Leserbriefschreiber sind sich nicht einig: O-Bus-Idee regt auf

Die O-Bus-Debatte wirbelte in Graz viel Staub auf. | Foto: Linz AG
  • Die O-Bus-Debatte wirbelte in Graz viel Staub auf.
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Oberleitungsbusse könnten sich mit einem Notmotor selbst abschleppen und wieder eingliedern, sind flexibler, was die Fahrspur betrifft, wesentlich leiser als jede Bim, sparen den umständlichen und teuren Unterbau ein und wären daher logischerweise konkurrenzlos die beste Wahl.
Siegfried Willmann

Der O-Bus summiert die Nachteile der Autobusse (wenig Fahrkomfort, Rüttel-Schüttel-Fahrten, Gummiabrieb) mit dem Nachteil der Spurgebundenheit der Straßenbahn. Nicht ohne Grund haben daher die einstigen O-Buslinien in Graz, Wien, Bruck/Kapfenberg, Leoben, Klagenfurt und Innsbruck nicht überlebt. In Innsbruck wurde der O-Bus sogar zweimal eingestellt. Auch in Linz ist die Straßenbahn das leistungsfähige Grundnetz des öffentlichen Stadtverkehrs und wird laufend erweitert, die drei O-Buslinien sind nur Ergänzung. Für Linien mit hoher Frequenz ist die Straßenbahn die einzige kompakte Lösung, für schwächer frequentierte Strecken bieten sich Hybrid-, Batterie- oder Kondensator-Busse als Alternativen an.
Alfred Moser

Den Ausführungen von Herrn Uttenthaler kann man nur zustimmen. Leider gibt es in Graz eine starke Lobby in Richtung Tram. Vor allem die Bauwirtschaft hat daran Interesse, weil häufig Arbeiten durch Schienentausch etc. anfallen. Die Belästigung von Anwohnern und Geschäften durch Umbauarbeiten ist ein völlig unnötiges Ärgernis. Jetzt soll sogar einen Brücke deswegen abgerissen und neu gebaut werden. Es ist höchste Zeit, mit dem Tram-Unfug aufzuhören und moderne E- und O-Busse einzusetzen. Allerdings habe ich wenig Hoffnung, dass sich in diesem Bereich etwas ändert. Lobbys sind stärker als die Volksmeinung.
Johannes Kerbl

Die Behauptung, dass Busse und auch O-Busse günstiger sind als Straßenbahnsysteme, ist längerfristig gesehen komplett falsch. Ein Straßenbahnsystem ist zwar in der Anschaffung etwas teurer, jedoch liegen die Betriebs- und Wartungskosten weit unter jenen von Bussystemen. Auch der Fahrgastkomfort ist bei Schienensystemen weit höher, daher ist es auch kein Wunder, dass laut Studien die Akzeptanz bei den Fahrgästen und der Bevölkerung bei Schienenfahrzeugen höher ist.
In Salzburg werden übrigens teilweise immer noch Dieselbusse auf O-Buslinien eingesetzt, dazu wird aber auch an eine Wiederrichtung der Straßenbahn gedacht. Auch kann ich in einer Straßenbahn mehr Fahrgäste befördern als in einem Gelenkbus. Ich sage daher: Graz braucht keine O-Busse und auch keine E-Busse, sondern ein leistungsfähiges und großflächig ausgebautes Straßenbahnsystem mit modernen Fahrzeugen.
Thomas Hassler

Die Grazer O-Busse wurden leider seinerzeit von "zukunftsorientierten" Politikern durch dieselbetriebene Busse ersetzt, dazu wurden viele Straßenbahnlinien aufgelassen, zum Beispiel die Ringlinie. In jüngerer Zeit wird die Straßenbahn in Graz ja wieder neu erfunden: Bei der Linie Neutorgasse-Belgiergasse-Vorbeckgasse muss man sogar eine Brücke neu bauen, denn die neuen Garnituren sind nicht nur besonders laut, sondern auch besonders schwer ... Herrn Uttenthalers Investitionskostenvergleich O-Bus gegen Bim ist eher zurückhaltend dargestellt, haben doch 400 Meter Gleisverlängerung in St. Leonhard zumindest 27 Millionen Euro gekostet. Unsere Stadt-Granden sollten, statt dauernd neue, sogenannte „visionäre“ Projekte vorzustellen, ihre Kräfte lieber auf die tatsächlichen Bedürfnisse der Bewohner dieser Stadt fokussieren.
Wolfgang Hopels

Ich stimme voll mit den Vorschlägen von Herrn Uttenthaler überein! Hoffentlich verschließen sich die Grazer Politiker nicht diesen
Vorschlägen!
Sonja Mittischek

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