Kur- und Stadtapotheke Hall
Stadtapotheken müssen Einbußen hinnehmen
- Mag. Günther Pollack und seine Tochter Mag. Ursula Pollack besitzen Apotheken in Hall, Mils und Thaur. Sie merken innerhalb der eigenen Apotheken den großen Unterschied.
- hochgeladen von Agnes Czingulszki (acz)
Während auf dem Land die Apotheken normalen Betrieb haben, ist in der Stadt weniger los wie üblich.
HALL. Man würde meinen, Corona bringt mehr Geschäft für Apotheken. Dem ist aber nicht so, bzw. nicht ganz. Die Haller Kur- und Stadtapotheke am Oberen Stadtplatz etwa merkt im Vergleich zum Jahr davor einen Umsatzrückgang von bis zu 25 Prozent. Ein gravierender Faktor: Heuer gibt es aufgrund der Covid-19-Schutzmaßnahmen mit Maske und Co auch keine Grippe. Dafür werden Nahrungsergänzungsmittel, Basenpulver und Abnehmprodukte vermehrt nachgefragt.
Die Familie Pollack ist Inhaberin nicht nur dieser Apotheke, sondern auch jener in Thaur (Romedius-Apotheke) und in Mils (Paracelsus-Apotheke). Sie merken den großen Unterschied innerhalb der eigenen Filialen. Die Leute lassen sich die Rezepte an die Apotheke ihres Wohnortes schicken und gehen nicht mehr zu den niedergelassenen Ärzten und Ärztinnen in die Stadt, um gleich danach mit dem Rezept zur nahegelegenen Stadt- und Kurapotheke zu kommen. Auch die flanierenden Stadtbummler fehlen, die in den Geschäften der Altstadt ihre Erledigungen gemacht haben oder nach dem Kaffee schnell noch ein Medikament holten. Mit einem eigenen Lieferservice und einem Online-Shop versucht man die Rückgänge abzufedern. Mag. Ursula Pollack und ihr Vater Mag. Günther Pollack sagen mit Ausblick auf die Zukunft: "Wir glauben nicht, dass sich das rasch bessert und rechnen damit, dass es ein, zwei Jahre dauern wird, bis wir wieder an unsere Umsätze rankommen."
Kostenlose Schnelltests
Mehr los ist aktuell dadurch, dass die Apotheke kostenlose Schnelltests anbietet. Die Nachfrage ist so hoch, dass die Wartezeiten für einen Termin zirka eine Woche betragen. Täglich können zirka 30-40 Abnahmen gemacht werden und es gibt einen Pharmazeuten, der nur für diese Aufgabe abgestellt ist. Auch sonst achtet man extrem auf die Hygiene und merkt den großen Unterschied zwischen den MNS-Masken und FFP2-Masken in der Praxis. "Es ist unvorstellbar, wie unsere Spritzschutzscheiben an der Kasse anfangs vor dem regelmäßigen Putzen ausgesehen haben. Seit den FFP2-Masken ist das kein Vergleich."
Die Apotheke führt 23.000 medizinische Artikel und zusätzlich 17.000 Kosmetikartikel.
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