Verkehrsexperte Kurt Fallast über die Verkehrs-Hot Spots in Graz

Experte Kurt Fallast kennt die Brennpunkte im Grazer Verkehr. | Foto: Fallast
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Ob mit Auto, Rad, Bim oder Bus – Kurt Fallast erklärt, wo in Graz angepackt werden muss.

Radverkehr

Für alle, die fleißig auf ihren Drahteseln in die Pedale treten, sieht Fallast Handlungsbedarf im Kreuzungsbereich. "Der Radverkehr nimmt zu. Man muss deutlichere Aufstellflächen bei Kreuzungen für Radfahrer schaffen." Dadurch würde beim Abbiegen ein Kollidieren mit Pkw vermieden werden. "Die Radstreifen müssten länger sein, sodass die Radfahrer sichtbar vor den Autos zum Stehen kommen."
Auch beim Radweg entlang des Joanneumrings sieht Fallast Lücken. "Das Radwegenetz in Graz wird immer wieder unterbrochen, durchgehende großräumige Verbindungen fehlen."

Öffentlicher Verkehr

In der Leonhardstraße würde der Öffentliche Verkehr laut Fallast durch den Kfz-Verkehr behindert werden. "Die Zufahrt zur Haltestelle Merangasse dauert für die Straßenbahn lange. Bis sie zur Kreuzung vorkommt und die Leute zu- oder aussteigen können, dauert das oft zwei Ampelphasen."

Kfz-Verkehr

Der Dietrichsteinplatz steht immer wieder im Fokus der Verkehrsplaner. "Hier treffen alle Verkehrsteilnehmer zusammen, seit 1980 werden für den Platz Lösungen diskutiert." Am Griesplatz wiederum erkennt Fallast ein Organisationsproblem. "Da geht es um die Gestaltungsfrage, wie der Öffentliche und Kfz-Verkehr unter einen Hut zu bringen sind. Wenn die Straßenbahnverlängerung kommt, wird es für die Autos in der Radetzkystraße Einengungen geben."

Probleme der Kapazität

Auch die Kapazitätsfrage stellt sich, etwa bei Einfahrtsstraßen wie der Kärntnerstraße. "Der Weblinger Gürtel wird jetzt zwar besser funktionieren, aber das Problem kann sich in die Kärntnerstraße verlagern. Wenn man an einer Stelle das Ventil öffnet, fließt der Verkehr weiter zur nächsten Kreuzung."

Besseres Straßenmanagement

So würde sich der Verkehrsraum in der Stadt zwar nicht ausweiten lassen – "wenn das Glacis überlastet ist, kann man nicht einfach drei Meter vom Stadtpark entfernen" –, aber: "Der vorhandene Straßenraum könnte besser gemanagt werden. Lokale Maßnahmen alleine lösen nicht das Problem."

Mobilität neu denken

Die Zukunft prognostiziert der Experte im "Car-Sharing": "Der Kfz-Bestand wird reduziert werden. Wenn man Autos mehr benutzt als besitzt, gibt es auch weniger Probleme mit Stellplätzen. Shared Economy ist die Zukunft im urbanen Raum. Dieses neue Mobilitätsverhalten wird schneller kommen, als man glaubt."

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