Zittern vor Strafen: Streit nach Sperrstunde am Kaiser-Josef-Platz
Wirte schließen Standln rechtzeitig, werden aber abgestraft, weil manche Gäste am Platz weiterfeiern.
Sommer in Graz: In den Gastgärten wird gelacht, getrunken und bei der Fußball-Weltmeisterschaft mitgefiebert. So auch am Kaiser-Josef-Platz, der sich auch nach dem traditionellen Marktgeschehen zum Treffpunkt für Jung und Alt etabliert hat. Jeden Tag aufs Neue kämpfen die Wirte aber mit der Sperrstunde beziehungsweise mit der Situation nach der Sperrstunde auf dem Platz.
Der Platz gehört allen
"Wir halten uns penibel an die Vorgaben und Öffnungszeiten, die vom Marktamt vorgegeben sind", erzählt Kaisers Smoked BBQ-Betreiber Dominik Flik. So wird rechtzeitig die letzte Runde eingeläutet und die Gäste mehrmals darauf aufmerksam gemacht, dass sie den Platz verlassen müssen. Auf Unverständnis stoßen aber Strafen, die ausgestellt wurden, weil sich Menschen auch nach der Sperrstunde am Kaiser-Josef-Platz aufgehalten haben. "In den Anzeigen stand, dass der Stand zwar rechtzeitig geschlossen war, aber noch sieben Personen mit einem Plastikbecher auf dem Kaiser-Josef-Platz gestanden sind", erörtert Flik, dass er und seine Kollegen darauf keinen Einfluss haben und die Strafen ihnen daher nicht zugerechnet werden sollten. "Die Gäste argumentieren damit, dass der Kaiser-Josef-Platz ein öffentlicher Platz sei und sie das Recht haben, dort so lange zu stehen, wie sie wollen", sagt der Gastronom.
Sperrstunde als Kontrollpunkt
"Wir kontrollieren die Gastgarten-Sperrstunde und die Verstöße geben wir an die Bau- und Anlagenbehörde weiter", erzählt Gesundheitsamtsleiterin Eva Winter, die auch für Märkte zuständig ist.
"Wir müssen täglich viel früher mit unserem Geschäft aufhören, damit unsere Gäste ja alle wieder rechtzeitig weg sind. Und es ist schwer zu erklären, wo der Gastgarten aufhört und wo der Platz anfängt", meint Flik.
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