Auster Eggenberg
Eine Grazer Perle feiert das 10-jährige Jubiläum
Die Eggenberger Auster gibt es seit zehn Jahren: Zeit für eine Bilanz. Andere Grazer Bäder werden saniert.
Eine gespenstische Ruhe liegt über der Auster in Eggenberg. Kein Wunder, dürfen im Sport- und Wellnessbad doch aufgrund der Coronamaßnahmen derzeit nur die Spitzensportler ihre Längen ziehen. Ausgerechnet heuer, zum Zehn-Jahres-Jubiläum, hätte sich das sehr beliebte Schwimmbad mehr verdient. Wie beliebt die Auster ist, zeigen eindrucksvolle Zahlen, die die WOCHE aus den Untiefen des Archivs herausgefischt hat. "2.609.363 Personen besuchten in Summe das Sportbad, das Freibad und den Wellnessbereich", freut sich Holding-CEO Wolfgang Malik über den regen Zuspruch zwischen 2011 und 2020. Rekordverdächtig war vor allem das Jahr 2014. "Da stürmten 102.240 Frauen, Männer und Kinder das Hallenbad, 145.473 Personen im Jahr darauf das Freibad. 2019 suchten 54.605 Personen Erholung im Wellnessbereich", so Malik weiter.
Schwimmkurse boomen
Gegen diese großen Zahlen liest sich der Energieverbrauch innerhalb einer Dekade (Strom: 27.000 Megawattstunden, Fernwärme: 27.880 Megawattstunden) fast niedlich. Und ohne die 800.000 Kubikmeter an verbrauchtem Wasser wären sämtliche Besucher auf dem Trockenen geschwommen. Dabei haben unzählige Grazer in der Auster schwimmen gelernt: Nicht umsonst absolvieren jährlich 7.750 Kinder in 740 Kurseinheiten bei einer der fünf Schulen einen Schwimmkurs.
Nackte und Kühltruhen
Während es für die einen reicht, ihren Kopf über Wasser zu halten und nicht unterzugehen, sehen die anderen Schwimmen als Hobby- oder Profisport. So auch Caroline Pilhatsch, eines der aktuellen Aushängeschilder Österreichs. Neben der Grazerin waren in der Auster aber auch weitere internationale Topstars, wie Olympiasieger Cameron van der Burgh, auf Trainingslager. Mit 14 bis 16 Veranstaltungen – von Wasserspringen bis Unterwasserrugby – hat sich das Eggenberger Bad weltweit einen Namen gemacht. Abseits des Rampenlichtes sind es aber gerade die alltäglichen Begebenheiten, die den Charme des Bades ausmachen. So berichten Auster-Mitarbeiter etwa von Personen, die das Wellnessareal zum Telefonieren verließen und nackt im Foyer standen, oder von einem Gast, der sich versteckte und die Nacht im Bad verbrachte. Auch skurril: eine gestohlene Beinprothese und ein Gast, der einen erkälteten Mitarbeiter mit Cognac versorgte sowie ein Anrufer, der eine Kühltruhe mitnehmen wollte.
Bäder werden saniert
So weit muss man nicht gehen, und dennoch hofft ganz Graz, dass die Bäder bald wieder aufsperren. In der Zwischenzeit wird investiert. Stadtrat Günter Riegler: „Um drei Millionen Euro werden das Augarten- und das Stukitzbad auf Vordermann gebracht. Ein Großteil spielt sich im Hintergrund ab – von der Erneuerung der Elektroanlagen und Leitungen bis zur Sanierung der Badewasseraufbereitung nach dem heutigen Stand der Technik."
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