- und Umweltschutz sinken seit einigen Jahren die Zahlen der Lehrlinge und damit auch der ausgebildeten Facharbeiter. Diese würden jedoch dringend benötigt, erklärt Abteilungsvorständin Martina Teller-Pichler, dass die Nachfrage nach den Absolventen der Gartenbauschule groß ist.
Berufsbegleitend zum Gärtner
Um diese zu decken und Interessierte auch auf dem zweiten Bildungsweg anzusprechen, bietet die Landesberufsschule einen berufsbegleitenden Lehrgang zum Gärtner. Dieser ist kostenlos und richtet sich in erster Linie an Quereinsteiger. Denn: "Viele kommen erst im Erwachsenen Alter drauf, dass ihnen das Gärtnern Freude bereitet, und dass sie ihr Hobby gerne zum Beruf machen würden. Auch Personen, die in Gemeinden oder Hotels arbeiten und bereits mit der Gartengestaltung und -pflege betraut sind, aber keine eigene Ausbildung dafür haben, sind Zielgruppen des Lehrganges für Gartenbau", erklärt Teller-Pichler. Und die Nachfrage ist groß. Mit diesem Schuljahr haben 29 Teilnehmer mit dem Lehrgang gestartet. Und die Warteliste für das kommende Jahr ist bereits jetzt sehr lang, betont Teller-Pichler.
Arbeitet in der Natur im Jahreslauf
Die Ausbildung in Theorie und Praxis findet in Modulen ganztägig jeden Freitag und Samstag einmal pro Monat statt.
Neben dem richtigen Schneiden von Hecken und Bäumen und das korrekte Pflegen und Vermehren von Planzen, stehen auch gärtnerischen Inhalte wie Bodenkunde, Botanik, Baumschulwesen, Technik und Unternehmensführung am Stundenplan. Im praktischen Unterricht kann eine Spezialisierung in Floristik und Zierpflanzenbau oder Baumschulwesen/Garten- und Landschaftsgestaltung gewählt werden. "Es ist ein wunderschöner Beruf, man arbeitet im Jahresverlauf mit der Natur und sieht, wie man selbst etwas zum Erblühen bringt", schwärmt Teller-Pichler und betont, dass der Beruf des Gärtners zudem die regionale und saisonale Vielfalt an Pflanzen und Früchte sichere. Eine nachhaltige Wirtschaftsweise steht dabei im Vordergrund.
Gemüsebau-Profi in nur sechs Monate
Im kommenden Jahr wird auch der Lehrgang zum Gemüsebau-Profi angeboten. "Die Ausbildung dauert sechs Monate, dazu ist allerdings ein Praxisnachweis von mindestens drei Monaten nötig", so Teller-Pichler, das vor allem Absolventen von Landwirtschaftlichen Fachschulen angesprochen seien, die sich ein zweites Standbein schaffen wollen, oder sich im Gemüsebau spezialisieren möchten. Theoretisch werden Inhalte wie Kulturführung im Gemüse- und Kräuteranbau, Veredelung und Vermarktung von Gemüse und Unternehmensführung vermittelt.
Grüne Leidenschaft, die verbindet
Mit 12 Praxisstunden pro Woche lässt sich dieses Wissen auch sofort in die Realität umsetzen. Ein positiver Abschluss der Schule, das vollendete 20. Lebensjahr und der Nachweis von entsprechenden Praxiszeiten berechtigen im Anschluss an einen der beiden Lehrgängen zum Ablegen der Facharbeiterprüfung.
"All jene, die so wie wir die Leidenschaft zum Gärtnern teilen und in der grünen Branche ihre Zukunft sehen, sind bei uns herzlich willkommen", so die Abteilungsvorständin.
Informationen über die Möglichkeit einer Bildungskarenz erteilt das AMS.
Details:
Infos und Kontakt zu den beiden berufsbegleitenden Lehrgängen unter www.growi.at, lfsgrossw@stmk.gv.at, Tel.: 03385 670 oder 0676 866 44 829.
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