Sturm-Talent Leon Grgic
"Einfach so weitermachen, wird sich schon auszahlen"
Bei Leon Grgic läuft es fußballerisch besser als gut, er selbst nimmt es gelassen. Wohin seine Reise gehen soll? MeinBezirk hat mit dem 18-jährigen Sturm-Stürmer über Idole, Träume und seinen Alltag am Sprung in die oberste Spielklasse gesprochen.
GRAZ. Spätestens seit seinem Doppelpack gegen die WSG Tirol ist Leon Grgic Grazer Fußballfans ein Begriff. Doch auch abseits der Bundesliga macht der vielversprechende Nachwuchsspieler des SK Sturm eine gute Figur. So durfte der 18-Jährige in der laufenden Saison nicht nur über vier Tore für die zweite Mannschaft der Blackies jubeln, sondern brillierte in der Youth League mit insgesamt vier Volltreffern. Dass man im UEFA-Nachwuchsbewerb zuletzt sogar auswärts gegen Borussia Dortmund drei Zähler eingefahren hat, freut den Stürmer besonders.
„Die ganze Mannschaft ist extrem motiviert, weil es für uns alle das erste Mal auf der internationalen Bühne ist", strahlt Grgic. "Beim ersten Spiel gegen Brest war es schwer einzuschätzen, wo wir stehen. Es ist einfach etwas Besonderes, sich mit großen Mannschaften wie dem BVB zu messen und dann auch noch in einem so spannenden Spiel verdient zu gewinnen."
"Wird sich schon auszahlen"
Zusätzlich zur Ambition, mit Sturm II möglichst viele Punkte zu machen, treibt den Offensivmann, der unter der Woche mit den schwarz-weißen Profis trainiert, die Aussicht an, bei ebendiesen zum Einsatz zu kommen. Allerdings steht, wie Sturm-Geschäftsführer Thomas Tebbich zuletzt bestätigte, die Überlegung im Raum, den Stürmer im Winter zum Ligakonkurrenten TSV Hartberg zu verleihen.
Was mit den Oststeirern so schnell nicht möglich sein wird, ist die Verwirklichung von Grgics Kindheitsträumen, in der Champions League zu spielen und diese im Verlauf seiner Karriere zu gewinnen: "Ich weiß, dass es schwer ist, aber ich glaube, dass im Fußball alles möglich ist. Deshalb will ich einfach so weitermachen und hart arbeiten, dann wird sich das schon auszahlen." Nicht nur mit Sturm-Trainer Christian Ilzer habe er ein gutes Verhältnis, sondern auch zu seinen Offensivkollegen Mika Biereth und Seedy Jatta: "Oft denken die Leute, dass sich Stürmer wegen der internen Konkurrenz nicht gut verstehen – das ist bei uns aber überhaupt nicht so. Wir pushen uns gegenseitig.“
Haaland, Højlund und Haas
Neben Cristiano Rolando und Erling Haaland gehören schwarz-weiße Ausnahmekicker zu den Vorbildern des Jungspunds: „Mario Haas war mein Trainer in der U16, von ihm habe ich viel gelernt. Er hat manchmal mit uns mitgespielt und dabei unglaubliche Tore geschossen. Leider habe ich nie gemeinsam mit Rasmus Højlund trainiert, aber mir schon während meiner Akademiezeit gedacht: Ist das ein geiler Spieler. Von ihm habe ich mir viel abgeschaut und seine Karriere verfolge ich noch immer.“
Um seinen Idolen nachzueifern, brauche es viel Disziplin und mentale Stärke. Denn einen immer gleichen Alltag hat der 18-Jährige, der in eineinhalb Jahren die Matura am BORG Monsberger abschließen will, nicht: „Wenn jemand ausfällt und ich am Wochenende bei der ersten Mannschaft dabei sein darf, erfahre ich das immer recht kurzfristig. Das ist aber normal, Flexibilität gehört dazu.“ Aufgrund der notwendigen Regeneration sind aufwendige Hobbys oder das Ausgehen mit Freunden aktuell kein Thema: „Meine Freizeit verbringe ich hauptsächlich mit meiner Freundin und Familie, die mir sehr helfen, herunterzukommen.“
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