Aufgabe
Willi Gabalier ist Präsident des Steirischen Volksbildungswerks
Im Steinernen Saal des Landhauses in Graz wurde der Vorstand des Steirischen Volksbildungswerks neu gewählt. Dabei gab es auch die Staffetenübergabe der Präsidentschaft – Franz Majcen übergibt an Wilhelm "Willi" Gabalier.
STEIERMARK. Seit 1956 hat sich das Steirische Volksbildungswerk der Bildung aller Bevölkerungsschichten verschrieben, der Fokus liegt auf dem sozialen Miteinander und der kulturellen Bereicherung. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft: Wie die Steiermark auf lokaler und überregionaler Ebene denkt, lebt und was sie bewegt, das ist die Basis. Diese wird wiederum als Erwachsenenbildungseinrichtung weitergereicht.
Seit Kurzem hat das Steirische Volksbildungswerk mit Wilhelm Gabalier auch einen neuen Präsident. "Es ist mir eine große Ehre. Ich werde die Erfahrung meines Vorgängers mitnehmen, möchte aber auch frischen Wind reinbringen und die Leute bewegen", sagt er gegenüber MeinBezirk.at.
Liebe für das Alte
Damit hat der Entertainer, Sänger und Tänzer eine neue Aufgabe übernommen. Als TV-Moderator kennt man Gabalier nicht nur aus Formaten wie "Dancing Stars" oder "Bares für Rares" – seit Oktober 2020 ist der Semriacher auch mit "Heimat Sterne" Gastgeber einer Sendung, die ihn auf der Suche nach Talenten durch das ganze Land führt. Nah am Menschen zu sein, die Region vor den Vorhang holen und die damit verbundenen Brauchtümer ins Bild zu rücken, ist das Konzept.
Als studierter Kunsthistoriker hat er sich schon lange historischen Bauten und ihren Geschichten verschrieben – zumindest in seinem Heimatbezirk weiß man das. So hat er sich für den Erhalt des Luckenbauerhofs aus dem 16. Jahrhundert in Gratwein-Straßengel am Fuße der Wallfahrtskirche Maria Straßengel stark gemacht. Seit 2012 steht das Objekt unter Denkmalschutz. Im selben Jahr haben Gabalier und seine Frau Christina auf der Nordseite des Schöckls ein Bauernhaus mit über 500-jähriger Geschichte erworben und nach historischen Vorbildern renoviert.
"Es ist unglaublich schade, dass viele historische Gebäude aus Unwissenheit verloren gehen. Alte Gebäude haben keine Lobby. Ich würd' das gerne übernehmen."
Wilhelm Gabalier, in einem Interview mit der Woche GU-Nord 2013
Schwerpunkte des Volksbildungswerks
Das Wissen rund um Brauchtum, Tradition und (Bau-)Kultur kommt dem 41-Jährigen in seiner neuen Aufgabe als Präsident des Steirischen Volksbildungswerk sicher zugute. In dieser ist es ihm "ein großes Anliegen, das Thema historische Baukultur in der Steiermark weiter zu verankern", wie er sagt. Er widmet sich intensiv der Erforschung vernakulärer Architektur, die auch als regionale und traditionelle Architektur bekannt ist. "Das Thema Baukultur ist an sich ein brandaktuelles. Wir sehen mit dem Blick auf das 'Alte', dass früher der ökologische Fußabdruck, die Bilanz passte. Alles wurde regional bezogen, von Menschenhand erzeugt", so Gabalier.
Dass die (Bau-)Kultur der Steiermark einzigartig ist, weiß Gabalier zu schätzen. "Wenn ich im Ausland bin, dann hör ich immer, dass wir Steirerinnen und Steirer gesellig und gemütlich sind. Das überträgt sich auch auf unsere Kultur. Es gibt unterschiedliche Ausprägungen, aber alles ist geerdet, authentisch und natürlich mit Herz."
Expertinnen und Experten im Team
Auch der Beirat wurde mit Expertinnen und Experten in der Baukultur – Erik Hilzensauer, Elisabeth Kahlen, Edith Ottenbacher oder Hansjörg Weidenhoffer – verstärkt. Der zweite große Schwerpunkt bleibt im Steirischen Volksbildungswerk die zukunftsorientierte Weiterentwicklung des Ehrenamts, auch hier gibt es große Expertise im Vorstand – von einem Engagement im Bienenzüchterverein bis zum St. Radegunder Bauerntheater. Vizepräsidentinnen sind Sandra Holasek und Wolfgang Dolesch. Franz Majcen bleibt dem Volksbildungswerk als Ehrenpräsident, gemeinsam mit Kurt Jungwirth, erhalten.
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