Radoffensive
100 Mio. Euro für neue Radinfrastruktur und Lückenschlüsse

Am Kaiser-Franz-Josef-Kai (hier: Blickrichtung Keplerbrücke) fallen eine Pkw-Fahrspur sowie acht Parkplätze weg – "im Einvernehmen mit dem Handel, der dort vertreten ist", betont Verkehrsstadträtin Judith Schwentner.  | Foto: Land Steiermark
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  • Am Kaiser-Franz-Josef-Kai (hier: Blickrichtung Keplerbrücke) fallen eine Pkw-Fahrspur sowie acht Parkplätze weg – "im Einvernehmen mit dem Handel, der dort vertreten ist", betont Verkehrsstadträtin Judith Schwentner.
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Die ersten Maßnahmen des von der Stadt Graz und dem Land Steiermark beschlossenen Masterplans zu Verbesserung der Fahrradinfrastruktur sind bereits angelaufen. Noch in diesem Jahr gibt es zahlreiche Neuerungen, bis 2030 sollen alle Projekte abgeschlossen sein.

GRAZ. "Masterplan – Radoffensive Graz 2030" lautet der klingende Arbeitstitel, unter dem zahlreiche (Bau-) Projekte zur Verbesserung der Radinfrastruktur mit einem Gesamtvolumen von 100 Millionen Euro zusammengefasst und vergangenen Sommer präsentiert wurden. Erstellt wurde der Plan im Rahmen einer Kooperation des Landes Steiermark und der Stadt Graz. Seitdem ist dieser, der Landeshauptmann-Vize Anton Lang (SPÖ) betont, "nicht bei der Ortstafel endet und das Umland mitdenkt", um einiges konkreter geworden. 

Präsentierten die aktuellen Maßnahmen: Peter Sturm (Gesamtverkehrsplanung und Programmleitung im Amt der Steiermärkischen Landesregierung), Verkehrslandesrat Anton Lang, Grazer Verkehrsstadträtin Judith Schwentner und Wolfgang Feigl (Vorstand der Abteilung für Verkehrsplanung der Stadt Graz). | Foto: Land Steiermark/Resch
  • Präsentierten die aktuellen Maßnahmen: Peter Sturm (Gesamtverkehrsplanung und Programmleitung im Amt der Steiermärkischen Landesregierung), Verkehrslandesrat Anton Lang, Grazer Verkehrsstadträtin Judith Schwentner und Wolfgang Feigl (Vorstand der Abteilung für Verkehrsplanung der Stadt Graz).
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Noch in diesem Jahr werden – verteilt über das gesamte Stadtgebiet – 19 Maßnahmen realisiert. Dazu gehören der Ausbau und Neubau von Geh- und Radwegen sowie Markierungsarbeiten, Ausführungsplanungen und Grundeinlösen. Zudem Beleuchtungs- und Ampelanlagen sowie Begrünungen und Wildschutzvorrichtungen. Kostenpunkt: rund 10 Millionen Euro, getragen zu gleichen Teilen von Stadt und Land.

Abschnitte als Lückenschließer

Auffällig bei den Maßnahmen, die heuer umgesetzt werden, ist, dass es sich zu großen Teilen um verhältnismäßig kurze Abschnitte handelt (siehe unten). Dies erklärt Vizebürgermeisterin und Verkehrsstadträtin Judith Schwentner (Grüne) so: "Es wurde und wird – auch von mir – immer wieder zu Recht kritisiert, dass das Radnetz in Graz viele Lücken aufweist." Ebendiese sollen nun geschlossen werden.

"Mit der Radoffensive 2030 attraktivieren wir außerdem den öffentlichen Raum durch die Schaffung von Verweilzonen und Grünräumen. So kommen wir meinem politischen Ziel und Versprechen, Graz lebenswerter und nachhaltiger zu gestalten, einen großen Schritt näher", so die Chefin der Grazer Grünen.

Grazer Projekte 2022

Gearbeitet wird 2022 an folgenden Abschnitten:

Die Maßnahmen der Radoffensive erstrecken sich über das gesamte Grazer Stadtgebiet. | Foto: Land Steiermark/Stadt Graz
  • Die Maßnahmen der Radoffensive erstrecken sich über das gesamte Grazer Stadtgebiet.
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  • B67 Triester Straße (Abschnitt: Wagner-Jauregg-Straße – Alte Poststraße), Planung und Grundeinlöse auf einer Länge von 0,5 Kilometern
  • B67a Weinzöttlstraße (Abschnitt: Andritzbach – Andritzer Reichsstraße), Planung und Grundeinlöse, Länge: 1,1 Kilometer
  • B67a St. Peter-Hauptstraße (Abschnitt: Plüddemanngasse – Petrifelderstraße), Planung und Grundeinlöse, Länge: 0,8 Kilometer
  • B67a St. Peter-Hauptstraße (Abschnitt: Köglerweg – Petrifelderstraße), Markierungsarbeiten, Länge: 2,2 Kilometer
Das neue Leitsystem nummeriert die großen Fahrradrouten und macht sie durch Markierungen sichtbarer. | Foto: Land Steiermark/Stadt Graz
  • Das neue Leitsystem nummeriert die großen Fahrradrouten und macht sie durch Markierungen sichtbarer.
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  • L311 St. Peter-Hauptstraße (Abschnitt: St. Petergürtel – Autalerstraße/Engelwirt), Planung und Grundeinlöse, Länge: 0,7 Kilometer
  • L321 Gradnerstraße (Abschnitt: Industriepark – Neuseiersbergerstraße), Neubau, Länge: 0,7 Kilometer
  • L323 Neuseiersbergerstraße (Abschnitt: Hafnerstraße – Gradnerstraße), Planung und Grundeinlöse, Länge: 0,5 Kilometer
  • L323 Neuseiersbergerstraße (Abschnitt: Gradnerstraße – Ganghoferstraße), Planung und Grundeinlöse, Länge: 0,8 Kilometer
  • L395 Bahnhofstraße (Abschnitt: Tiefentalweg – Elba-Straße, Planung und Grundeinlöse, Länge: 0,8 Kilometer
  • L311 Autalerstraße (Abschnitt: St. Peter-Hauptstraße/Engelwirt – Eisenbahnkreuzung Pachern), Planung und Grundeinlöse, Länge 1,2 Kilometer
  • R2 Murradweg (Abschnitt: Murfeld – Feldkirchen), Planung für die Erweiterung der Murbrücke (Extraspuren neben der Autobahn)
Die Autobahnbrücke (A2) im Murfeld wird im Zuge des Asfinag-Ausbaus um Geh- und Fahrradspuren erweitert. Zudem wird Platz für öffentliche Busse geschaffen. | Foto: Land Steiermark/Stadt Graz
  • Die Autobahnbrücke (A2) im Murfeld wird im Zuge des Asfinag-Ausbaus um Geh- und Fahrradspuren erweitert. Zudem wird Platz für öffentliche Busse geschaffen.
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  • Keplerstraße (Abschnitt: Marienplatz – Bahnhofgürtel), Ausbau, Länge: 0,4 Kilometer
  • Georgigasse (Abschnitt. Schloßstraße – Baiernstraße), Neubau, Länge: 0,5 Kilometer
  • Maggstraße (Abschnitt: Zufahrt zur Backwelt Auer – Köglerweg), Neubau, Länge: 0,2 Kilometer
  • Alte Poststraße (Abschnitt: Starhemberggasse – Dreierschützengasse), Aubau, Länge: 0,4 Kilometer
  • Kaiser-Franz-Josef-Kai (Abschnitt: Keplerbrücke – Tegetthoffbrücke), Ausbau, Länge: 1 Kilometer
Bisher war der Kaiser-Franz-Josef-Kai für Radfahrende aufgrund der örtlichen Gegebenheiten und der hohen Frequenz äußerst gefährlich. Die Parkplätze auf der linken Seite werden nun einem breiteren Radweg Platz machen.  | Foto: Land Steiermark/Stadt Graz
  • Bisher war der Kaiser-Franz-Josef-Kai für Radfahrende aufgrund der örtlichen Gegebenheiten und der hohen Frequenz äußerst gefährlich. Die Parkplätze auf der linken Seite werden nun einem breiteren Radweg Platz machen.
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  • Jauerburggasse (Abschnitt: Evangelimanngasse – Jauerburggasse), Neubau, Länge: 0,3 Kilometer
  • Ursprungweg (Abschnitt: Stattegger Straße, südlich der Volksschule Andritz), Neubau, Länge: 0,4 Kilometer
  • Lastenstraße (Abschnitt: Bahnhofgürtel – Peter-Tunner-Gasse), Neubau, Länge: 0,3 Kilometer

Dies sei aber nur als Auftakt zu verstehen, betont Lang. "Damit setzen wir konkrete Maßnahmen, die die Bedingungen für Radfahrerinnen und Radfahrer in der Stadt wesentlich verbessern", so der Landeshauptmann-Stellvertreter. Doch auch außerhalb von Graz werde "weiterhin mit Hochdruck am Ausbau des Alltagsradverkehrs" gearbeitet, um "einen wesentlichen Beitrag für mehr Klimaschutz" zu schaffen. 

Aktuell werden in der gesamten Steiermark im Rahmen der Radverkehrsstrategie des Landes 24 Großprojekte mit einem Volumen von 280 Millionen Euro umgesetzt oder befinden sich in der Planungsphase.

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