Graz
Große Trauer um Journalist und Musikveranstalter Vojo Radkovic

Vojo Radkovic ist im Alter von 77 in der Nacht auf Montag überraschend verstorben. | Foto: Michael Sticher
4Bilder
  • Vojo Radkovic ist im Alter von 77 in der Nacht auf Montag überraschend verstorben.
  • Foto: Michael Sticher
  • hochgeladen von Nina Schemmerl

Die steirische Musik- und Kulturlandschaft ist um eine Persönlichkeit ärmer geworden: Journalist Vojo Radkovic ist im Alter von 77 Jahren in der Nacht auf Montag überraschend verstorben. Neben seiner Tätigkeit als Redakteur holte er als Veranstalter nationale und internationale Musikgrößen auf die Bühnen.

GRAZ/STEIERMARK. Ob Johnny Cash oder Falco, Metallica oder STS, The Rolling Stones oder Georg Danzer: Ohne Vojo Radkovic wären der heimischen Musiklandschaft unzählige Auftritte entgangen. 1947 in Graz geboren, hat er die Szene geprägt wie kaum ein anderer. Kurz vor seinem Geburtstag ist Radkovic in der Nacht auf Montag im Krankenhaus verstorben.

Musik, Kultur, Soziales

Radkovic war zunächst Reporter, bevor er Redakteur bei der Tageszeit "Neue Zeit" (mitunter bekannt durch die Kolumne "Vojos Plattenbox"), danach beim "Neuen Grazer", bei der Wochenzeitung "Graz im Bild" und zuletzt ab 2007 bei der Wochenzeitung "Der Grazer" wurde. Von Beginn der 1970er-Jahre bis 2013 war er darüber hinaus als Kulturveranstalter tätig – 1974 organisierte er das erste internationale Pop- und Rockevent in der Eishalle Liebenau mit Emerson, Lake and Palmer. Dem Publikum präsentierte er im Laufe der Zeit – neben den bereits oben erwähnten Musikstars – Größen wie Ike und Tina Turner, Deep Purple, Beach Boys, Santana, Udo Lindenberg, AC/DC sowie Black Sabbath, Joe Cocker oder Neil Young. Man sagt, dass er in rund 50 Jahren auf 5.000 Konzerte kommt.

Stevie Wonder ist nur einer der "Großen", die es nach Graz verschlug.  | Foto: Foto Lohr
  • Stevie Wonder ist nur einer der "Großen", die es nach Graz verschlug.
  • Foto: Foto Lohr
  • hochgeladen von Nina Schemmerl

Begonnen hatte alles Mitte der 1960er-Jahre, als Radkovic im Rahmen eines Austauschprogramms für Schülerinnen und Schüler zur Verbesserung der Englischkenntnisse nach Großbritannien reiste. Hier in Brighton hat er die Pubkultur und die ersten Klänge der neuen Beatmusik live miterlebt. Im Gepäck Richtung Heimat: lange Haare und das Ziel, Musik zu den Leuten zu bringen – nachdem er sich selbst als Sänger ausprobiert hatte.

Vojo Radkovic (l.) hat Weltstars wie Miles Davis nach Graz geholt. | Foto: Foto Lohr
  • Vojo Radkovic (l.) hat Weltstars wie Miles Davis nach Graz geholt.
  • Foto: Foto Lohr
  • hochgeladen von Nina Schemmerl

1970 rief er die Nachwuchsförderung "Steirischer Bandwettbewerb" ins Leben, 1985 das musikalische Charity-Event "Let's Spend The Night Together". Seine soziale Ader zeigte sich darüber hinaus, wenn Radkovic seine Urlaube als Betreuer in Kinderheimen der Kinderfreunde in Slowenien verbrachte. 

"Wenn ich Musik höre ..."

Während der Pandemie schrieb Radkovic an seiner Autobiografie "Kaffee mit Johnny Cash", die nicht nur seine Lebensgeschichte, sondern auch die vielen Begegnungen mit den Stars schildert. "Es geht nicht nur um die Stars, sondern um die Zeit. Wenn ich Musik höre, kommen mir die Erinnerungen", betonte Vojo, wie er genannt wurde, bei der Erscheinung des Buches.

Radkovic wurde das Goldene Ehrenzeichen des Landes Steiermark, der Menschenrechtspreis des Landes Steiermark sowie der Staatspreis für Gestaltung von Jugendseiten verliehen.

Der "Grazer" reagierte auf das Ableben des hochgeschätzten und lieb gewonnenen Kollegen mit einem zutiefst persönlich gestalteten Nachruf:

Weitere Nachrichten:

Robert Preis: Einer, der seinen Kommissar quälen muss
Die Steiermark ist reich an "immateriellem Kulturerbe"
Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk auf Facebook verfolgen
MeinBezirk als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Von Freiflächen-Photovoltaik profitieren Unternehmen und Grundbesitzer in ökonomischer und ökologischer Hinsicht.  | Foto: Enery
1

Energiewende
Chance für Grundbesitzer

Experten sind sich einig: Österreich schafft die Energiewende nur durch die Errichtung von Freiflächen-PV. Hubert Fechner, Obmann der Technologieplattform Photovoltaik, kommt in einer aktuellen Studie zu einem klaren Ergebnis. Da es laut heimischen Klimazielen bis 2030 einen Zuwachs an Photovoltaik-Energie von bis zu 21 Terawattstunden geben muss, wird das Potenzial auf Gebäuden und anderen Infrastrukturen "keinesfalls ausreichen, um diese Ziele zu erreichen", so der Experte. Potenzial nutzen...

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.