Lebensmittel im Müll: Wo unser Essen eine zweite Chance erhält
Was machen Hotellerie, Gastro und Handel mit überschüssigen
Lebensmitteln? Die WOCHE fragt nach.
Den Brotlaib hat man bei der schnellen Einkaufstour etwas zu groß gewählt und auch beim Schinken hat man sich etwas verschätzt? Laut Informationen von Beatrix Altendorfer von "Nachhaltig in Graz" werfen Grazer pro Kopf und Jahr 18 Kilogramm einwandfreie Lebensmittel in den Müll. Wie machen es aber Profis, die täglich mit Lebensmitteln wirtschaften? Was passiert hier mit dem Essen, das übrig bleibt? Die WOCHE fragt bei Gösser Bräu-Wirt Robert Grossauer, Hotel Wiesler-Managerin Natascha Weber und Spar-Sprecher Richard Kaufmann nach.
Nachhaltigkeit dominiert
"Jede Spar-Filiale arbeitet mit Sozialmärkten und der Österreich-Tafel zusammen und Lebensmittel werden von ihnen abgeholt", erzählt Richard Kaufmann, Sprecher der steirischen Handelskette Spar. Altbrot hingegen wird in der Zentrale gesammelt und zur Tierfütterung weitergegeben. "Wir setzen aber sehr viele Maßnahmen und optimieren unsere Systeme ständig, sodass nur unter ein Prozent tatsächlich weggeworfen wird", erörtert Kaufmann, dass die Kalkulation eine wesentliche Rolle spielt.
Diese stimmt auch im Hotel Wiesler. "Beim Frühstücksbuffet schneiden wir frisch nach und wenn etwas übrig bleibt, kommt das in die Kantine und die Mitarbeiter können dann gerne zugreifen", sagt Natascha Weber. Und auch das Gebäck geht retour an die Bäckereien, sodass hier nachhaltig gewirtschaftet wird.
Aus Brot werden Semmelbrösel
In der Gösser Bräu bleibt selten etwas auf dem Teller übrig, wenn aber doch, dann kommt es in den Biomüll. "Alles, was der Gast auf seinem Teller angerührt hat, müssen wir entsorgen", erklärt Robert Grossauer, dass es laut dem Lebensmittelgesetz keine Wahl gibt. Falls das Buffet doch einmal etwas zu großzügig gewesen sein sollte, können sich Mitarbeiter gerne daran bedienen. "Wir geben es zudem an das VinziDorf oder die Feuerwehr", so Grossauer, der auch aus Altgebäck Semmelbrösel macht. "Alles, was möglich und gesetzlich erlaubt ist, wird verarbeitet", so der erfahrene Gastronom.
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