Schuleinschreibung
So findet man die passende Schule für sein Kind
Die Schuleinschreibungen rücken näher und mit ihnen die Frage, welche Schule mit welcher Schwerpunktsetzung am besten zum eigenen Kind passt. Was die wichtigsten Faktoren sind, an denen sich Erziehungsberechtigte in ihrer Entscheidungsfindung jedenfalls orientieren sollten, erklärt Josef Zollneritsch, Leiter der Abteilung Schulpsychologie und Schulärztlicher Dienst der Bildungsdirektion Steiermark. Außerdem: Ein Überblick über das Schulangebot in Graz.
GRAZ. Egal ob in der Volksschule, in der Mittelschule oder in der gymnasialen Unterstufe: Die erste Phase in einer neuen Schule ist eine aufregende Zeit, die vielen ein Leben lang unvergesslich bleibt und mitunter den Grundstein für eine erfolgreiche Schullaufbahn legen kann.
Um so verständlicher ist es, dass sich Eltern bereits knapp ein halbes Jahr vorher die Köpfe zerbrechen, in welcher Schule das eigene Kind mit seinem Charakter, seinen Talenten, aber auch seinen Schwächen am besten aufgehoben sein könnte. Um bei dieser Entscheidung Unterstützung zu erhalten, können Erziehungsberechtigte, darüber hinaus aber auch Schülerinnen und Schüler das kostenfreie Angebot der Abteilung für Schulpsychologie der Bildungsdirektion Steiermark in Anspruch nehmen, die auch für Schullaufbahnfragen zuständig ist.
Übermäßige Skepsis "nicht angebracht"
Wie deren Abteilungsleiter Josef Zollneritsch im Gespräch mit MeinBezirk.at erläutert, stellt sich bei Volksschulen aufgrund der Sprengeleinteilung in den meisten Fällen ohnehin nicht die Frage, welche Schule am besten passt, da stattdessen der Wohnort des Kindes ausschlaggebend ist. Im Vorfeld des Schulbeginns geht es somit eher darum, persönliches Vertrauen aufzubauen und als Elternteil grundlegend davon auszugehen, dass die jeweilige Schule dem Kind etwas Gutes tun will, wie Zollneritsch erklärt.
Sollte aufgrund von negativen Erfahrungen mit älteren Geschwistern oder nach Erzählungen von Bekannten bereits eine gewisse Skepsis vorhanden sein, ist es aus Sicht des Experten durchaus verständlich, sich nach Alternativen umzusehen. Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Vorbehalte bereits bei der Schuleinschreibung offen gegenüber der Schulleitung anzusprechen, um gemeinsam nach einer Lösung zu suchen. Aber auch ein Vertrauensvorschuss könne sich durchaus bezahlt machen.
"Man muss schon dazu sagen, dass es sein kann, dass Lehrerin A mit dem Kind B schlecht zusammen kommt. Das heißt aber noch lange nicht, dass sie mit dem Kind C auch schlecht zusammen kommt. Grundlegend bin ich davon überzeugt, dass alle Lehrkräfte im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten den Kindern etwas Gutes tun wollen", betont Zollneritsch. Ein hohes Maß an Skepsis sei bei der Einschulung daher nicht angebracht.
Volksschule für Grundkenntnisse zuständig
Sollten aber, wie es beispielsweise in Graz häufig der Fall ist, in Abhängigkeit von den vorhandenen Plätzen dennoch mehrere Volksschulen zur Auswahl stehen, empfiehlt Zollneritsch sich daran zu orientieren, welche Schule eine Förderung auf allen Ebenen am besten ermöglicht. Der Experte rät daher auch davon ab, bereits im Volksschulalter Spezialisierungen oder Schwerpunkte zu wählen bzw. zu setzen, da für die ersten vier Schuljahre vielmehr ein fundiertes und breites Grundwissen entscheidend sei.
"Das Allerwichtigste ist in der Volksschule, dass die Kinder wirklich verlässlich und gut rechnen, schreiben und lesen lernen. Diese Dinge müssen wirklich gefestigt sein, weil das den Lernerfolg in allen weiteren Fächern und Schulstufen massiv beeinflusst", so Zollneritsch. Sein Rat lautet somit, sich in der Volksschule auf eine "grundlegende Lernbereitschaft des Kindes" zu konzentrieren und sich zu überlegen, wie das Kind gemäß seiner individuellen Entwicklungsgeschwindigkeit die Grundkompetenzen bestmöglich erlernen kann.
Schulwahl mit Lehrkräften abstimmen
Im Gegensatz dazu können ab der fünften Schulstufe in Abhängigkeit davon, welche Fähigkeiten und Interessen die Lernenden bereits ausgebildet haben, sehr wohl individuelle Schwerpunkte gesetzt werden. Die Entscheidung, welche Schule in Frage kommt, liegt hier im Kern zwar nach wie vor bei den Erziehungsberechtigten, sollte aber in guter Abstimmung mit den Volksschullehrkräften getroffen werden, die über die Belastbarkeit, die Lernbereitschaft und den dominanten Lerntyp Auskunft geben können. Schließlich wäre aber auch das Kind selbst miteinzubeziehen - im besten Fall durch eine gemeinsame Schulbesichtigung vorab -, damit es sich auch vorstellen kann, wo es künftig unterrichtet werden soll.
Schulweg und Talente sind entscheidend
Darüber hinaus spielt auch bei Zehnjährigen der Schulweg noch eine wesentliche Rolle, da dem Kind keine langen Strecken zugemutet werden sollten, wenn es nicht unbedingt notwendig ist.
Eine Orientierung an der Schulwahl der Freundinnen und Freunde komme zwar vielfach vor, sollte aus Sicht des Experten allerdings nur eine untergeordnete Rolle spielen. Wichtigere Faktoren stellen stattdessen die Begabungen und Interessen der Lernenden dar, zumal Kinder in vielen Fällen schnell wieder neue Freundschaften knüpfen können.
Die Schulen in Graz im Überblick
Öffentliche Volksschulen:
- VS Ferdinandeum (Innere Stadt)
- VS Nibelungen (St. Leonhard)
- VS St. Leonhard (St. Leonhard)
- VS Geidorf (Geidorf)
- VS Rosenberg (Geidorf)
- VS Gabelsberger (Lend)
- VS Hirten (Lend)
- VS Leopoldinum (Lend)
- VS Bertha von Suttner (Gries)
- VS St. Andrä (Gries)
- VS Triester (Gries)
- VS Brockmann (Jakomini)
- VS Krones (Jakomini)
- VS Neufeld (Jakomini)
- VS Schönau (Jakomini)
- VS Engelsdorf (Liebenau)
- VS Liebenau (Liebenau)
- VS Murfeld (Liebenau)
- VS Eisteich (St. Peter)
- VS St. Peter (St. Peter)
- VS Berliner Ring (Waltendorf)
- VS Waltendorf (Waltendorf)
- VS Mariagrün (Mariatrost)
- VS Mariagrün, Expositur (Mariatrost)
- VS Mariatrost (Mariatrost)
- VS St. Johann (Mariatrost)
- VS Andritz (Andritz)
- VS Andritz Expositur (Andritz)
- VS St. Veit (Andritz)
- VS Viktor Kaplan (Andritz)
- VS Fischerau (Gösting)
- VS Gösting (Gösting)
- VS Algersdorf (Eggenberg)
- VS Baiern (Eggenberg)
- VS Karl Morre (Eggenberg)
- VS Peter Rosegger (Wetzelsdorf)
- VS Jägergrund (Straßgang)
- VS Straßgang (Straßgang)
- VS Neuhart (Straßgang)
- VS Puntigam (Puntigam)
Private Volksschulen:
- VS Odilien
- VS Sacrè Coeur
- VS des Vereins der Schulschwestern Graz-Eggenberg
- VS Klara Fietz des Vereins der Schulschwestern
- VS Ursulinen
- Freie Waldorfschule
- Waldorfschule Karl Schubert-Graz
- Projektschule Graz
- Schule im Pfeifferhof
- Schule des Vereins Regenbogenschule
- Praxisvolksschule der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule der Diözese Graz
- Praxisvolksschule der Pädagogischen Hochschule Steiermark
- de La Tour Schule OK Graz
- VS des Vereins Zufrieden Lernen
Öffentliche Mittelschulen:
- Musikmittelschule Ferdinandeum (Innere Stadt)
- MS St. Leonhard (St. Leonhard)
- MS Fröbel (Lend)
- MS Kepler (Lend)
- MS Albert Schweitzer (Gries)
- MS St. Andrä (Gries)
- MS St. Peter (St. Peter)
- Sportmittelschule Graz-Bruckner (St. Peter)
- MS Dr. Renner (Liebenau)
- MS Engelsdorf (Liebenau)
- MS St. Johann (Mariatrost)
- MS Viktor Kaplan (Andritz)
- MS Algersdorf (Eggenberg)
- MS Karl Morre (Eggenberg)
- MS Straßgang (Straßgang)
- MS Webling (Straßgang)
- MS Puntigam (Puntigam)
Private Mittelschulen:
- Praxismittelschule der Pädagogischen Hochschule Steiermark
- MS Ursulinen mit Orientierungsklasse
- MS des Schulvereins der Grazer Schulschwestern
- MS Odilien
AHS Unterstufen (öffentlich und privat):
- Akademisches Gymnasium Graz
- BG/BRG Lichtenfelsgasse
- BG/BRG/MG Dreihackengasse
- BG/BRG Carnerigasse
- BG Graz International Bilingual School (GIBS)
- Bischöfliches Gymnasium
- HIB Liebenau
- BRG Körösistraße
- BRG Kepler
- BG/BRG Kirchengasse
- Klusemann Extern (KLEX)
- BG/BRG/KMS Klusemannstraße
- BG/BRG Oeversee
- BG/BRG Pestalozzi
- BRG Petersgasse
- Gymnasium Ursulinen
- BG/BRG Seebacher
- Wirtschaftkundliches BRG (WIKU)
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