Kommentar: Halbzeit mit Schock

Zur Halbzeit der Legislaturperiode im Landtag hat die Tiroler Parteienlandschaft eindrucksvoll ihren desolaten Zustand bewiesen. Zuerst zur ÖVP: Nur mit größten Anstrengungen ist es gelungen, die von Vize Pröll angebotene Staatssekretariatsstelle von Tirol aus zu besetzen. Keiner der Kandidatinnen Platters wollte oder konnte sich diesen Job antun, obwohl Platter dies anders darzustellen versucht. Auch durch die erneute Nominierung Bodners in Kufstein als ÖVP-Bezirks­obmann hat dieser Platter zum zweiten Mal die kalte Schulter gezeigt. Schon nach Bodners Alk-Fahrt im März konnte Platter ihn nicht zum Rücktritt bewegen.

In der SPÖ gärt es auch. Hannes Gschwentner ist nicht mehr der vermeintlich starke Parteichef, der er nach dem Parteitag war, das Ausscheiden von Walter Peer in Innsbruck als Hoffungsträger, dann der Abgang von Ernst Pechlaner als Klubobmann und dessen Nachfolger Hans-Peter Bock, gelten durchaus als personelle Notentscheidung.

Die FPÖ ist mit harten internen Grabenkämpfen schon lange mit sich beschäftigt, Ge­rald Hauser hat alle Hände voll zu tun, um den Rest der Tiroler Blauen zusammenzuhalten.

Die Grünen haben sich intern nun auf Gebi Mair als Spitzenkandidaten für die nächste Landtagswahl geeinigt. In Innsbruck durchaus geschätzt, wird es für die Grünen viel Arbeit, Mair im restlichen Tirol zu profilieren.

Fritz Dinkhauser hat seinen 70er bereits überschritten und denkt bereits halblaut ans Aufhören.

Für die Tiroler Parteichefs bedeutet dieser besorgniserregende Zustand ihrer Gruppierung bis zur Wahl 2013 viel Arbeit. Sonst wird sich der Wähler durch mehrheitliches Nichtwählen bedanken. Weil es keine andere Alternative mehr gibt.

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