Liebe auf Distanz: So gelingt eine Fernbeziehung

Freude über das Wiedersehen: Eine Fernbeziehung hat Höhen und Tiefeb | Foto: BilderBox.com
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Fernbeziehungen sind nicht selten: Etwa zehn Prozent der deutschsprachigen Mitteleuropäer leben in einer Beziehung, in der sie ihren Partner maximal am Wochenende oder – häufiger – nur alle drei, vier Wochen sehen.
Fernbeziehungen sind emotional intensiv und herausfordernd trotz neuer Medien. Dennoch könnten sie bestehen, sie brauchen aber Planung. Die Treffen müssen absehbar sein. Man muss sich aufeinander verlassen können. Und: Es braucht auch Hochgefühle und Intensität beim Zusammensein.
Aber es gibt auch gewisse Vorteile: Es gibt wenig Alltag und Langeweile. Der andere bleibt länger attraktiv, man trägt länger die rosarote Brille. Außerdem fühlt man sich verbunden und ist dennoch ungebunden, was die Freizeit oder die eigene Wohnung betrifft.
Doch etwas fehlt: Die Möglichkeit miteinander in Resonanz zu gehen, was nur gut gelingt, wenn man sich persönlich gegenüber ist. So kann man auch die Höhen und Tiefen des anderen weniger kennenlernen.

11 Tipps für Ihre Fernbeziehung

1. Erkennen Sie die Situation an: Einer ist da, der andere dort. Das hat seine Gründe. Jammern hilft nicht weiter.
2. Haben Sie Vertrauen in den anderen und darauf, dass Sie gemocht werden und seien Sie selbst vertrauenserweckend.
3. Nutzen Sie jede Chance, um Nähe zu schaffen. Überraschen Sie über die Distanz durch Gesten.
4. Besprechen Sie, was gut läuft, nicht nur, was problematisch ist.
5. Erwarten Sie nicht zu viel voneinander, das führt meistens zu Enttäuschungen. Genießen Sie das, was Sie haben, wenn Sie zusammen sind.
6. Sehen Sie die Vorteile: Sie haben Ihr eigenes Zeitbudget um sich entspannt Beruf oder Hobbies zu widmen.
7. Halten Sie die Leidenschaft aufrecht, spielen Sie dosiert mit der Sehnsucht.
8. Klären Sie Geldfragen. Wer muss wie viel für das Hin- und Herreisen ausgeben?
9. Vereinbaren Sie Termine für das nächste Treffen, Telefonat oder andere Rituale. Dazwischen kann es kleine Überraschungen geben.
10. Entwickeln Sie gemeinsame Ziele – etwa für das nächste Treffen oder einen Urlaub.
11. Diskutieren Sie offen, wie sie leben würden, wenn Sie woanders gemeinsam neu beginnen. Eine Fernbeziehung braucht eine Vision für die Zukunft von einem glücklichen Miteinander.

DER EXPERTE

Dr. Philip Streit ist Psychologe, Psychotherapeut und Lebens- und Sozialberater.
Seit 20 Jahren leitet er das „Institut für Kind, Jugend und Familie“ in Graz, das größte Familientherapiezentrum der Steiermark.
Kontakt: www.ikjf.at oder per Tel.: 0316/77 43 44
Jede Woche beantwortet er in der „WOCHE“ eine Frage rund um Erziehung und Beziehung. Ihre Fragen können Sie an die Redaktion schicken: elisabeth.poetler@woche.at

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