TrauDi! fragt nach
Wann ist der Medienkonsum von Kindern kindgerecht?
Im Rahmen der Serie "TrauDi! fragt nach" lassen das Kinderbüro und MeinBezirk junge Grazerinnen und Grazer zu Wort kommen – dieses Mal zum Thema Medienkonsum.
GRAZ. Ein Videospiel unter dem Christbaum oder gemeinsames Filmschauen mit der Familie: Während der Weihnachtsferien steigt der Medienkonsum von Kindern oft an. Aber nicht immer konsumieren Kinder Medien, die für ihr Alter auch geeignet sind. Um zu sehen, wie die Kinder das selbst wahrnehmen, wurden Grazer Mädchen und Buben befragt.
Große Unterschiede zwischen Familien
Ob Kinder Medien konsumieren, die auch altersgerecht sind, unterscheidet sich von Familie zu Familie. In einigen Haushalten werden Altersfreigaben strikt gehandhabt. Aras (9 Jahre) erzählt beispielsweise: „Meine Mama ist sehr streng. Ich darf Serien nur schauen, wenn sie es vorher selbst angeschaut hat.“ Bei Valerie (12 Jahre) ist es ähnlich: „Ich darf oft Spiele nicht spielen, weil ich noch zu jung bin.“ In anderen Familien werden Kinder mit Medien konfrontiert, die überhaupt nicht kindgerecht sind. „Mein Papa spielt oft GTA (Grand Theft Auto, ein Spiel ab 18 Jahren). Ich schaue da zu und darf manchmal auch mitspielen“, so Lukas (10 Jahre).
Altersempfehlungen nicht immer passend
Selbst wenn sich Erwachsene an die offiziellen Altersempfehlungen auf Filmen, Videospielen und so weiter genau halten, heißt das nicht zwingend, dass etwas für ein Kind geeignet ist, so das Kinderbüro.
„Die Altersfreigabe FSK 0 vermittelt Eltern oft fälschlicherweise, dass ein Film für kleine Kinder unbedenklich sei. Doch selbst in Filmen mit dieser Einstufung finden sich häufig ungeeignete Szenen, wie etwa Flugzeugkämpfe in Peanuts – Der Film oder Roboter-Schusswechsel in Cars. Solche Szenen, oft nebensächlich eingebaut, können auf Kinder unter sechs Jahren stark wirken. In diesem Alter identifizieren sie sich intensiv mit Filmfiguren, was in bedrohlichen Momenten zu Ängsten führen kann. Schnelle Schnitte, düstere Szenarien oder bedrohliche Geräusche verstärken diese Wirkung. Eltern sollten daher die Inhalte eines Films vorab prüfen, da ein FSK-0-Siegel nicht automatisch kindgerechte Inhalte garantiert“, erklärt Kinderbüro-Mitarbeiterin und Mutter Gabriele Schröfelbauer. Es sei also die Aufgabe von Eltern und erwachsenen Begleitpersonen, die ihre Kinder am besten kennen, einzuschätzen, ob Inhalte für ihr Kind trotz Altersfreigabe unpassend sind oder nicht.
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