Ein Schildbürgerstreich sorgt für Verstimmung
Stellen Sie sich vor, die Sturm-Spieler dürften in Messendorf nicht mit Fußballschuhen trainieren? Klingt nach einer eher suboptimalen Ausgangsposition. Die Handballer in der gerade neu eröffneten ASKÖ-Halle stehen nun aber vor einem damit vergleichbaren Problem: Per Betriebsordnung wurde ab 1. November die Benützung von Handball-Kleber (Kunstharz) im Training verboten, ist nur noch bei Spielen erlaubt.
"Damit ist Handball auf einem höheren Niveau eigentlich unmöglich", schüttelt nicht nur Max Maier, Kapitän des Bundesligaklubs HSG Graz, den Kopf. Insgesamt sind mit der Kampfmannschaft, der U 18 und U 20 der HSG, sowie der Damen- und Herren-Mannschaft des HC Graz fünf Teams betroffen. Als Begründung für das Verbot wurde von der ASKÖ die übertriebene Verschmutzung durch das Harz angegeben.
Eine Begründung, die nicht wirklich zufriedenstellend ist. In anderen Hallen, etwa der ASVÖ-Halle oder auch in Leoben, gibt’s nämlich keine Probleme.
"So geht’s auf alle Fälle nicht weiter", stellt jetzt Sportstadtrat Detlev Eisel-Eiselsberg klar. "Es kann nicht sein, dass ohne miteinander zu sprechen, geschweige denn, ohne gemeinsam nach einer Lösung zu suchen, den Leuten ein Verbot vor den Latz geknallt wird."
Die ASKÖ zeigt sich jedenfalls gesprächsbereit. "Wir müssen und werden ganz sicher noch einmal mit allen Beteiligten reden", sagt Landesgeschäftsführer Kurt Perner. "Wir sind sicher die Letzten, die eine Sportart verhindern wollen. Aber dieses Harz verursacht einen derartigen Schmutz, dass auch andere Sportarten darunter leiden."
Was ist eigentlich Handball-Harz?
Das Harz, oder auch einfach Handball-Kleber, dient zur Verbesserung der Ballbehandlung – eben dazu, dass der Ball einfach an der Hand kleben bleibt. So ist es auch möglich, dass Handball-Spieler den Ball im Sprung mit einer Hand fangen können. Besonders wichtig ist das Naturprodukt logischerweise für den Tormann. Übrigens, laut ÖHB muss der Heimverein dafür sorgen, dass Harz bei Spielen verwendet werden darf.
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