Gründen in Graz
So denkt die Startup-Szene über den Standort Graz
Die Ergebnisse des Grazer Startup Barometers, der größten Befragung zu Startups und Unternehmertum am Wirtschaftsstandort Graz, zeigen, dass die Gründungsvoraussetzungen am Wirtschaftsstandort Graz nach wie vor sehr gut sind. Im Vergleich zu den Höchstwerten aus dem Vorjahr sind die Zufriedenheitswerte allerdings leicht sinkend.
GRAZ. Beim Grazer Startup Barometer handelt es sich um eine seit 2014 jährlich durchgeführte Befragung, die ein Stimmungsbild der Grazer Startup-Szene wiedergibt. In diesem Jahr wurden im Rahmen einer Online-Umfrage insgesamt 81 Personen zu ihrer Wahrnehmung des Grazer Startup-Ökosystems befragt.
Attraktiver Standort
Die Angaben der Teilnehmenden verdeutlichen, dass der Standort Graz grundsätzlich weiterhin als attraktiv wahrgenommen wird und die Startup-Szene trotz multipler Krisen bereit ist, den Herausforderungen der Zukunft unternehmerisch entgegenzutreten. Die Standortfaktoren bleiben demnach weitestgehend stabil, wenngleich im Vergleich zum Vorjahr ein leichter Rückgang zu verzeichnen ist: Wurde der Gründungsstandort Graz im Jahr 2021 noch mit 5,25 von 7 bewertet, wurde im heurigen Jahr nur mehr ein Wert von 5,10 erreicht.
Schlechtere Büro-Infrastruktur, mehr Vernetzung
Ebenso rückläufig sind die Werte in Bezug auf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, das Förderungsangebot oder auch die Büro-Infrastruktur, was unter anderem auf den Fachkräftemangel sowie die (Miet-)Preiserhöhungen zurückzuführen ist. Auch das Beratungsangebot und die Finanzierungssituation haben sich aus Sicht der Barometer-Teilnehmerinnen und -teilnehmer verschlechtert, wohingegen im Bereich der Vernetzung mit einem Wert von 5,56 ein leichtes Plus verzeichnet werden kann. Diese Zunahme ist in erster Linie dem Umstand geschuldet, dass nach Rücknahme der Einschränkungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie wieder mehr Veranstaltungen und Netzwerktreffen organisiert werden konnten.
Als große Vorteile am Standort Graz gelten somit die vitale Community sowie die guten Netzwerke, darüber hinaus aber auch die Qualität der Universitäten und Hochschulen sowie das Beratungs- und Förderungsangebot. Demgegenüber erweisen sich die wenigen internationalen Netzwerke, das fehlende Risikokapital am Standort sowie die ausbaufähige Verkehrsanbindung als nachteilig.
Gedämpfterer Blick in die Zukunft
Trotz der zahlreichen wirtschaftlichen Herausforderungen ist das Wachstum der Grazer Startups nach wie vor auf Geschwindigkeit ausgerichtet, wenngleich der Blick in die Zukunft deutlich gedämpfter ist. So möchten etwa nur 44 Prozent ihren Umsatz in den nächsten drei Jahren mindestens verdoppeln, während 2021 diese Zielsetzung noch von 51 Prozent der Befragten angegeben wurde. Ähnliches gilt in puncto Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Derzeit beschäftigen die befragen Startups im Schnitt 6,65 Arbeitnehmerinnen und -nehmer, wobei sich 18 Prozent für das Jahr 2023 einen Zuwachs von über fünf Personen erwarten. Im vergangenen Jahr lag dieser Wert bei ca. 32 Prozent.
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