Momente schenken - "Gefragte Frauen" mit Eva Prosek

Mit Schauspiel und Musik nimmt Eva Prosek Menschen mit auf eine Reise raus aus dem Alltag.

Beim Märchensommer in Graz hat die Wahlwienerin ein Heimspiel und schlüpft in die Rolle der Äffin Susu, die treue Begleiterin von Aladin. Im WOCHE-Interview spricht Eva Prosek über Kunst, Märchen und die Freude am Beruf.

WOCHE: Was bedeutet Kunst für Sie?
Eva Prosek: Kunst ist und war für mich immer schon ein Ventil und Seelennahrung. Ich liebe den schöpferischen Aspekt, dass ich etwas kreieren kann, das vorher noch nicht da war. Zudem ist es ein spannender Weg, mit Menschen in Kontakt zu treten, sowohl mit den Mitwirkenden als auch mit dem Publikum.

Gibt es einen schönsten Moment in Ihrer Karriere?
Es gibt so viele! Vor allem aber schätze ich, wenn meine Arbeit nicht nur mich selbst, sondern andere berührt. Beispielsweise wenn nach einem Konzert ein Zuhörer zu mir sagt, dass er für zwei Stunden lang alles um sich vergessen hat. Oder wie beim Märchensommer, wenn Kinder nach der Aufführung nur noch von dem Märchen erzählen. Das sind kleine Momente im Alltag von Menschen, aber diese zu geben, fühlt sich sehr gut an.

Spielen Sie gerne im Kindertheater?
Ja! Kinder reagieren intuitiv und reden frei heraus. Im Kindertheater herrscht die für das Erwachsenentheater bekannte Stille nicht. Als Schauspielerin ist es spannend, dieses Engagement der Kinder aufzunehmen und herauszufinden, wie man die jungen Zuschauer mitreißen kann. Wenn man das schafft, ist es wunderbar. Kinder tragen die Theatererfahrung ganz lang mit und die Geschichten leben in ihnen.

Was macht die tierische Rolle der Äffin Susu besonders?
Äffin Susu ist nicht nur eine Affen-Dame, sondern hat auch einen eigenen Charakter und ist ein bisschen eifersüchtig auf Prinzessin Jasmin. Es macht Spaß diese menschlichen Eigenschaften mit den tierischen Wesenszügen, die unter anderem in den Bewegungen und in der Stimme vorkommen, zu vermischen. Und fit wird man durch diese Rolle auch!

Sind Märchen wichtig?
Ja! Märchen regen die Phantasie an und verzaubern sowohl Kinder als auch Erwachsene. Ich liebe beispielsweise Grimms Märchen, obwohl ich im Erwachsenenalter gemerkt habe, wie brutal diese Geschichten eigentlich sind. Als Kind haben mich besonders die Vorstellungen, beispielsweise von den Geißlein im Bauch des Wolfes, in den Bann gezogen. Märchen öffnen fantastische Welten, die man im totalen Realismus nicht erreichen kann.

Was bewirkt Kunst in unserer digitalisierten Welt?
Beim Theater und beim Gesang arbeitet man mit seinem Körper, seiner Stimme sowie seinen Emotionen, beschäftigt sich mit seinem Atem und muss im Moment ankommen. Es freut mich, dass es zunehmend mehr interdisziplinäre Projekte auch abseits des Kinder- und Jugendbereichs gibt. Ich sehe in der Kunst, egal ob in der Schauspielerei, der Musik oder in anderen Kunstformen, einen therapeutischen Effekt für alle.

Welches Projekt würden Sie gerne in Angriff nehmen?
Da ich auch im kunstvermittelnden Bereich tätig bin, plane ich unter anderem verschiedene Workshops für Kinder und Jugendliche rund um die Stimmarbeit sowie diverse Produktionen. Zudem möchte ich mich musikalisch ein bisschen mehr der alten Musik widmen.

Was schätzen Sie an Graz?
Für die Größe, die Graz hat, ist sehr viel vorhanden. Ich genieße es immer wieder, hier zu sein.

Machen Sie mit beim WOCHE-Gewinnspiel und seien Sie beim Märchensommer mit Eva Prosek live dabei! Bis zum 18. August gibt es das Stück im Hof des Priesterseminars zu sehen.

Steckbrief

Geboren im Jahr 1989 in Graz
In Wien lebt Eva Prosek seit zehn Jahren und absolvierte dort ihre Schauspielausbildung sowie ihr Gesangstudium.
Derzeit spielt sie beim Märchensommer in der Grazer Innenstadt die Äffin Susu.

WOCHE-Wordrap

Graz...hat viele schöne Plätze.
Wäre ich nicht Schauspielerin,... wäre ich Fußballspielerin.
Glück ist...subjektiv.