Geschmack der Zukunft – ein perfekter Tag mit Franz Küberl
Der Direktor der Caritas Graz-Seckau fühlt sich wohl in seiner Heimatstadt.
"Bischof Weber hat mir gesagt, dass man Menschen mögen muss, Führungsqualitäten braucht und als Katholik mit beiden Beinen im Leben stehen sollte", beschreibt Franz Küberl das Anforderungsprofil für seinen Job – und dem scheint er gerecht geworden zu sein: Seit 1994 ist er Direktor der steirischen Caritas, von 1995 bis 2013 war er Präsident der Caritas Österreich. Grazer ist Küberl schon seit seiner Geburt und nachdem sein beruflicher Lebensmittelpunkt nun wieder hier liegt, hat er jetzt auch mehr Zeit, das auszuleben. Wie das aussehen kann, beschreibt der 61-Jährige an seinem perfekten Tag in Graz.
Morgenlektüre
Und der beginnt um halb sieben, mit einem Frühstück und einer Zeitung: "Unter der Woche die 'Kleine' und die 'Salzburger Nachrichten', am Wochenende auch noch 'Presse', 'Standard' und die 'Zeit'. Ich bin noch Anhänger des gedruckten Wortes – da kann man sich anhalten."
Arbeitsweg
Danach geht es zur Arbeit. Gerne mit den Öffis, im Moment aber häufiger mit dem Auto: "Zurzeit gleicht mein Arbeitsweg eher einer Baustellenrallye, aber ich verstehe natürlich, dass eine Stadt, die lebt, auch funktionierende Wasserleitungen braucht."
Die Arbeit selbst findet dann im Paulinum in der Grabenstraße oder bei vielen Außenterminen statt: "Ich bemühe mich, sooft es geht, eine unserer 140 Einrichtungen in der Steiermark zu besuchen. Ich bin jemand, der sehen, spüren und riechen muss, wofür er arbeitet – dann stimmt die Chemie des Küberl."
Verschnaufpause
Wenn zwischendurch Zeit bleibt, schaut Küberl auf einen Kaffee beim "Paul" im Paulinum vorbei oder er dreht eine Runde durch die Stadt: "Was mir sehr gefällt, ist die Schönheit der Stadt und dass sie langsam vom linken auf das rechte Murufer wandert. Es ist eine Freude, wenn man hinter dem Kunsthaus über die Mariahilferstraße Richtung Lendplatz geht und sieht, wie sich diese Gegend entwickelt. Graz ist hier eine Stadt, die nach Zukunft schmeckt!"
Zum Essen mit Familie und Freunden zieht es den Caritas-Chef ins "Santa Clara", zum "Grießbauer" oder zum "Pfeifer" in Mariatrost. Tarockiert wird beim "Höchwirt": "Man kann dabei sehr gut reden. Und man erkennt gute Freunde auch daran, wie sie mit ihren eigenen und den Fehlern anderer umgehen."
Gegen den Hunger
Der Nachmittag besteht dann wieder aus Arbeit. Idealerweise bedeutet das, mit Menschen zusammenzutreffen, die bereit sind zu helfen: etwa am morgigen "Aktionstag gegen Hunger" im Paulinum, bei dem es verschiedene Workshops, ein Musik- und Kinderprogramm und vieles mehr geben wird und Spenden in Form von mit Kleingeld gefüllten Gurkengläsern gesammelt werden (mehr auf caritas-steiermark.at).
Den Abend verbringt Franz Küberl dann gerne im Schauspielhaus oder zuhause: vor dem Fernseher oder mit einem guten Buch.
Steckbrief
Geboren am 22. April 1953 in Graz
Verheiratet, Vater von zwei Söhnen
War Bundessekretär der katholischen Jugend Österreichs
Seit 1994 Direktor der Caritas der Diözese Graz-Seckau
Von 1995 bis 2013 Präsident der Caritas Österreich
3 Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.