Seit einem Jahr wird in Graz qualmfrei gespielt

- Ganz egal, ob Kinderbürgermeister, Kinderbüro oder Politiker: Sie alle sind froh über die rauchfreien Grazer Spielplätze.
- Foto: Stadt Graz/Fischer
- hochgeladen von Christoph Hofer
Bevor es die positiven Rauchzeichen gab, mussten noch viele Glimmstängel angeheizt werden. Fakt ist aber: Seit exakt einem Jahr sind die Grazer Spielplätze rauchfrei. Dieser Entscheidung sind jahrelange Diskussionen vorausgegangen, allein das Grazer Kinderparlament hat sich rund zehn Jahre darum bemüht, dazu wurde auf vielen weiteren Ebenen heftig diskutiert. Umso glücklicher waren alle Beteiligten, an vorderster Front Jugend- und Familienstadtrat Kurt Hohensinner, als die Verordnung den Gemeinderat passierte. „Ich freue mich, dass wir diesem lang gehegten Wunsch der Kinderbürgermeister nachkommen konnten und so auch eine positive Vorreiterrolle in der Steiermark eingenommen haben", lässt Hohensinner wissen.
Ordnungswache kontrolliert
In der Murmetropole selbst gilt das Rauchverbot für alle öffentlich zugänglichen Kinderspielplätze und -flächen, die im Eigentum der Stadt stehen oder von dieser verwaltet werden. Vom Verbot sind neben den Spielflächen und der Spielgeräte auch die Wege- Pflanzungs- und Rasenflächen, sowie sonstige Einrichtungen, Tische, Bänke und Stühle erfasst. Für die Kontrolle der Flächen ist die Ordnungswache zuständig. Wer sich nämlich trotzdem bemüßig fühlt, auf Kinderspielplätzen loszuqualmen, der erhält ein Organstrafmandat in Höhe von 30 Euro. Bei wiederholten Vergehen sind dann bis zu 1.000 Euro Strafe möglich.
Vorbild für die Steiermark
Warum das Thema so wichtig ist, zeigt eine Aktion des Kinderbüros: So wurden im Rahmen einer Zigarettenstummel-Zählaktion im Stadtpark binnen kürzester Zeit unglaubliche 1.000 "Tschickstummel" gefunden. "Es geht aber gerade um die Zigarettenreste. Kinder ahmen die Großen nach und stecken sich die Kippen in den Mund. In diesen stecken dann bis zu 250 unterschiedliche Giftstoffe. Leider zählen Tabakvergiftungen nach wie vor zu den häufigsten Vergiftungen im Kindesalter", erklärt Hohensinner. Er hofft nun, dass weitere steirische Gemeinden dem Grazer Vorstoß folgen. Auch die WOCHE hat sich dem Thema verschrieben und präsentiert gemeinsam mit dem Kinderbüro jene Gemeinden, die nun mit gutem Beispiel vorangehen. "Es kann nicht sein, dass jedes Jahr Kleinkinder mit Nikotinvergiftung im Spital aufgenommen werden müssen, weil sie auf dem Spielplatz einen Zigarettenstummel verschluckt haben. Zudem geht es auch wesentlich um eine Vorbildwirkung, die wir als Erwachsene haben", lädt auch Bundesrat Karlheinz Kornhäusl, der selbst Arzt ist, weitere Gemeinden ein, in Sachen Nichtraucherschutz aktiv zu werden.
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