Zu wenige Kassenverträge
FPÖ will Situation der Hebammen in der Steiermark verbessern

Ein wichtiger Aspekt: Betreuung von Mutter und Neugeborenen durch eine Hebamme. | Foto: Alek Kawka
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  • Ein wichtiger Aspekt: Betreuung von Mutter und Neugeborenen durch eine Hebamme.
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Die FPÖ mit Klubchef Mario Kunasek macht im Landtag mobil, um mit besseren Bedingungen die Anzahl der Hebammen in der Steiermark zu steigern.

STEIERMARK. Heimlich, still und leise ist Anfang des Monats der "Tag der Hebammen" über die Bühne gegangen – ein enorm wichtiger Beruf, dessen Bedeutung im Gesamtkonnex des Gesundheitswesens nur allzuoft nicht ausreichend geschätzt wird.

Das behaupten zumindest die steirischen Freiheitlichen mit Klubobmann Mario Kunasek und wollen das nun grundlegend ändern. Sie weisen auf aktuell veröffentlichte Zahlen hin: So sind derzeit steiermarkweit 322 Hebammen im Einsatz, teilweise gibt es hier bereits akute Mängel: So verfügt der gesamte Bezirk Bruck-Mürzzuschlag nur über fünf Hebammen, zwei davon haben einen Kassenvertrag. Bei den Kassenverträgen erweist sich die Österreichische Gesundheitskrankenkasse (ÖGK) überhaupt extrem knausrig, den nur 31 Hebammen verfügen über einen solchen, bei rund 11.000 Geburten im Jahr ein verschwindend kleiner Anteil.

Auch in den Krankenanstalten herrsche eine Unterversorgung vor, führt die FPÖ aus. Demnach brauche es neue Hebammen-Stellenpläne in den Kreißsälen, die eine verlässliche Eins-zu-eins-Betreuung umsetzen würden. Die Notwendigkeit dieses Einsatzes sei wissenschaftlich nachgewiesen.

Steiermark zahlt Hebammen schlechter

Das Defizit bei den Kassenverträgen hat übrigens noch eine wichtige zweite Komponente: Denn aktuell können nicht einmal alle offenen Kassenstellen besetzt werden. Und das liegt offenbar daran, dass die Voraussetzungen in der Steiermark schlechtere als in anderen Bundesländern sind. Kunasek stellt daher unmissverständlich klar:  "Die ÖGK ist dringend gefordert, sich für eine Ausweitung der Anzahl an Hebammen mit Kassenvertrag in der Steiermark einzusetzen und darüber hinaus signifikante Verbesserungen bei den Kassentarifen für Hebammen zu forcieren."

Mario Kunasak weist auf eklatante Unterschiede bei Gehältern angestellter Hebammen hin. | Foto: Konstantinov
  • Mario Kunasak weist auf eklatante Unterschiede bei Gehältern angestellter Hebammen hin.
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Und auch die steirischen Krankenanstalten (KAGes) bekommen ihr Fett ab:  Es gilt, Entlohnungsschema für die in den steirischen Spitälern angestellten hoch qualifizierten Hebammen zu verbessern, zumal in anderen Bundesländern attraktivere Gehälter gezahlt werden als bei uns", kritisiert Kunasek. Beispielhaft nennt man eine aktuelle Stellenausschreibung der KAGES, wonach die Entlohnung einer diplomierten Hebamme mit rund 37.000 Jahresbrutto angeführt wird, in anderen Bundesländern, etwa in Salzburg, sind es deutlich über 40.000 Euro. Die FPÖ werde hier jedenfalls Druck auf die Landesregierung aufbauen: "Wir erwarten uns von ÖVP und SPÖ Unterstützung für diese wichtige Initiative.“

Mehr Infos zu Hebammen:

Mehr Kassenstellen und Studienplätze gegen Hebammenmangel

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