Öffi-Ticket-Kauf: In der App gibt es Prozente
Die Stadt will die App "Graz mobil" attraktivieren und prüft einen Rabatt für die dort gekauften Tickets.
Kommando retour hieß es im Dezember für die Aufstellung von weiteren 100 Ticketautomaten an Haltestellen im Grazer Stadtgebiet. Wie die WOCHE berichtete, will die Stadt Graz vermehrt dazu motivieren, Tickets online zu kaufen und kündigte bereits Ende letzten Jahres ein Rabattsystem an. Nun stehen erste Informationen im Raum, wie dieses aussehen könnte.
Alle Jahre wieder
Fast so sicher wie das Amen im Gebet ist die Tarifanpassung der Öffentlichen Verkehrsmittel per Juli jeden Jahres. Und auch heuer soll der Preis der Stundenkarte von 2,40 Euro auf 2,50 Euro erhöht werden. Die 24-Stundenkarte soll es statt bisher um 5,30 Euro um 5,50 Euro geben. Bereits vor dem Beschluss durch die Gremien lehnt Verkehrsstadträtin Elke Kahr die Preiserhöhung ab. „Erst kürzlich wurden alarmierende Stickstoffwerte in der Grazer Luft bekannt. Verursacher ist hier eindeutig der Verkehr. Neben einer Angebotsverbesserung beim Öffentlichen Verkehr braucht es dringend Anreizsysteme, die dazu einladen, auf Bus und Bim umzusteigen. Hohe Tarife sind dafür gänzlich ungeeignet.“
Fahrplanstabilität im Fokus
Dass von der Tariferhöhung abgesehen wird, ist eher unwahrscheinlich, dafür klingt durch, wie die Stadt Graz mehr Kunden für die Öffis und insbesondere für die Nutzung der App "Graz mobil" gewinnen will. Es ist von einem zehnprozentigen Rabatt für die Stunden- und 24-Stunden-Karte die Rede, wenn diese per App bezogen wird. Die Holding Graz kann dies nicht bestätigen und verweist auf die Eigentümer, also die Stadt Graz. Finanzstadtrat Günter Riegler gibt sich wortkarg und meint, dass die App und das dazugehörige Ticketing noch weiterentwickelt und geprüft werden müsste, bevor man Spruchreifes berichte.
Das Team von Bürgermeister Siegfried Nagl gibt sich jedoch redefreudiger. "Eine Arbeitsgruppe beschäftigt sich derzeit mit dem Thema und es geht in diese Richtung. Es ist jedoch noch nicht klar, wie der Rabatt ausfallen wird. Da das Modell aber noch durch viele Gremien muss, sprechen wir über ein ungelegtes Ei", heißt es aus dem Bürgermeisterbüro.
Und wieso will man dieses "Zuckerl" anbieten? "Unsere Busfahrer werden durch den Ticketverkauf im Bus aufgehalten und können dadurch den Fahrplan nur schwer einhalten. Daher steht neben der Vergünstigung für die Bürger auch die Fahrplanstabilität im Fokus", betont man weiter.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.