TU Campus Inffeldgasse
Parkplatzsuche im Masterplan der TU Graz
Die TU Graz möchte Anrainerinnen und Anrainer bei ihrem "Masterplan TU Campus Inffeldgasse" mit ins Boot holen. Die Vision war auch Thema der Stadtteilversammlung Jakomini. Besonders heikle Brennpunkte: Verkehr und Parken. Die Anrainerinnen und Anrainer wollten Antworten von den Vertretern – vor allem zum Thema Garage.
GRAZ. Der „Masterplan TU Campus Inffeldgasse“ soll viele Forschende und Studierende nach Graz ziehen. Etwa 130 Interessierte kamen zusammen, um sich den Plan und die Vision der technischen Universität Graz erklären zu lassen. Nach den ersten Wortmeldungen war klar: Vor allem in Sachen Verkehrskonzept und insbesondere beim Thema Parkplätze wollen Anrainerinnen und Anrainer klare Antworten. Diese gibt es allerdings noch nicht.
Bus durch die Inffeldgasse
Laut einer Mobilitätserhebung der TU Graz reist aktuell fast ein Fünftel der am Campus tätigen Personen mit dem Auto an. Bis 2040 sollen hier rund 10.000 Menschen studieren und beschäftigt sein – bleibt der Anteil der Autofahrerinnen und Autofahrer stabil, würde das vor Ort bis zu 1.800 Pkws täglich ergeben. Dies werde nicht passieren, versucht man zu kalmieren.
Bei den umliegenden Bewohnerinnen und Bewohnern bleibt dennoch Verunsicherung, da es schon jetzt Probleme mit der Park- und Verkehrslage gibt und die Pläne der TU Graz aktuell nicht auf Entspannung schließen ließen. "Die St. Peter-Hauptstraße ist die ganze Zeit verstopft. Die kleinen Straßen, wie die Wittenbauerstraße und Scheigergasse, sind auch erschöpft. Wo soll da noch mehr Verkehr hin?", fragt etwa eine Anwohnerin.
Eine weitere Anekdote aus dem Publikum: Um nicht mit dem Auto auf das Campus-Gelände zu fahren, würden TU-Mitarbeiter Autos in der Nähe parken und dann mit dem Rad weiterfahren. Bestätigen lässt sich diese Aussage nicht, zeigt aber mögliche Lücken in der Verkehrserhebung auf. "Vielleicht gelingt es uns, den Verkehr schon an der Stadtgrenze abzufangen", spekuliert Florian Frühwirt von der Bundesimmobiliengesellschaft – was sich mit Gerüchten um einen Garagenneubau in der Brucknerstraße nicht vereinen ließe.
Dass man – wenn auch nicht direkt am Campus – eine Garage errichten wird, sei sehr wahrscheinlich, so Bernhard Inninger, Leiter der Abteilung für Stadtplanung. Im Verlauf der Sitzung erklärt er sogar: "Es wird sicher nicht nur eine Garage geben." Ziel sei es jedenfalls, die Pkw-Rate auf zehn Prozent zu senken und auch ein Erweitern der blauen Zone stehe als Entlastungsmaßnahme im Raum. Zudem soll durch die Inffeldgasse künftig ein Bus fahren, ergänzt TU-Vizerektor Michael Monsberger.
Anwohner mit ins Boot holen
Fazit: Seitens der TU Graz möchte man Anrainerinnen und Anrainer in den Prozess einbinden – kann aber hauptsächlich Visionen und mögliche Pläne, aber kaum Konkretes vorlegen. "Da frage ich mich schon, warum wir eigentlich hier sind", äußert eine Dame aus dem Publikum ihren Unmut über offen gebliebene Fragen.
Für Bezirksvorsteher Valentin Gritsch war es trotz vereinzelter Buh-Rufe eine gute Versammlung: "Sie war viel besser als letztes Mal, auch viel gesitteter. Ich glaube, die Anrainer spüren, dass man sie früh einbinden will." Über das Ausmaß des Andrangs ist Gritsch gleichsam froh wie überrascht: "Mit so vielen Personen haben wir nicht gerechnet. Wir mussten sogar zusätzliche Stühle holen und trotzdem mussten Leute stehen."
Neugierig zeigten sich die Anrainerinnen und Anrainer auch im Hinblick auf den Erhalt des Sportplatzes in der Brucknerstraße. "Was viele vergessen: Die Anlage ist aktuell in Privatbesitz. Das heißt, der wurde mehr oder weniger illegal, auf Duldung der Besitzer benutzt. Frei und öffentlich zugänglich wird er erst durch den Plan der TU", so der Bezirksvorsteher.
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