Historische Herrenhäuser
Halltal-Juwel in Absam wurde verkauft

- Der Verkauf des Herrenhausareals im Halltal hat eine Welle von Emotionen, Diskussionen und Fragen ausgelöst. Mit Mark Schmidbauer, einem Tiroler Therapeuten, tritt ein neuer Eigentümer auf den Plan, der ambitionierte Pläne für das geschichtsträchtige Areal im Naturschutzgebiet hegt.
- Foto: Verein Initiative "Rettet das Herrenhaus im Halltal"
- hochgeladen von Viktoria Gstir
Das Herrenhausareal im Karwendelgebirge in Absam hat einen neuen Besitzer. Der Tiroler Therapeut Mark Schmidbauer hat das beliebte Ausflugsziel vor wenigen Wochen erworben.
ABSAM. Ein neues Kapitel beginnt für das Herrenhausareal im Absamer Halltal: Vor wenigen Wochen übernahm der Tiroler Darmspezialist Mark Schmidbauer das traditionsreiche Ausflugsziel. „Meine persönliche Verbindung zu diesem Areal geht weit zurück – seit meinem 10. Lebensjahr habe ich dort oben viel Zeit verbracht, bei Arbeiten mitgeholfen und mitaufgebaut. Diese Geschichte und die Bedeutung des Ortes haben mich dazu bewogen, das Herrenhausareal zu kaufen. Mein Ziel ist es, dieses Gebäude zu erhalten und die Sanierung schnellstmöglich in Angriff zu nehmen, auch wenn ich mir bewusst bin, dass dies ein langfristiger Prozess wird, der viel finanzielle Mittel erfordert", erklärt Schmidbauer. Der 55-Jährige hat ein Konzept erarbeitet, wie ein mögliches Gesundheitszentrum dort entstehen könnte. Allerdings braucht es dazu noch Genehmigungen und Umwidmungen, um das Projekt realisieren zu können. „Dass hier nur noch eine Ruine steht, tut mir in der Seele weh. Ich möchte das Haus wiederbeleben und unter anderem wieder eine Gastronomie etablieren. Es gibt sicherlich einige Möglichkeiten, die man hier umsetzen könnte", so Schmidbauer.

- Mark Schmidbauer übernimmt das Herrenhausareal und plant die Entwicklung eines Gesundheitszentrums.
- Foto: Kendlbacher
- hochgeladen von Michael Kendlbacher
Gemeinde überrascht
Der Absamer Bürgermeister Manfred Schafferer zeigt sich auf Nachfrage über das geplante Vorhaben überrascht, denn bisher sei noch niemand wegen dieses Projekts an ihn herangetreten. „Wir haben selbst aus den Medien erfahren, dass das Areal verkauft wurde. Das Vorhaben ist für mich utopisch und klingt wie ein Aprilscherz." Der Ortschef verweist darauf, dass kein öffentlicher Weg zu dem Areal führt (Weggemeinschaft) – im Winter sei der Weg ohnehin gesperrt. Die Gemeinde könne sich finanziell daran nicht beteiligen. „Das Areal ist aktuell als Freiland gewidmet, es bräuchte hier eine Sonderflächenwidmung und ob hier das Land Tirol sowie der Gemeinderat zustimmen, bin ich mir nicht sicher. Hier gibt es noch viel zu klären", betont Schafferer.

- Durch einen Lawinenabgang im Jahre 1999 wurde das Gebäude stark beschädigt.
- Foto: Aeronimo KG/Verein Initiative "Rettet das Herrenhaus im Halltal"
- hochgeladen von Viktoria Gstir
Zukunft noch unklar?
Seit den 1980er-Jahren war das Salinen-Areal im Besitz von Ekkehard Öfner, der über Jahrzehnte versuchte, das Gelände zu bewahren. Doch im Jahr 1999 zerstörte eine Lawine Teile des Haupthauses. Nach der Schließung der Gastwirtschaft vor 22 Jahren blieb das Gebäude ungenutzt. Nach dem Tod von Ekkehard Öfner im November 2023 übernahm sein Sohn Andreas die Rolle des Eigentümervertreters, der das Areal schließlich verkaufte. Unglücklich über die neue Situation ist der Obmann des Vereins „Initiative rettet das Herrenhaus im Halltal“, Tom Kuen. Zwischen ihm und dem neuen Eigentümer herrschen Meinungsverschiedenheiten – insbesondere in Bezug auf das geplante Nutzungskonzept. Während der Verein eine museale Nutzung des Areals anstrebte, plant Mark Schmidbauer, dort ein Gesundheitszentrum zu errichten. Beide Parteien üben deutliche Kritik aneinander. Zu den Konfliktpunkten zählt offenbar auch eine Wohnung bzw. das Vereinslokal innerhalb des Naturschutzgebiets. „Grundsätzlich war mir die Verkaufsabsicht bekannt, jedoch wurde die Verkaufsabwicklung, wie sie schließlich erfolgt ist, zu keinem Zeitpunkt mit uns als Verein besprochen. Weil nun ein privates Business in Form eines Gesundheitszentrums entstehen soll, kann unser Verein dieses Vorhaben nicht mehr weiter unterstützen“, so Kuen abschließend. MeinBezirk wird die Entwicklung der Herrenhäuser weiter aufmerksam verfolgen und darüber berichten.
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