Im Kriegseinsatz
Grazer Menschenrechtsexperte beurteilt Kriegsverbrechen in der Ukraine
Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) untersucht die Vorgänge in der Ukraine und prüft mögliche Kriegsverbrechen. Mit dabei ist der Grazer Menschenrechtsexperte Wolfgang Benedek.
GRAZ. In einem Gespräch mit dem ORF Steiermark erzählte der Grazer Uni-Professor Wolfgang Benedek erste Details seiner Ukraine-Mission. Es ist ja nicht der erste Einsatz für Benedek, er war bereits in Tschetschenien und nach den blutigen Protesten von Belarus im Einsatz. Die dritte Mission ist aber wohl die härteste, gemeinsam mit zwei weiteren Experten soll er mögliche Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit überprüfen.
"Ob es schon bestätigte Kriegsverbrechen gibt ist schwer zu sagen." Es gebe zum Beispiel einen sehr eingehenden Bericht über die Bombardierung des Kinderspitals sowie in einer Geburtsklinik in Mariupol. Diese Bombardierung lasse schon weitgehende Schlüsse zu. "Wir dürfen aber, solange unser Mandat nicht zu Ende ist, dazu nicht Stellung nehmen", sagt Benedek.
Benedek führt Gespräche mit Zeugen und Opfern
Drei Wochen Zeit haben Benedek und seine Kollegen Zeit, um so viele Fakten wie möglich zu sammeln. „Wir machen Interviews mit Zeugen und allfälligen Opfern, wir nutzen die Arbeit von NGOs, die vor Ort tätig sind als Grundlage für weitere Mechanismen die hier in der Lage sind, die behaupteten Verletzungen vertiefter zu überprüfen, damit sie dann auch vor Gericht geltend gemacht werden können", erklärt Benedek die Arbeitsweise.
Aus seiner früheren Arbeit auf diesem Gebiet wisse er, wie wichtig es sei, jetzt ganz genau hinzusehen und so viele Tatsachenberichte wie möglich zu sammeln. Auftraggeber der Untersuchung die Wolfgang Benedek durchführt ist die Ukraine selbst – auch die UNO unterstützt die Arbeit des Grazers.
Mehr zum Ukraine-Krieg:
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.