Historische Einkehr
Gasthaus "Zum weißen Kreuz", ein lebendes Denkmal

Jörg Wild schenkt im Gasthaus „Zum weißen Kreuz“ seit 17 Jahren ein. | Foto: MeinBezirk.at
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Noch bevor die Heinrichstraße Heinrichstraße hieß, befand sich am Standort des Gasthauses "Zum weißen Kreuz" eine sogenannte Einkehr. Für MeinBezirk.at hat Rudi Hinterleitner den Rückblick in die Grazer Gastro-Geschichte gewagt und mit Wirt Jörg Wild über die bis heute authentische "Stub'n" im dritten Stadtbezirk gesprochen.

GRAZ/GEIDORF. Rustikale Deko, ein Wirtshaus wie aus dem (Geschichts-) Buch – und im mächtigen Querbalken ist die Jahreszahl ins Holz geschnitzt: 1725! Wir sind beim Gasthaus "Zum weißen Kreuz" in der Heinrichstraße, der wohl ältesten "Stub'n" in Graz – sozusagen das Ur-Wirtshaus in der steirischen Landeshauptstadt. Und eben dort "ordiniert" Jörg Wild (57) mit seiner sechsköpfigen Crew. Fast 300 Jahre hat das Gebäude auf dem Buckel, an ein Jubiläumsfest denkt der Wirt (noch) nicht: "Wir wissen eben nicht ganz genau, wann da erstmals die Einkehr, wie es früher hieß, eröffnet wurde." Mit jedem Schritt betritt verspürt man die Vergangenheit. "Wir dürfen nichts verändern, keinen Balken verschieben, nur die Küche konnten wir neu einrichten. Die Denkmal-Schützer kommen immer wieder vorbei", so Wild.

Wilds Weg zum Weißen Kreuz

Er selbst hat eine lange Wanderschaft hinter sich. Die Koch-Lehre im legendären "Steak-House" von Martin und Rudi Jonas, dort ging es weiter zu Mares Rossmann ins "Altstadt-Beisl", von dort ins Casino-Restaurant, schlussendlich noch in den Glockenspielkeller, ehe er 2007 im "Weißen Kreuz" aufschlug.

Das Gasthaus befindet sich im unmittelbarer Nähe zum Campus der Karl Franzens Universität. | Foto: MeinBezirk.at
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Und da kreuzten sich wieder die Wege mit der Familie Jonas, da Rudi Jonas, der zuvor hier lange Jahre zum Kochlöffel griff, der Vorgänger von Wild war. "Jetzt bin ich 17 Jahre hier, ging durch ein Wellental. Aber die Küche blieb trotz Corona nie kalt. Da haben wir über die Gasse verkauft, ehe die Gäste zurück kamen." Sein Klientel ist bunt gemischt, von Studentinnen und Studenten bis zu Seniorinnen und Senioren, darunter eine 98-jährige Dame aus den nahen Altersheim, die fühlt sich da wie daheim. Weil eben die Hausmannskost – täglich anders – mundet.

Mehr über Grazer Gastronomiebetriebe aus der Serie "Lokalgeschichten":

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