Sanierungsverfahren beantragt
Bäckerei Hubert Auer meldet Insolvenz an
Wie der Kreditschutzverband von 1870 (KSV) am Montag bekannt gab, meldet das Grazer Traditionsbackhaus Hubert Auer Insolvenz an. Die Passiva belaufen sich auf rund 2,6 Millionen Euro. Bereits 2020 meldete das Unternehmen Insolvenz an, auch damals wurde ein Sanierungsverfahren eingeleitet.
GRAZ. Der Verlust vondeckungsbeitragsstarken Filialen, die Inflation sowie fehlgeschlagene Investitionen werden als Ursachen der Insolvenz Hubert Auer Betriebsgesellschaft mbH & CO KG angegeben. Dazu wurde am Montag ein Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung am Landesgericht für Zivilrechtssachen Graz eingebracht. 62 Gläubiger und 47 Dienstnehmerinnen und Dienstnehmer sind von der Insolvenz betroffen. Die Passiva belaufen sich auch 2,6 Millionen Euro, die Aktiva auf 224.000 Euro.
Bereits im August 2020 wurde ein Insolvenzfahren eröffnet, das nach Umsetzung des Sanierungsplans, eingestellt wurde.
Auch jetzt wird ein Sanierungsverfahren eingeleitet, wonach die Insolvenzgläubiger eine 20%ige Quote, zahlbar innerhalb von zwei Jahren ab Annahme des Sanierungsplans, erhalten. Das Sanierungskonzept sieht außerdem vor, dass deckungsschwache Filialen geschlossen werden sollen. Um Mietkosten zu reduzieren, soll die Produktion vom derzeitigen Standort in Seiersberg nach Gratkorn verlagert werden. Daneben soll es Kapazitätsanpassungen im Overhead-Bereich geben. Aktuell werden beziehungsweise wurden 14 Filialen betrieben, die Zentrale von Hubert Auer befindet sich in Graz-Seiersberg.
Gründe für die Insolvenz
Im Jahr 2023 sind gleich mehrere Mietverträge deckungsbeitragsstarker Filialen ausgelaufen. Trotz intensivster Bemühungen gelang es letztlich nicht, eine Verlängerung dieser Mietverträge zu erlangen. Daneben werden fehlgeschlagene Investitionen angegeben: Die Hubert Auer GmbH & CO KG hat erhebliche Mittel in den Umbau bzw. Ausbau bestehen-der und neuer Filialen investiert. Die geplanten Umsätze beziehungsweise erforderlichen Deckungsbeiträge konnten letztlich aber nicht erwirtschaftet werden.
Auch die Inflation war Mitauslöser: So haben sich die Wareneinsätze für Rohstoffe in den letzten beiden Geschäftsjahren um 40-50 Prozent und die Personalkosten um 20 Prozent erhöht. Diese Kostenerhöhung konnte laut Mitteilung des KSV aufgrund des kompetitiven Marktes auch nicht an die Kundinnen und Kunden weitergegeben werden.
Die besondere Prüfungs-, Schlussrechnungs- und Sanierungsplantagsatzung wurde für den 10. September 2024 anberaumt.
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