Trubel in der FPÖ
Das "Nachbeben" bei den steirischen Blauen

Die Freundschaft hält: Mario Kunasek löst Stefan Hermann als FPÖ-Klubobmann ab. | Foto: FPÖ
  • Die Freundschaft hält: Mario Kunasek löst Stefan Hermann als FPÖ-Klubobmann ab.
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Der "Ibiza-Skandal" von Strache und Co. hat österreichweit für ein politisches Erdbeben gesorgt, so heftig, dass die Nachbeben bis in die Bundesland-Organisationen zu spüren war. Auch in der Steiermark hat der "Blitz eingeschlagen", die Ministerkarriere von Mario Kunasek nahm ein abruptes Ende, seit vergangener Woche werkt er als Klubobmann wieder in der Steiermark.

Blaue Bande hält

Wer allerdings gehofft hatte, dass durch die damit verbundene Abwahl des amtierenden Klubchefs Stefan Hermann ein Keil in die Steirer-FPÖ getrieben wurde, dürfte sich wohl getäuscht haben. Zu eng, zu freundschaftlich ist die Bande zwischen Kunasek und Hermann, letzterer fungierte bei der Kunasek-Hochzeit sogar als Trauzeuge. Auch die Arbeitsaufteilung der kommenden Wochen und Monate bis hin zur (vorgezogenen?) Landtagswahl ist relativ klar: Hermann wird sich als geschäftsführenden Klubobmann vorrangig um die parlamentarische Tätigkeit im Landhaus kümmern, Kunasek wird die neu gewonnene "Freizeit" nützen und auf große Steiermark-Tournee gehen. Im Visier wird er dabei vor allem die Herren Schützenhöfer und Schickhofer haben, die Warnung vor der "schwarz-roten Stillstandskoalition" soll der Wahlschlager sein. Auch am blauen Themenmix wird sich nichts ändern, die freiheitlichen Klassiker Mindestsicherung, Asylwesen und Gesundheitspolitik stehen weiterhin ganz oben auf der Agenda. Und: Die Hoffnung auf den Landeshauptmann-Sessel hat Kunasek immer noch nicht aufgegeben, er wirke sogar noch motivierter als "vor Ibiza", erzählt ein Insider.

"Umgemodelte" Kampagne der FPÖ

Passend dazu wird das Konterfei des Landesparteichefs landauf und landab affichiert. Geplant war das rund um den kürzlich über die Bühne gegangenen Parteitag schon länger, aber auch hier wirkte der lange Schatten von Ibiza nach. Deswegen hat man die Kampagne in letzter Sekunde noch einmal adaptiert, der "Jetzt erst recht"-Slogan wurde im Lichte der Ereignisse hinzugefügt. Flankenschutz wird er bei seiner vorgezogenen Wahlkampf-Tournee wohl vom Obersteirer Hannes Amesbauer bekommen, der voraussichtlich als steirischer Spitzenkandidat in die Nationalratswahl ziehen wird und als klares Signal an die blaue Kernwählerschicht gilt.
Last, but not least gibt es auch im Mitarbeiterstab Änderungen: Der ehemalige Kabinettschef im Verteidigungsministerium Michael Klug kehrt als Klubdirektor des freiheitlichen Landtagsklubs zurück, der bisherige Leiter Christian Moser wird zum Stellvertreter.

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