SPÖ-Dino
Ex-Vizebürgermeister Walter Ferk am Weg in die Pension
Das Grazer Medien-Urgestein Rudi Hinterleitner schreibt für MeinBezirk.at über besondere Menschen in Graz. Dieses Mal: der ehemalige Grazer SPÖ-Chef Walter Ferk.
GRAZ. Er ist einer der „Dinos“ der Grazer SPÖ. Er „durchlief“ alle Stationen der „roten Brüder“, begonnen von den Kinderfreunden bis zur sozialistischen Jugend. Und schaffte es, als SP-Stingl-Nachfolger, bis zum Grazer Vize-Bürgermeister, ehe er 2008, nach einer schweren Wahlniederlage gegen Nagl, schlußendlich „den Hut“ nahm und von der Politszene abtrat.
Pensions-Ziellinie für Walter Ferk
Und nun tritt er am 31. Dezember dieses Jahres endgültig von der „Bühne“ ab. Die Rede ist von Walter Ferk (65), verheiratet mit der gebürtigen Belgierin Dorine, der nun als Geschäftsführer von „Jugend am Werk“ die „Pensions-Ziellinie“ schon am Horizont sieht.
Aber alles der Reihe nach. Nach seinem Vorlauf durch die SP-Organisationen, holte ihn 1988 der damals regierende Bürgermeister Alfred Stingl, mit einem SP-Mandat in den Gemeinderat. Als der „Fredl“ ging, schicke man Ferk 2003 als Gegenkandidaten zu Nagl an die „Front“. Das Match ging verloren, aber er wurde Vize-Bürgermeister. 2008 nahm er einen weiteren Anlauf. Fazit: 19,7 Prozent der Grazer Stimmen (davon können heute die „Roten“ in Graz nur träumen) - damit war der politische Abschied für Ferk, nach internen „Grabenkämpfen“, die Folge. Nagl saß weiter am Thron - für Ferk, ein erdiger Mensch, lag eine „gefühlte, ganze Politiker-Karriere“ in Trümmern.
Viele Jahre bei "Jugend am Werk"
Neuorientierung war angesagt - er bewarb sich für den GF-Posten bei „Jugend am Werk“ - und bekam 2009 diesen Job, den er bis heute inne hat. „Ich hatte in dieser Richtung viel Erfahrung. Nach meinem Jus-Studium, dieses habe ich abgebrochen, sah ich vormals meine Zukunft in der Pädagogik, arbeitete für die Kinderfreunde in den Jugendlagern, machte eine Jugend-Erziehungs-Ausbildung und war Jugend-Heimleiter in Villach. Sogar den Bademeister-Schein habe ich gemacht.“ All diese Erfahrungen setzte er als „JAW-GF“ auch bis heute um. „Als ich 2009 kam, hatten wir 400 Mitarbeiter, jetzt stehen wir bei 1.450 Frauen und Männern, die sich um die soziale Betreuung der Menschen kümmern. Natürlich auch mit der Einbindung der Sozialpartner und des AMS. Ich bin stolz, daß ich nun 13 Jahre für dieses Werk arbeiten durfte.“ Eine „Herkules-Aufgabe“, die nun in knapp sechs Monaten zu Ende geht. Zur Situation seiner Partei (er hat alle Funktionen nieder gelegt, ist nur noch „normales“ SP-Mitglied) sagt er nur so viel: „Er ist traurig zu sehen, wo wir stehen, unsere Werte, haben scheinbar andere, besser an die Menschen transportieren können.“ Ein wahres Wort, des „Erdigen" …
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