Artenvielfalt: Wie kommt das Meer auf die Alm?

Wer alle Stationen geschafft hatte, durfte sich nicht nur über eine Schatzkarte freuen, sondern auch über mehr Wissen. | Foto: kk
  • Wer alle Stationen geschafft hatte, durfte sich nicht nur über eine Schatzkarte freuen, sondern auch über mehr Wissen.
  • Foto: kk
  • hochgeladen von Anneliese Grabenhofer

Die Artenvielfalt des Meeres war am 22. Mai 2012 das große Thema im Naturpark Almenland. Mehr als 250 Kinder aus den Naturparkschulen der Region waren am "Tag der Artenvielfalt" zum Passailer Freizeitzentrum gekommen, um den Lebensraum "Meer" zu erforschen. Eine ungewöhnliche Aufgabenstellung für einen Naturpark im Almgebiet, aber das Datum und das Thema für den internationalen "Tag der Biodiversität" werden jedes Jahr von der UNO vorgegeben.
Nach genauerer Betrachtung können wir auch einige Zusammenhänge zwischen dem Meer und einem Binnenland wie Österreich erkennen. Zum einen war auch unsere Gegend einmal von Meer bedeckt, der Hochlantschkalk wurde aus dem Meeresboden aufgefaltet, was Schüler bei einem Lehrausgaung mit Funden von Fossilien auf der Teichalm direkt nachvollziehen konnten. Zum anderen fließen auch viele unserer Bäche über die Raab in die Donau und damit ins Schwarze Meer. Der Golfstrom im Atlantik wiederum hat großen Einfluss aufl unser Wetter.
An neun Erlebnis- und Informationstationen erfuhren die TeilnehmerInnen Wissenswertes über die Lebewesen im Meer und über ökologische Zusammenhänge. Ein Schwerpunkt war den Fischen gewidmet. Jeder kennt den viereckigen, weißen und tiefgefrorenen Polardorsch in der Verpackung. Aber wie sieht er aus, bevor er in die Packung kommt? Die Kinder konnten rätseln: Welches Fischfoto passt zu welchem Tiefkühlpackerl? Zur richtigen Lösung bekommen sie eine wichtige Botschaft serviert: Man sollte genau schauen, welcher Fisch im gekauften Packerl ist und ob diese Art nicht vielleicht gefährdet ist. Auch die Station mit dem Sortieren von Meeresfischen und Süßwasserfischen trug zur Vertiefung des Wissens über die Meerebewohner bei.
Den Zusammenhang zwischen Binnenland und Meer vermittelte die Natur- und Landschaftsführerin Maria Häuselhofer mit dem Bau von kleinen Katamaranen aus Fichtenzapfen und Laubblättern: Setzen die Kinder die Schiffchen in die Raab, könnten diese im Schwarzen Meer landen. Die lange Reise bis dorthin können die Kinder auf einer großen Landkarte nachverfolgen. Der Zusammenhang zwischen Landmasse, Gebirge und Meer in der Entstehungsgeschichte unseres Planet wurde anhand der Fossilienfunde von der Teichalm dokumentiert, die mit besonderem Interesse mit der Lupe betrachtet wurden.
Diese großen Zusammenhänge wurden auch in der "Reise eines Sandkornes", aus der Entstehungszeit des Universums bis zum Sand am Meer deutlich. An einer weiteren Station wurde mit großerNeugier der Frage nachgegangen, wie das Salz ins Meer kommt. Die Problematik der Müllbelastung unserer Meere wurde bei einer "Anglerstation" deutlich, an der die SchülerInnen Dinge angelten, die nicht ins Meer gehören.

An einem ganz besonderen Ort konnten die Kinder einem „Meerchen“ lauschen. Wir haben die Rechtschreibung nicht verlernt, aber aus dem ursprünglichen Märchen wurde kurzerhand ein Meerchen, eine Gesichte über Meerhexen und über Sindbad den Seefahrer, von Volksschuldirektor Otto Schinnerl nach allen Regeln der Schauspielkunst spannend vorgetragen. Dieser Vortrag und auch die Suche nach einer Schatzkiste im "Sand am Meer", bei der auch allerlei Müll aussortiert werden musste, der nicht an einen Strand gehört, entsprachen auch der Absicht, die Wissensvermittlung über den Lebensraum Meer mit lustigen Erlebnissen zu verbinden. Zum Erlebniswert hat sicher auch die gelungene Organisation durch Gabi Mandl beigetragen, die alle Schülergruppen mit Puzzleteilen einer Schatzkarte auf ihre Erkundungsreise schickte. Wer alle Stationen geschafft hatte, durfte sich nicht nur über eine komplette Schatzkarte freuen, sondern auch über die Bereicherung seines Wissensschatzes.
Der Naturpark bedankt sich bei der Gemeinde Passail , dem ESV Passail, der Firma ÖBAU Reisinger, den teilnehmenden Naturparkschulen, den Naturparkführerinnen Ingrid Pistotnik, Maria Häuselhofer, Anita Seidlinger und Maria Hirschböck, sowie bei Verena Mohr für die Unterstützung und Mitwirkung am Tag der Artenvielfalt 2012

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk auf Facebook verfolgen
MeinBezirk als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Von Freiflächen-Photovoltaik profitieren Unternehmen und Grundbesitzer in ökonomischer und ökologischer Hinsicht.  | Foto: Enery
1

Energiewende
Chance für Grundbesitzer

Experten sind sich einig: Österreich schafft die Energiewende nur durch die Errichtung von Freiflächen-PV. Hubert Fechner, Obmann der Technologieplattform Photovoltaik, kommt in einer aktuellen Studie zu einem klaren Ergebnis. Da es laut heimischen Klimazielen bis 2030 einen Zuwachs an Photovoltaik-Energie von bis zu 21 Terawattstunden geben muss, wird das Potenzial auf Gebäuden und anderen Infrastrukturen "keinesfalls ausreichen, um diese Ziele zu erreichen", so der Experte. Potenzial nutzen...

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.